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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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ich mir, ich schau mal nach.«
    »Aber was machst du eigentlich hier?«, fragte Harry.
    »Ich bin jetzt in Hogsmeade stationiert, um die Schule zusätzlich zu schützen«, sagte Tonks.
    »Bist du die Einzige, die hier stationiert ist, oder –?«
    »Nein, Proudfoot, Savage und Dawlish sind auch hier.«
    »Dawlish, dieser Auror, den Dumbledore letztes Jahr angegriffen hat?«
    »Genau.«
    Sie stapften den dunklen, verlassenen Weg hoch, den frischen Kutschenspuren hinterher. Harry sah unter seinem Tarnumhang Tonks von der Seite her an. Letztes Jahr war sie neugierig gewesen (so sehr, dass es manchmal ein wenig nervte), sie hatte gern gelacht, hatte Witze gemacht. Jetzt schien sie älter und viel ernster und zielbewusster. War das alles eine Folge der Ereignisse, die im Ministerium geschehen waren? Er hatte den unangenehmen Gedanken, dass Hermine ihm vorgeschlagen hätte, etwas Tröstendes über Sirius zu ihr zu sagen, dass es wirklich nicht ihre Schuld war, aber er konnte sich nicht dazu durchringen. Er machte sie keineswegs für Sirius’ Tod verantwortlich; sie trug nicht mehr Schuld daran als sonst wer (und viel weniger als er), aber er wollte nicht über Sirius sprechen, wenn er es vermeiden konnte. Und so wanderten sie weiter schweigend durch die kalte Nacht, während Tonks’ langer Umhang hinter ihnen auf dem Boden wisperte.
    Harry, der hier immer mit der Kutsche gefahren war, hatte sich nie zuvor klargemacht, wie weit Hogwarts eigentlich vom Bahnhof Hogsmeade entfernt war. Zu seiner großen Erleichterung sah er endlich die hohen Säulen zu beiden Seiten des Tores, auf denen jeweils ein geflügelter Eber saß. Ihm war kalt, er war hungrig, und er hatte es recht eilig, diese ungewohnte, düstere Tonks hinter sich zu lassen. Doch als er die Hand ausstreckte, um die Torflügel aufzustoßen, bemerkte er, dass sie mit einer Kette verschlossen waren.
    »Alohomora!«, sagte er zuversichtlich und richtete seinen Zauberstab auf das Vorhängeschloss, aber nichts geschah.
    »Das funktioniert bei dem nicht«, sagte Tonks. »Dumbledore persönlich hat es verhext.«
    Harry sah sich um.
    »Ich könnte über eine Mauer klettern«, schlug er vor.
    »Nein, könntest du nicht«, sagte Tonks mit ausdrucksloser Stimme. »Anti-Eindringlings-Flüche auf allen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind diesen Sommer hundertmal verschärft worden.«
    »Na gut«, sagte Harry und fing allmählich an, sich über ihre mangelnde Hilfsbereitschaft zu ärgern. »Dann werd ich wohl einfach hier draußen schlafen und bis morgen früh warten müssen.«
    »Jemand kommt dich abholen«, sagte Tonks. »Sieh mal.«
    Ganz in der Ferne, direkt am Schloss, hüpfte eine Laterne auf und ab. Harry freute sich so über diesen Anblick, dass er sofort das Gefühl hatte, er könnte sogar Filchs asthmatische Vorwürfe wegen seiner Verspätung ertragen und sein Gefasel, dass Harry in Zukunft pünktlicher würde, wenn man ihm regelmäßig Daumenschrauben anlegte. Erst als das strahlende gelbe Licht nur noch drei Meter von ihnen entfernt war und Harry seinen Tarnumhang ausgezogen hatte, um sichtbar zu sein, erkannte er mit jäh aufwallendem Hass die von unten beleuchtete Hakennase und das lange, schwarze, fettige Haar von Severus Snape.
    »Schön, schön, schön«, sagte Snape höhnisch, zog seinen Zauberstab hervor und tippte einmal gegen das Vorhängeschloss, worauf die Ketten zurückschlängelten und die Torflügel quietschend aufgingen. »Nett von Ihnen, hier aufzutauchen, Potter, auch wenn Sie offenbar der Meinung sind, dass das Tragen eines Schulumhangs von Ihrer Erscheinung ablenken würde.«
    »Ich konnte mich nicht umziehen, ich hatte meinen –«, begann Harry, aber Snape unterbrach ihn.
    »Du brauchst nicht zu warten, Nymphadora. Potter ist vollkommen – ähm – sicher in meiner Obhut.«
    »Die Nachricht war eigentlich für Hagrid bestimmt«, sagte Tonks stirnrunzelnd.
    »Hagrid kam zu spät zur Begrüßungsfeier, genau wie Potter hier, also habe ich sie stattdessen angenommen. Und nebenbei bemerkt«, sagte Snape und trat zurück, um Harry an sich vorbeizulassen, »wollte ich mir gerne mal deinen neuen Patronus anschauen.«
    Er schlug die Torflügel mit einem lauten Klirren vor Tonks’ Nase zu und tippte mit dem Zauberstab erneut gegen die Ketten, die an ihren Platz zurückrasselten.
    »Ich finde, mit dem alten warst du besser dran«, sagte Snape und die Boshaftigkeit in seiner Stimme war unverkennbar. »Der neue macht mir einen schwächlichen Eindruck.«
    Als

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