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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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heute durchlitten hat, und warum.«
    »Moody«, sagte Harry. Noch immer konnte er es nicht glauben. »Wie kann es denn Moody gewesen sein?«
    »Dies ist nicht Alastor Moody«, sagte Dumbledore leise. »Du hast Alastor Moody nie kennen gelernt. Der wahre Moody hätte dich nicht aus meiner Nähe verschleppt, nach allem, was heute Abend geschehen ist. In dem Moment, da er dich mitnahm, ging mir ein Licht auf – und ich bin ihm gefolgt.«
    Dumbledore beugte sich über den erschlafft daliegenden Moody und schob die Hand in seinen Umhang. Er zog Moodys Flachmann und ein Schlüsselbund hervor. Dann wandte er sich an Professor McGonagall und Snape.
    »Severus, bitte besorgen Sie mir das stärkste Wahrheitselixier, das Sie haben, und dann gehen Sie hinunter in die Küche und bringen eine Hauselfe namens Winky hier hoch. Minerva, seien Sie so freundlich und gehen Sie hinunter zu Hagrids Haus, wo Sie einen großen schwarzen Hund im Kürbisbeet sitzen sehen werden. Bringen Sie den Hund hoch in mein Büro, sagen Sie ihm, ich werde in Kürze bei ihm sein, und dann kommen Sie zurück.«
    Snape oder McGonagall mochten diese Anweisungen merkwürdig finden, sie verbargen ihre Verwunderung jedenfalls gut. Sie wandten sich unverzüglich um und verließen das Büro. Dumbledore ging hinüber zu dem großen Koffer mit den sieben Schlössern, steckte den ersten Schlüssel in eines der Schlüssellöcher und öffnete den Deckel. Der Koffer enthielt einen Haufen Zauberbücher. Dumbledore schloss den Deckel, steckte den zweiten Schlüssel ins zweite Loch und öffnete den Koffer erneut. Die Zauberbücher waren verschwunden; diesmal kamen eine Reihe kaputter Spickoskope zum Vorschein, ein paar Pergamentblätter und Federkiele und etwas, das ganz nach einem silbrig schimmernden Tarnumhang aussah. Harry sah verdutzt zu, wie Dumbledore den dritten, vierten, fünften und sechsten Schlüssel in die zugehö-rigen Schlösser steckte, den Koffer jedes Mal erneut öffnete und immer etwas anderes zum Vorschein brachte. Dann steckte er den siebten Schlüssel ins Schloss, schlug den Deckel auf, und Harry schrie auf vor Verblüffung.
    Er sah hinunter in eine Art Grube, einen unterirdischen Raum, und dort, drei Meter tief unten, offenbar tief schlafend, dürr und ausgemergelt, lag der wahre Mad-Eye Moody. Sein Holzbein war verschwunden, die Augenhöhle, in der sich das magische Auge hätte befinden sollen, wirkte leer unter dem eingefallenen Lid, und ganze Büschel seines grauweißen Haars fehlten. Halb gelähmt vor Schreck musterte Harry abwechselnd den schlafenden Moody im Koffer und den ohnmächtigen Moody auf dem Fußboden.
    Dumbledore kletterte in den Koffer, ließ sich in die Grube hinabfallen und landete leichtfüßig auf dem Boden neben dem schlafenden Moody. Er beugte sich über ihn.
    »Unter Schockzauber – und in der Gewalt des Imperius-Fluchs – sehr schwach«, sagte er. »Natürlich musste er ihn am Leben halten. Harry, wirf mir den Mantel dieses Doppelgängers herunter, Alastor fühlt sich eiskalt an. Madam Pomfrey wird sich um ihn kümmern müssen, aber er scheint nicht unmittelbar in Gefahr zu sein.«
    Harry tat, wie ihm geheißen; Dumbledore deckte Moody mit dem Mantel zu und kletterte aus dem Koffer. Dann griff er nach dem Flachmann, schraubte den Deckel auf und kippte die Flasche um. Eine dicke, klebrige Flüssigkeit ergoss sich auf den Fußboden.
    »Vielsaft-Trank, Harry«, sagte Dumbledore. »Du siehst, wie einfach es war, und zugleich genial. Denn Moody trinkt tatsächlich immer nur aus seinem Flachmann, dafür ist er bekannt. Der Doppelgänger musste den echten Moody natürlich in der Nähe behalten, damit er den Trank nach-brauen konnte. Du siehst ja sein Haar …«
    Dumbledore blickte hinunter auf den Moody im Koffer. »Der Doppelgänger hat das ganze Jahr über immer wieder etwas davon abgeschnitten, du siehst, wo die Büschel fehlen. Aber ich würde vermuten, bei all der Aufregung heute Abend hat unser falscher Moody womöglich vergessen, den Trank so regelmäßig wie nötig zu schlucken … stündlich … und zur vollen Stunde … wir werden sehen.«
    Dumbledore zog den Stuhl unter dem Schreibtisch hervor und setzte sich, die Augen auf den bewusstlosen Moody auf dem Boden gerichtet. Auch Harry starrte ihn an. Minutenlang sprachen sie kein Wort …
    Dann begann sich das Gesicht des Mannes auf dem Boden vor Harrys Augen zu verändern. Die Narben verschwanden, die Haut glättete sich; die verstümmelte Nase heilte aus und begann zu

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