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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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kriegen alle Ärger. Lestrange, ich bekomme Ihren Aufsatz morgen, oder es gibt Nachsitzen. Dasselbe gilt für Sie, Avery.«
    Slughorn stemmte sich aus dem Sessel und trug sein leeres Glas hinüber zu seinem Schreibtisch, während die Jungen der Reihe nach hinausgingen. Riddle jedoch blieb zurück. Harry war klar, dass er absichtlich getrödelt hatte und als Letzter mit Slughorn im Zimmer bleiben wollte.
    »Nun sputen Sie sich aber, Tom«, sagte Slughorn, als er sich umwandte und bemerkte, dass er immer noch da war. »Sie wollen doch nicht während der Nachtruhe draußen erwischt werden, Sie als Vertrauensschüler …«
    »Sir, ich wollte Sie etwas fragen.«
    »Dann nur zu, mein Junge, nur zu …«
    »Sir, könnten Sie mir sagen, was Sie über … über Horkruxe wissen?«
    Und da passierte es wieder: Der dichte Nebel erfüllte den Raum, so dass Harry Slughorn und Riddle nicht mehr sehen konnte; nur noch Dumbledore neben ihm, der heiter lächelte. Dann dröhnte erneut Slughorns Stimme, genau wie zuvor.
    »Ich weiß nichts über Horkruxe, und wenn, würde ich es Ihnen nicht sagen! Und nun sofort raus hier, und wehe, Sie erwähnen sie noch einmal!«
    »Nun, das war’s«, sagte Dumbledore gelassen neben Harry. »Zeit zu gehen.«
    Und Harry verlor den Boden unter den Füßen und fiel Sekunden später wieder auf den Teppich vor Dumbledores Schreibtisch.
    »Das war alles?«, fragte Harry erstaunt.
    Dumbledore hatte gesagt, dies sei die wichtigste Erinnerung von allen, doch Harry hatte keine Ahnung, was daran so bedeutsam sein sollte. Zugegeben, der Nebel und die Tatsache, dass ihn offenbar niemand bemerkt hatte, waren sonderbar, aber ansonsten schien nichts passiert zu sein, außer dass Riddle eine Frage gestellt und keine Antwort bekommen hatte.
    »Wie du vielleicht bemerkt hast«, sagte Dumbledore und setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch, »hat sich an dieser Erinnerung jemand zu schaffen gemacht.«
    »Zu schaffen gemacht?«, wiederholte Harry und nahm ebenfalls wieder Platz.
    »Ganz bestimmt«, sagte Dumbledore, »Professor Slughorn hat an seinen eigenen Erinnerungen herumhantiert.«
    »Aber warum sollte er das tun?«
    »Ich denke, weil er sich für das schämt, woran er sich erinnert«, sagte Dumbledore. »Er hat versucht, die Erinnerung zu überarbeiten, um sich selbst in einem besseren Licht darzustellen, er hat die Teile unleserlich gemacht, die ich nicht sehen soll. Wie du sicher bemerkt hast, ist es sehr plump gemacht, und das ist nur von Vorteil, denn man sieht, dass unter den Änderungen immer noch die wahre Erinnerung liegt.
    Und aus diesem Grund gebe ich dir auch zum ersten Mal etwas auf, Harry. Deine Aufgabe besteht darin, Professor Slughorn zu überreden, die echte Erinnerung preiszugeben, die zweifellos unsere entscheidende Information sein wird.«
    Harry starrte ihn an.
    »Aber, Sir«, sagte er und seine Stimme war so respektvoll wie möglich, »Sie brauchen mich doch nicht – Sie könnten Legilimentik einsetzen … oder Veritaserum …«
    »Professor Slughorn ist ein äußerst fähiger Zauberer, er wird sich gegen beides gewappnet haben«, sagte Dumbledore. »Er ist in Okklumentik erheblich besser als der arme Morfin Gaunt, und es würde mich wundern, wenn er kein Gegenmittel für Veritaserum bei sich trüge, seit ich ihn zwang, mir diese verzerrte Erinnerung zu geben.
    Nein, ich denke, der Versuch, Professor Slughorn die Wahrheit mit Gewalt abzuringen, wäre töricht und könnte mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen; ich will nicht, dass er Hogwarts verlässt. Doch hat er seine Schwächen wie wir anderen auch, und ich glaube, du bist derjenige, der in der Lage sein könnte, seine Abwehr zu durchdringen. Es ist äußerst wichtig, dass wir uns die wahre Erinnerung beschaffen, Harry … wie wichtig, werden wir erst wissen, wenn wir sie tatsächlich gesehen haben. Also, viel Glück … und gute Nacht.«
    Harry stand schnell auf, ein wenig überrascht, so plötzlich verabschiedet zu werden.
    »Gute Nacht, Sir.«
    Als er die Bürotür hinter sich schloss, hörte er deutlich, wie Phineas Nigellus sagte: »Ich kann mir nicht vorstellen, warum der Junge in der Lage sein sollte, es besser zu machen als Sie, Dumbledore.«
    »Das hätte ich auch nicht von Ihnen erwartet«, erwiderte Dumbledore, und Fawkes stieß wieder einen leisen, wohlklingenden Schrei aus.

 
Geburtstagsüberraschungen
    Am nächsten Tag erzählte Harry Ron und Hermine von der Aufgabe, die Dumbledore ihm gestellt hatte, allerdings

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