Harry Potter und der Feuerkelch
einen Feuerstoß aus seinem Rumpf knallen, der auf Harry zuschleuderte.
»Impedimenta!«, rief Harry. Wieder traf der Fluch den Panzer des Kröters und prallte schräg weg; Harry stolperte ein paar Schritte rückwärts und fiel rücklings zu Boden. » IMPEDIMENTA !«
Nur noch Zentimeter von Harry entfernt erstarrte der Kröter – Harry hatte es geschafft, ihn in den panzerlosen, fleischigen Bauch zu treffen. Keuchend stemmte er sich von dem Vieh weg und rannte, so schnell er konnte, in die andere Richtung – der Lähmzauber hielt nicht lange vor, der Kröter würde jeden Augenblick seine Beine wieder benutzen können.
Er nahm einen Weg nach links und stieß auf eine Heckenmauer, nach rechts, und wieder war es eine Sackgasse; mit hämmerndem Herzen zwang er sich stehen zu bleiben, ließ erneut den Vier-Punkte-Zauber sprechen, machte kehrt und wählte einen Pfad in nordwestliche Richtung.
Auf diesem neuen Weg war er ein paar Minuten lang gegangen, als er etwas auf dem parallel verlaufenden Pfad hörte, das ihn erstarren ließ.
»Was tust du da?«, hörte er Cedric schreien. »Was zum Teufel machst du da?«
Und dann hörte er Krums Stimme.
»Crucio!«
Die Luft war erfüllt von Cedrics Schreien. Entsetzt rannte Harry los, auf der Suche nach einer Lücke hinüber zu Cedric. Da er keine fand, versuchte er es noch einmal mit dem Reduktor-Fluch. Er war nicht sonderlich wirksam, doch er brannte ein kleines Loch in die Hecke; Harry steckte seinen Fuß hinein und stieß gegen das dichte Gestrüpp aus Zweigen und Dornen, bis er endlich zur anderen Seite durchgebrochen war; er zwängte sich durch das Loch, wobei ihm die Dornen den Umhang zerrissen. Nach rechts blickend sah er Cedric zuckend und zappelnd auf dem Boden liegen. Über ihm stand Krum.
Harry rappelte sich hoch und richtete seinen Zauberstab auf Krum, genau in dem Moment, da dieser aufblickte. Krum wirbelte herum und rannte davon.
»Stupor!«, rief Harry.
Der Fluch traf Krum in den Rücken; er erstarrte mitten im Lauf, fiel mit dem Gesicht ins Gras und blieb reglos liegen. Harry stürzte auf Cedric zu. Er zuckte nicht mehr und lag nur noch keuchend, mit den Händen auf dem Gesicht da.
»Bist du verletzt?«, fragte Harry hastig und packte Cedric am Arm.
»Nein«, keuchte Cedric. »Nein … ich glaub’s einfach nicht … er hat sich hinter meinem Rücken angeschlichen … ich hab ihn gehört, hab mich umgedreht, und da hatte er schon den Zauberstab auf mich gerichtet …«
Cedric stand auf. Er zitterte immer noch. Die beiden sahen hinunter auf Krum.
»Ich kann’s einfach nicht fassen … ich dachte, er wäre in Ordnung«, sagte Harry mit starrem Blick auf Krum.
»Ich auch«, sagte Cedric.
»Hast du vorhin Fleur schreien gehört?«, fragte Harry.
»Ja«, sagte Cedric. »Glaubst du, Krum hat auch sie überfallen?«
»Ich weiß nicht«, sagte Harry langsam.
»Sollen wir ihn hierlassen?«, murmelte Cedric.
»Nein«, sagte Harry. »Ich schätze, wir sollten rote Funken versprühen. Dann kommt jemand und holt ihn … andernfalls frisst ihn wahrscheinlich ein Kröter.«
»Verdient hätt er’s ja«, murmelte Cedric, dennoch hob er den Zauberstab und ließ einen Schauer roter Funken in die Luft sprühen, die hoch über Krum schweben blieben und die Stelle markierten, wo er lag.
Harry und Cedric standen einen Moment lang in der Dunkelheit und sahen sich um. Dann sagte Cedric: »Tja … ich glaub, wir sollten besser weitergehen …«
»Wie?«, sagte Harry. »Ach … ja … stimmt …«
Es war ein merkwürdiger Moment. Er und Cedric waren gegen Krum für kurze Zeit verbündet gewesen – und nun fiel ihnen beiden wieder ein, dass sie eigentlich Gegner waren. Schweigend gingen sie den dunklen Pfad entlang, dann wandte sich Harry nach links und Cedric nach rechts. Seine Schritte erstarben bald in der Ferne.
Harry ging weiter und vergewisserte sich gelegentlich mit dem Vier-Punkte-Zauber, dass er die richtige Richtung eingeschlagen hatte. Nun würde der Kampf zwischen ihm und Cedric entschieden. Der Wunsch, den Pokal als Erster zu erreichen, brannte nun stärker denn je in ihm, doch noch immer konnte er nicht fassen, was er Krum soeben hatte tun sehen. Einen Unverzeihlichen Fluch gegen einen Mitmenschen zu richten hieß, sich eine lebenslange Strafe in Askaban einzuhandeln, das hatte Moody ihnen erklärt. Das konnte Krum der Trimagische Pokal doch wohl nicht wert sein … Harry beschleunigte seine Schritte.
Immer wieder geriet er in Sackgassen, doch weil
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