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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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zum Schweigen. Black sah Hermine stirnrunzelnd an, schien sich aber nicht über sie zu ärgern. Offenbar dachte er über seine Antwort nach.
    »Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe«, sagte er langsam. »Ich glaube, ich habe nur deshalb nicht den Verstand verloren, weil ich unschuldig war. Das war kein glücklicher Gedanke, also konnten ihn die Dementoren auch nicht aus mir heraussaugen … aber er bewahrte mich davor, verrückt zu werden. Ich wusste immer, wer ich war … das half mir, meine Kräfte zu bewahren … und als dann alles … zu viel wurde … konnte ich mich in meiner Zelle verwandeln … und ein Hund werden. Dementoren können nichts sehen, musst du wissen …« Er schluckte. »Sie stellen den Menschen nach, indem sie ihre Gefühle erspüren … sie merkten, dass meine Gefühle weniger – weniger menschlich, einfacher waren, wenn ich ein Hund war … aber sie dachten natürlich, ich würde den Verstand verlieren wie alle andern dort drin, es kümmerte sie nicht. Doch ich war schwach, sehr schwach, und ich hatte keine Hoffnung, ich könnte sie mir ohne Zauberstab jemals vom Leib halten …
    Doch dann sah ich Peter auf diesem Bild … er war also mit Harry in Hogwarts … in bester Lage, um handeln zu können, falls ihm zu Ohren gelangen sollte, dass die Dunkle Seite wieder an die Macht kam …«
    Pettigrew schüttelte den Kopf und bewegte stumm die Lippen, starrte jedoch unverwandt Black an, als wäre er hypnotisiert.
    »… bereit, in dem Moment zuzuschlagen, da er sich seiner Verbündeten sicher war … und ihnen den letzten der Potters auszuliefern. Wenn er ihnen Harry brachte, wer würde es dann noch wagen zu behaupten, er hätte Lord Voldemort verraten? Sie würden ihn in Ehren wieder aufnehmen …
    Du siehst also, ich musste etwas tun. Ich war der Einzige, der wusste, dass Peter noch lebte …«
    Harry fiel ein, was Mr Weasley seiner Frau erzählt hatte: »Die Wachen sagen, er habe im Schlaf geredet … immer dieselben Worte … ›Er ist in Hogwarts‹.«
    »Es war, als hätte jemand ein Feuer in meinem Kopf entfacht«, fuhr Black fort, »und die Dementoren konnten es nicht ersticken … es war kein Glücksgefühl … ich war wie besessen … doch das gab mir Kraft und klärte meine Gedanken. Nun, eines Nachts, als sie meine Tür öffneten, um mir das Essen zu bringen, huschte ich flink als Hund an ihnen vorbei … es ist so viel schwieriger für sie, die Gefühle von Tieren zu erspüren, das verwirrt sie … ich war dünn, ganz abgemagert … so konnte ich durch die Gitter schlüpfen … als Hund schwamm ich hinüber zum Festland … Ich schlug mich nach Norden durch und drang als Hund auf das Gelände von Hogwarts ein … Seither lebe ich im Wald … natürlich komme ich raus, um mir die Quidditch-Spiele anzusehen … Harry, du fliegst wie einst dein Vater …«
    Er blickte Harry an und diesmal sah Harry nicht weg.
    »Glaub mir«, krächzte Black. »Glaub mir, Harry. Ich habe James und Lily niemals verraten. Ich wäre lieber gestorben, als das zu tun.«
    Und endlich glaubte ihm Harry. Er nickte mit zugeschnürter Kehle.
    »Nein!«
    Pettigrew war auf die Knie gefallen, als wäre Harrys Nicken sein Todesurteil gewesen. Er rutschte auf den Knien herum, die Hände vor sich verschränkt, wie zu Kreuze kriechend.
    »Sirius – ich bin’s … Peter … dein Freund … du wirst doch nicht …«
    Black stieß mit dem Fuß nach ihm und Pettigrew zuckte zurück.
    »Ich hab schon genug Dreck auf dem Umhang, ohne dass du ihn berührst«, sagte Black.
    Pettigrew wandte sich Lupin zu. »Remus!«, quiekte er und krümmte sich flehend vor ihm. »Du glaubst das doch nicht … hätte Sirius dir nicht gesagt, dass sie den Plan geändert hatten?«
    »Nicht, wenn er glaubte, ich wäre der Spion, Peter«, sagte Lupin. »Ich vermute, deshalb hast du es mir nicht gesagt, Sirius?«, sagte er ungerührt über Pettigrews Kopf hinweg.
    »Verzeih mir, Remus«, sagte Black.
    »Keine Ursache, Tatze, alter Freund«, sagte Lupin und krempelte sich die Ärmel hoch. »Und du, vergibst auch du mir, dass ich dich für den Spion gehalten habe?«
    »Natürlich«, sagte Black und ein kurzes Grinsen huschte über sein ausgemergeltes Gesicht. Auch er begann die Ärmel hochzurollen. »Sollen wir ihn gemeinsam töten?«
    »Ja, ich denke schon«, sagte Lupin grimmig.
    »Das könnt ihr nicht tun … das werdet ihr nicht …«, keuchte Pettigrew. Und dann warf er sich herum und blickte Ron an.
    »Ron … war ich nicht immer ein guter

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