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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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nichts vor, Potter! Schön, Mad-Eye hat sich vielleicht deinem Fanclub angeschlossen, ich aber werde diese Umtriebe nicht dulden! Wenn du dich noch einmal in mein Büro schleichst, Potter, dann bezahlst du dafür!«
    »In Ordnung«, sagte Harry gelassen und wandte sich wieder seinen Ingwerwurzeln zu, »ich denk dran, wenn ich je den Drang verspüren sollte, da reinzugehen.«
    Snapes Augen blitzten. Er steckte die Hand ins Innere seines schwarzen Umhangs. Einen verwirrten Moment lang dachte Harry, Snape würde seinen Zauberstab ziehen und ihm einen Fluch auf den Hals jagen – doch dann sah er, dass Snape eine kleine Kristallflasche mit einer vollkommen klaren Flüssigkeit herauszog. Harry starrte das Fläschchen an.
    »Weißt du, was das ist, Potter?«, fragte Snape und wieder glitzerten seine Augen gefährlich.
    »Nein«, entgegnete Harry, diesmal völlig aufrichtig.
    »Das ist ein Veritaserum – ein Wahrheitselixier, das so mächtig ist, dass drei Tropfen genügen, damit du vor der ganzen Klasse deine tiefsten Geheimnisse ausplauderst«, sagte Snape mit tückischer Miene. »Allerdings unterliegt der Gebrauch dieses Elixiers sehr strengen Richtlinien des Ministeriums. Doch wenn du dich nicht vorsiehst, könnte es passieren, dass meine Hand versehentlich –«, er schüttelte lässig das Kristallfläschchen, »– über deinem abendlichen Kürbissaft ausrutscht. Und dann, Potter … dann wird sich erweisen, ob du in meinem Büro warst oder nicht.«
    Harry sagte kein Wort. Er nahm das Messer zur Hand, wandte sich wieder den Ingwerwurzeln zu und begann sie in Scheiben zu schneiden. Die Sache mit dem Wahrheitselixier hörte sich überhaupt nicht gut an, und er würde es Snape durchaus zutrauen, ihm ein paar Tropfen unterzujubeln. Er unterdrückte ein Schaudern bei dem Gedanken, was ihm dann aus dem Mund sprudeln würde … ganz abgesehen davon, dass dann auch einige andere Ärger bekommen würden – vor allem Hermine und Dobby – und dann waren da all die anderen Geschichten, die er geheim hielt … zum Beispiel, dass er Verbindung zu Sirius hatte … und – seine Eingeweide verknäulten sich – was er für Cho empfand … Er schüttete nun auch die Ingwerwurzeln in den Kessel und fragte sich, ob er sich an Moody ein Beispiel nehmen und nur noch aus seiner persönlichen Taschenflasche trinken sollte.
    An der Kerkertür klopfte es.
    »Herein«, sagte Snape mit seiner gewöhnlichen Stimme.
    Die Tür ging auf und die Klasse wandte die Köpfe. Professor Karkaroff trat ein. Unter aller Augen ging er auf Snapes Tisch zu. Er wirkte aufgewühlt und wickelte schon wieder seinen Ziegenbart um den Finger.
    »Ich muss Sie sprechen«, sagte Karkaroff unvermittelt, als er vor Snape stand. Er öffnete kaum den Mund, offenbar entschlossen, niemand außer Snape solle ihn hören, und wirkte dabei wie ein schlechter Bauchredner. Harry wandte die Augen nicht von den Ingwerwurzeln und spitzte die Ohren.
    »Ich spreche nach dem Unterricht mit Ihnen, Karkaroff –«, murmelte Snape, doch Karkaroff unterbrach ihn.
    »Ich will jetzt mit dir sprechen; von hier kannst du nicht einfach verschwinden, Severus. Du bist mir die letzte Zeit dauernd aus dem Weg gegangen.«
    »Nach der Stunde«, zischte Snape.
    Wie um zu prüfen, ob er genug Gürteltiergalle eingegossen hatte, hielt Harry einen Messbecher in die Höhe und warf bei dieser Gelegenheit einen Seitenblick auf die beiden. Karkaroff schien äußerst beunruhigt, Snape dagegen wütend.
    Karkaroff vertrat sich für den Rest der Doppelstunde die Beine hinter Snapes Rücken. Er schien ihn unbedingt daran hindern zu wollen, am Ende der Stunde einfach zu entwischen. Harry, ganz neugierig darauf, was Karkaroff sagen wollte, stieß zwei Minuten vor dem Läuten absichtlich seine Flasche Gürteltiergalle um, ein guter Grund, sie anschließend hinter seinen Kessel gebückt aufzuwischen, während der Rest der Klasse lärmend hinausging.
    »Was ist denn so dringend?«, hörte er Snape zischen.
    »Das hier«, sagte Karkaroff, und Harry sah, als er über den Rand seines Kessels lugte, wie Karkaroff den linken Ärmel seines Umhangs hochzog und Snape etwas auf der Innenseite seines Unterarms zeigte.
    »Nun?«, sagte Karkaroff, immer noch bemüht, nicht die Lippen zu bewegen. »Siehst du? Es war noch nie so deutlich, noch nie seit –«
    »Weg damit!«, raunzte Snape und ließ die schwarzen Augen durch das Klassenzimmer schweifen.
    »Aber du musst doch bemerkt haben –«, setzte Karkaroff mit erregter

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