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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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einfach, oder?«, erwiderte Ron. Er schwieg einen Moment. »Kommt Hermine vor dem Spiel noch vorbei?«, fügte er beiläufig hinzu.
    »Nein, sie ist mit Ginny schon runter zum Feld.«
    »Oh«, sagte Ron mit ziemlich bedrückter Miene. »Na gut. Also, viel Glück. Hoffentlich haust du McLag– ich meine, Smith in die Pfanne.«
    »Ich werd’s versuchen«, sagte Harry und schulterte seinen Besen. »Wir sehen uns nach dem Spiel.«
    Eilig lief er durch die verlassenen Korridore hinunter; die ganze Schule war draußen, entweder schon auf den Plätzen im Stadion oder auf dem Weg dorthin. Im Vorbeigehen spähte er aus den Fenstern und versuchte abzuschätzen, wie viel Wind sie haben würden, als er vor sich ein Geräusch hörte. Er blickte hoch und sah Malfoy auf sich zukommen, in Begleitung von zwei Mädchen, die mürrisch und verdrossen wirkten.
    Malfoy stutzte, als er Harry sah, lachte kurz und trocken auf und ging weiter.
    »Wohin geht ihr?«, fragte Harry.
    »Tja, das werd ich dir ganz genau sagen, weil es dich ja so was von angeht, Potter«, höhnte Malfoy. »Du solltest dich lieber beeilen, da unten warten sie sicher schon auf den auserwählten Kapitän – den Jungen, der den Treffer gelandet hat – oder wie immer sie dich heutzutage nennen.«
    Eines der Mädchen kicherte versehentlich. Harry starrte sie an. Sie wurde rot. Malfoy drängte sich an Harry vorbei, und das Mädchen und seine Freundin folgten ihm im Trab um eine Ecke und verschwanden.
    Harry stand wie angewurzelt da und sah ihnen nach. Es war zum Verzweifeln; da war er schon in größter Hast, um es noch rechtzeitig zum Spiel zu schaffen, und ausgerechnet jetzt traf er Malfoy, der sich verdrückte, während alle anderen draußen waren: Es war seine bislang beste Gelegenheit, ihm auf die Schliche zu kommen. Still verrannen die Sekunden, während Harry reglos dastand und auf die Stelle starrte, an der Malfoy verschwunden war …
    »Wo warst du?«, fragte Ginny, als Harry in den Umkleideraum gerannt kam. Die ganze Mannschaft war schon umgezogen und spielbereit; Coote und Peakes, die Treiber, klopften sich mit ihren Schlägern nervös gegen die Beine.
    »Ich hab Malfoy getroffen«, sagte Harry leise zu ihr, während er sich seinen scharlachroten Umhang über den Kopf zog.
    »Und?«
    »Und ich wollte wissen, weshalb er oben im Schloss ist, mit zwei Freundinnen, wo doch alle anderen hier unten sind …«
    »Ist das jetzt so wichtig?«
    »Tja, das werd ich wohl kaum rausfinden, was?«, erwiderte Harry, packte seinen Feuerblitz und rückte seine Brille gerade. »Dann mal los!«
    Und ohne ein weiteres Wort marschierte er unter ohrenbetäubenden Jubelschreien und Buhrufen hinaus aufs Feld. Es ging kaum Wind; der Himmel war locker bewölkt; ab und zu blitzte strahlend helles Sonnenlicht hervor.
    »Heikle Bedingungen!«, sagte McLaggen aufmunternd zur Mannschaft. »Coote, Peakes, ihr fliegt am besten mit der Sonne im Rücken, damit sie euch nicht kommen sehen –«
    »Ich bin hier der Kapitän, McLaggen, hör auf, ihnen Anweisungen zu erteilen«, sagte Harry wütend. »Ich will dich bei den Torpfosten sehen!«
    Sowie McLaggen davongezogen war, wandte sich Harry an Coote und Peakes.
    »Achtet tatsächlich darauf, dass ihr die Sonne im Rücken habt«, sagte er widerwillig zu ihnen.
    Er schüttelte dem Kapitän der Hufflepuffs die Hand, und dann stieß er sich auf Madam Hoochs Pfiff hin vom Boden ab, stieg in die Luft, höher als der Rest der Mannschaft, und sauste über dem Feld herum auf der Suche nach dem Schnatz. Wenn er ihn nur ganz schnell fangen konnte, dann bestand vielleicht die Möglichkeit, zurück ins Schloss zu kommen, sich die Karte des Rumtreibers zu schnappen und herauszufinden, was Malfoy trieb …
    »Und da ist Smith von Hufflepuff mit dem Quaffel«, sagte eine verträumte Stimme, die über das Gelände hallte. »Das war natürlich der Stadionsprecher vom letzten Mal, und Ginny Weasley ist in ihn reingeflogen, ich schätz mal, mit Absicht – so hat es jedenfalls ausgesehen. Smith war ziemlich fies gegen Gryffindor, ich vermute, das bereut er jetzt, wo er gegen sie spielt – oh, seht mal, er hat den Quaffel verloren, Ginny hat ihn Smith abgeluchst, ich mag sie wirklich, sie ist sehr nett …«
    Harry starrte hinunter auf das Podium des Stadionsprechers. Sicher hätte niemand, der noch halbwegs bei Sinnen war, Luna Lovegood das Spiel kommentieren lassen? Doch selbst von oben war sie nicht zu verwechseln mit ihrem langen, schmutzig blonden Haar oder

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