Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
Einzige, der das Recht hat, dies zu entscheiden, Harry«, sagte Black. »Aber bedenke … bedenke, was er getan hat …«
    »Er soll nach Askaban«, wiederholte Harry, »wenn jemand es verdient, dort zu sitzen, dann er …«
    Hinter sich hörte er immer noch Pettigrews pfeifendes Atmen.
    »Also gut«, sagte Lupin. »Geh beiseite, Harry.«
    Harry zögerte.
    »Ich werde ihn fesseln«, sagte Lupin, »das ist alles, ich schwör’s dir.«
    Harry trat aus dem Weg. Dünne Schnüre schossen jetzt aus Lupins Zauberstab und kurz darauf wälzte sich Pettigrew gefesselt und geknebelt auf dem Boden.
    »Aber wenn du dich verwandelst, Peter«, knurrte Black, den Zauberstab auf Pettigrew gerichtet, »werden wir dich doch töten. Bist du einverstanden, Harry?«
    Harry blickte die erbärmliche Gestalt auf dem Boden an und nickte; Pettigrew entging es nicht.
    »Gut«, sagte Lupin, auf einmal geschäftsmäßig. »Ron, ich kann Knochen nicht halb so gut heilen wie Madam Pomfrey, also ist es das Beste, wenn wir dein Bein einfach schienen, bis wir dich in den Krankenflügel bringen können.«
    Rasch ging er zu Ron hinüber, bückte sich, schlug mit dem Zauberstab sachte gegen sein Bein und murmelte »Ferula« . Eine Binde rollte sich an Rons Bein hoch und schnürte es an einer Schiene fest. Lupin half ihm auf; Ron trat behutsam auf, ohne vor Schmerz zu ächzen.
    »Schon besser«, sagte er, »danke.«
    »Was ist mit Professor Snape?«, sagte Hermine betreten und sah auf die verkrümmte Gestalt hinunter.
    Lupin beugte sich über Snape und fühlte ihm den Puls. »Er hat nichts Ernstes«, sagte er. »Ihr wart nur ein wenig – ähm – übereifrig. Immer noch ohnmächtig. Vielleicht ist es das Beste, wenn wir ihn erst drüben im Schloss wieder aufpäppeln. Wir können ihn so mitnehmen …«
    Er murmelte »Mobilcorpus« . Wie an unsichtbaren Fäden, die sich um Snapes Armgelenke, Hals und Knie gewickelt hatten, wurde er hochgezogen, bis er aufrecht stand. Der Kopf baumelte immer noch beklemmend hin und her wie der einer Kasperlepuppe, und die Füße schwebten ein paar Zentimeter über dem Boden. Lupin hob den Tarnumhang auf und verstaute ihn in seiner Tasche.
    »Und zwei von uns sollten sich an das hier ketten«, sagte Black und stieß Pettigrew mit den Zehenspitzen an. »Nur um sicherzugehen.«
    »Das mache ich«, sagte Lupin.
    »Und ich«, sagte Ron mit bitterer Miene und humpelte herbei.
    Black beschwor schwere Handschellen aus dem Nichts herauf; bald stand Pettigrew wieder auf den Beinen, den linken Arm an Lupins rechten und den rechten Arm an Rons linken gekettet. Ron machte ein steifes Gesicht. Krätzes wahre Gestalt schien er als persönliche Beleidigung zu empfinden. Krummbein sprang leichtfüßig vom Bett und führte sie hinaus, den Flaschenbürstenschwanz beschwingt in die Höhe gestreckt.

 
Der Kuss des Dementors
    Es war schon eine sehr merkwürdige Prozession, an der Harry da teilnahm. Krummbein trippelte voraus die Treppe hinunter. Dann kamen Lupin, Pettigrew und Ron, die aussahen, als wollten sie bei einem Dreibeinwettlauf antreten. Ihnen folgte Professor Snape, der, senkrecht schwebend und mit den Füßen gegen die Stufen schlagend, einen unheimlichen Anblick bot. In der Schwebe hielt ihn sein eigener Zauberstab, den Black auf Snapes Rücken gerichtet hielt. Harry und Hermine bildeten den Schluss.
    In den Tunnel einzusteigen war schwierig. Lupin, Pettigrew und Ron mussten sich zur Seite drehen, um es zu schaffen; Lupin hielt Pettigrew weiterhin mit dem Zauberstab in Schach. Harry beobachtete, wie sie, aneinandergekettet, den Tunnel entlangstolperten. Krummbein ging munter voran. Black, mit Harry im Gefolge, ließ Snape vor sich herschweben, dessen leblos baumelnder Kopf immer wieder gegen die niedrige Tunneldecke schlug. Harry hatte den Eindruck, dass sich Black nicht darum scherte.
    »Du weißt, was das bedeutet?«, sagte Black zu Harry gewandt, »Pettigrew auszuhändigen?«
    »Dann sind Sie frei«, sagte Harry.
    »Ja …«, sagte Black. »Aber ich bin auch – ich weiß nicht, ob man es dir je gesagt hat – ich bin dein Pate.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Harry.
    »Nun … deine Eltern wollten, dass ich dein Vormund werde«, sagte Black steif, »falls ihnen irgendwas geschehen sollte …«
    Harry wartete. Meinte Black wirklich das, was Harry glaubte, dass er meinte?
    »Ich verstehe natürlich, wenn du bei deiner Tante und deinem Onkel bleiben willst«, sagte Black. »Aber … nun … denk darüber nach. Sobald mein guter Name

Weitere Kostenlose Bücher