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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Treppe hoch zum Jungenschlafsaal.
    Am nächsten Tag war Ron immer noch schlecht auf Hermine zu sprechen. In Kräuterkunde sagte er kaum ein Wort zu ihr, obwohl er, Harry und Hermine gemeinsam an einer Knallschote arbeiteten.
    »Wie geht’s Krätze?«, fragte Hermine behutsam, während sie fette rosa Schoten von den Pflanzen pflückten und die glänzenden Bohnen in einen Holztrog warfen.
    »Hat sich unter meinem Bett versteckt und zittert immer noch am ganzen Leib«, sagte Ron unwirsch und verfehlte den Trog, so dass die Bohnen über den Boden des Gewächshauses kullerten.
    »Vorsicht, Weasley, Vorsicht!«, rief Professor Sprout, als die Bohnen vor ihren Augen jäh aufblühten.
    Als Nächstes hatten sie Verwandlung. Harry hatte beschlossen, Professor McGonagall nach dem Unterricht zu fragen, ob er mit nach Hogsmeade dürfe. Er reihte sich in die Warteschlange vor dem Klassenzimmer ein und überlegte, wie er es am besten sagen konnte. Doch ein kleiner Aufruhr vorn an der Tür lenkte ihn ab.
    Lavender Brown schien zu weinen. Parvati hatte den Arm um sie gelegt und sprach mit Seamus Finnigan und Dean Thomas, die sehr ernst wirkten.
    »Was ist los, Lavender?«, fragte Hermine beunruhigt, als sie mit Harry und Ron hinzukam.
    »Sie hat heute Morgen einen Brief von zu Hause bekommen«, flüsterte Parvati. »Es geht um Binky, ihr Kaninchen. Ein Fuchs hat es getötet.«
    »Oh«, sagte Hermine, »tut mir leid, Lavender.«
    »Ich hätte es wissen sollen!«, sagte Lavender mit tragischer Miene. »Weißt du, welcher Tag heute ist?«
    »Ähm.«
    »Der sechzehnte Oktober! ›Das Ereignis, vor dem du dich fürchtest, es wird am sechzehnten Oktober geschehen!‹ Erinnerst du dich? Sie hatte Recht, sie hatte Recht!«
    Die ganze Klasse versammelte sich jetzt um Lavender. Seamus schüttelte mit ernster Miene den Kopf. Hermine zögerte, dann sagte sie:
    »Du … du hattest Angst, Binky würde von einem Fuchs getötet?«
    »Nun ja, nicht unbedingt von einem Fuchs«, sagte Lavender und blickte mit tränenüberströmten Wangen zu Hermine hoch, »aber ich hab natürlich Angst gehabt, dass es stirbt, oder?«
    »Oh«, sagte Hermine. Sie verstummte kurz. Dann –
    »War Binky ein altes Kaninchen?«
    »N…nein!«, schluchzte Lavender, »es … es war noch ganz klein!«
    Parvati drückte Lavender noch fester an sich.
    »Aber warum hattest du dann Angst, es würde sterben?«, fragte Hermine.
    Parvati starrte sie wütend an.
    »Nun ja, seht euch die Sache mal vernünftig an«, sagte Hermine und wandte sich den Umstehenden zu. »Erstens ist Binky gar nicht mal heute gestorben, Lavender hat heute nur die Nachricht bekommen –«
    Lavender fing laut an zu jammern, doch Hermine fuhr fort: »– und sie kann auch gar keine Angst davor gehabt haben, denn es war doch offensichtlich ein Schock für sie –«
    »Mach dir nichts aus dem, was Hermine sagt, Lavender«, sagte Ron laut, »sie schert sich nicht groß um die Haustiere anderer Leute.«
    Es war ein Glück, dass Professor McGonagall in diesem Augenblick die Klassenzimmertür aufschloss; Hermine und Ron sahen sich an, als wollten sie gleich aufeinander losstürzen, und drinnen im Zimmer setzten sie sich zu beiden Seiten Harrys und sprachen die ganze Stunde kein Wort miteinander.
    Harry wusste immer noch nicht recht, was er Professor McGonagall sagen würde, als es schon wieder läutete, doch sie war es, die das Thema Hogsmeade zuerst ansprach.
    »Einen Moment noch bitte!«, rief sie, als alle aufstehen wollten. »Als Ihre Hauslehrerin bitte ich Sie, mir die Zustimmungserklärungen für den Besuch in Hogsmeade noch vor Halloween auszuhändigen. Ohne diese Erklärung dürfen Sie nicht mitkommen, also nicht vergessen!«
    Neville hob die Hand.
    »Bitte, Professor, ich – ich glaube, ich hab meine verloren –«
    »Ihre Großmutter hat sie direkt an mich geschickt, Longbottom«, sagte Professor McGonagall. »Sie schien es für sicherer zu halten. Gut, das ist alles, Sie können gehen.«
    »Frag sie jetzt«, zischte Ron Harry zu.
    »Oh, aber –«, warf Hermine ein.
    »Los jetzt, Harry«, drängte Ron.
    Harry wartete, bis die andern draußen waren, dann ging er, hibbelig, wie er war, hinüber zu Professor McGonagalls Pult.
    »Ja, Potter?«
    Harry holte tief Atem.
    »Professor, meine Tante und mein Onkel – ähm – haben vergessen, das Formblatt zu unterschreiben«, sagte er.
    Professor McGonagall sah ihn über ihre viereckigen Brillengläser hinweg an, sagte jedoch nichts.
    »Also – ähm – meinen

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