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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Angst!«
    »Das erzähl ich euch später«, erwiderte Harry knapp. Er wusste ganz genau, dass Ginny, Neville, Dean und Seamus ihnen zuhörten; selbst der Fast Kopflose Nick, das Gespenst von Gryffindor, war die Bank entlanggeschwebt, um zu lauschen.
    »Aber –«, sagte Hermine.
    »Nicht jetzt, Hermine«, entgegnete Harry mit geheimnisvoller, bedeutsamer Stimme. Er hoffte sehr, dass sie alle annahmen, er sei in irgendetwas Heldenhaftes verwickelt gewesen, am besten etwas mit ein paar Todessern und einem Dementor. Natürlich würde Malfoy die Geschichte, wo er nur konnte, herumerzählen und sie möglichst breittreten, doch es gab immerhin die Chance, dass sie an nicht allzu viele Gryffindor-Ohren drang.
    Er langte an Ron vorbei nach ein paar Hühnerbeinen und einer Hand voll Pommes, doch bevor er sie zu fassen bekam, verschwanden sie und wurden durch Nachspeisen ersetzt.
    »Du hast jedenfalls die Zuteilung versäumt«, sagte Hermine, während Ron sich auf einen riesigen Schokoladenkuchen stürzte.
    »Hat der Hut irgendwas Interessantes gesagt?«, fragte Harry und nahm sich ein Stück Siruptorte.
    »Eigentlich nur, was er immer sagt … hat uns ermahnt, wir sollen uns im Angesicht des Feindes alle vereinen, du weißt schon.«
    »Hat Dumbledore Voldemort überhaupt erwähnt?«
    »Noch nicht, aber seine richtige Rede spart er sich ja immer für den Schluss der Feier auf, oder? Die kommt jetzt sicher bald.«
    »Snape meinte, Hagrid sei zu spät zur Feier gekommen –«
    »Du hast Snape gesehen? Wie das?«, fragte Ron, während er hektisch große Bissen Schokoladenkuchen verschlang.
    »Hab ihn zufällig getroffen«, erwiderte Harry ausweichend.
    »Hagrid kam nur ein paar Minuten zu spät«, sagte Hermine. »Schau mal, er winkt dir, Harry.«
    Harry sah zum Lehrertisch hoch und grinste Hagrid zu, der ihm tatsächlich zuwinkte. Hagrid war es nie so recht gelungen, genauso würdevoll aufzutreten wie Professor McGonagall, die Leiterin des Hauses Gryffindor, die neben ihm saß, deren Scheitel gerade mal zwischen Hagrids Ellbogen und Schulter reichte und die diese begeisterte Begrüßung missbilligend zur Kenntnis nahm. Harry war überrascht, dass die Lehrerin für Wahrsagen, Professor Trelawney, zu Hagrids anderer Seite saß; sie verließ selten ihr Turmzimmer und er hatte sie noch nie bei der Begrüßungsfeier zum Schuljahresbeginn gesehen. Sie wirkte so sonderbar wie seit eh und je, behängt mit glitzernden Perlen und flatternden Schals, die Augen durch ihre Brille enorm vergrößert. Harry, der sie immer ein wenig für eine Schwindlerin gehalten hatte, musste am Ende des letzten Schuljahres zu seinem Entsetzen erfahren, dass sie es war, die die Vorhersage gemacht hatte, die Lord Voldemort veranlasst hatte, Harrys Eltern zu töten und Harry anzugreifen. Nun, da er dies wusste, war er noch weniger erpicht auf ihre Gesellschaft, aber zum Glück würde er dieses Jahr mit Wahrsagen aufhören. Ihre großen, leuchtfeuerartigen Augen schwenkten in seine Richtung; hastig wandte er den Blick ab und sah hinüber zum Tisch der Slytherins. Draco Malfoy stellte gerade unter heiserem Gelächter und Applaus pantomimisch dar, wie jemandem die Nase zerschmettert wurde. Harrys Eingeweide brannten wieder und er schaute auf seine Siruptorte hinunter. Was gäbe er nicht dafür, gegen Malfoy zu kämpfen, Mann gegen Mann …
    »Was wollte eigentlich Professor Slughorn?«, fragte Hermine.
    »Wissen, was wirklich im Ministerium passiert ist«, antwortete Harry.
    »Er und alle andern hier auch«, sagte Hermine naserümpfend. »Die Leute haben uns im Zug ständig darüber ausgequetscht, stimmt’s, Ron?«
    »Tja«, sagte Ron. »Die wollten alle wissen, ob du wirklich der Auserwählte bist –«
    »Sogar bei den Gespenstern wurde viel über dieses Thema gesprochen«, unterbrach sie der Fast Kopflose Nick und neigte seinen gerade noch mit dem Hals verbundenen Kopf zu Harry, so dass er gefährlich auf seiner Halskrause kippelte. »Ich gelte gewissermaßen als eine Autorität in Sachen Potter; es ist weithin bekannt, dass wir befreundet sind. Ich habe der Gespenstergemeinschaft jedoch klargemacht, dass ich dir nicht wegen Informationen auf die Nerven fallen werde. ›Harry Potter weiß, dass er mir blind vertrauen kann‹, habe ich zu ihnen gesagt. ›Ich würde eher sterben, als sein Vertrauen zu missbrauchen.‹«
    »Das heißt nicht viel, wenn man bedenkt, dass Sie ja schon tot sind«, bemerkte Ron.
    »Du beweist wieder einmal das ganze Feingefühl einer

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