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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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schaffte es, ins Haus zu schlüpfen, kurz bevor Onkel Vernon die Tür zuschlug, und während die Dursleys ihre lärmende Prozession durch den Flur zur Küche unternahmen, stahl sich Harry vorsichtig und leise zur Treppe.
    »Wer war das, mein Sohn? Nenn uns die Namen. Keine Sorge, wir kriegen sie.«
    »Schhh! Er will uns was sagen, Vernon! Was ist es, Diddy? Sag’s Mami!«
    Harry hatte den Fuß auf die unterste Stufe gesetzt, als Dudley seine Stimme wiederfand.
    »Der da.«
    Harry erstarrte – den Fuß auf der Treppe, das Gesicht verzerrt – und machte sich auf eine Explosion gefasst.
    » BURSCHE! KOMM HER !«
    Zornig und zugleich voller Angst nahm Harry langsam den Fuß von der Treppe, drehte sich um und folgte den Dursleys.
    Die peinlich saubere Küche hatte nach der Dunkelheit draußen einen seltsam unwirklichen Glanz. Tante Petunia setzte Dudley auf einen Stuhl; noch immer wirkte er sehr grün und klamm. Onkel Vernon stand am Abtropfbrett und funkelte Harry mit kleinen, zu Schlitzen verengten Augen an.
    »Was hast du meinem Sohn getan?«, knurrte er drohend.
    »Nichts«, sagte Harry und wusste genau, dass Onkel Vernon ihm nicht glauben würde.
    »Was hat er dir getan, Diddy?«, sagte Tante Petunia mit zitternder Stimme, während sie Dudley Erbrochenes vorn von seiner Lederjacke wischte. »War es – war es Du-weißt-schon-was, Liebling? Hat er – sein Ding benutzt?«
    Dudley nickte langsam und schlotterte.
    »Hab ich nicht!«, sagte Harry scharf, während Tante Petunia eine Wehklage anstimmte und Onkel Vernon die Fäuste reckte. »Ich hab ihm nichts getan, ich war’s nicht, es war –«
    Doch just in diesem Moment segelte eine Schreieule durch das Küchenfenster herein. Sie verfehlte Onkel Vernons Haarspitzen knapp, schwebte durch die Küche, ließ einen großen Pergamentumschlag, den sie im Schnabel trug, zu Harrys Füßen fallen, legte eine elegante Kurve hin, wobei sie mit den Flügelspitzen sacht den Kühlschrank streifte, sauste wieder hinaus und entschwand über dem Garten.
    » EULEN !«, bellte Onkel Vernon, und die schwer mitgenommene Ader an seiner Schläfe pulsierte zornig, während er das Küchenfenster zuschlug. » SCHON WIEDER EULEN! ICH DULDE KEINE EULEN MEHR IN MEINEM HAUS !«
    Doch Harry, dem das Herz irgendwo in der Gegend des Adamsapfels pochte, riss bereits den Umschlag auf und zog den Brief heraus.
    Sehr geehrter Mr Potter,
    wir haben Information erhalten, wonach Sie den Patronus-Zauber heute Abend um dreiundzwanzig Minuten nach neun in einem Muggelwohngebiet und in Gegenwart eines Muggels ausgeführt haben.
    Die Schwere dieser Verletzung des Erlasses zur Vernunftgemäßen Beschränkung der Zauberei Minderjähriger hat zu Ihrem Verweis von der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei geführt. Beauftragte des Ministeriums werden Sie unverzüglich an Ihrem Wohnort aufsuchen, um Ihren Zauberstab zu zerstören.
    Da Sie bereits eine offizielle Verwarnung aufgrund eines früheren Vergehens gemäß Abschnitt 13 des Geheimhaltungsabkommens der Internationalen Zauberervereinigung erhalten haben, bedauern wir Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihre Anwesenheit bei einer disziplinarischen Anhörung im Zaubereiministerium am zwölften August um neun Uhr verlangt ist.
    In der Hoffnung, dass Sie wohlauf sind,
    mit freundlichen Grüßen
    Mafalda Hopfkirch
    Abteilung für unbefugte Zauberei
    Zaubereiministerium
    Harry las den Brief zweimal durch. Nur verschwommen nahm er wahr, dass Onkel Vernon und Tante Petunia redeten. In seinem Kopf war alles eisig und taub. Eine Tatsache hatte sich in sein Bewusstsein gebohrt wie ein lähmender Pfeil. Sie hatten ihn von Hogwarts verwiesen. Alles war zu Ende. Er würde nie zurückkehren.
    Er blickte zu den Dursleys hoch. Onkel Vernon, purpurrot im Gesicht, die Fäuste immer noch gereckt, schrie andauernd; Tante Petunia hatte die Arme um Dudley gelegt, der von neuem würgte.
    Harrys zeitweilig betäubtes Gehirn schien wieder zu erwachen. Beauftragte des Ministeriums werden Sie unverzüglich an Ihrem Wohnort aufsuchen, um Ihren Zauberstab zu zerstören . Da gab es nur eines. Er musste fliehen – und zwar sofort. Wohin, wusste Harry nicht, doch so viel war sicher: Ob er in Hogwarts war oder nicht, seinen Zauberstab brauchte er. Fast traumwandlerisch zog er ihn heraus und wandte sich zum Gehen.
    »Wo willst du hin?«, rief Onkel Vernon. Als Harry nicht antwortete, stampfte er durch die Küche und versperrte die Tür zum Flur. »Ich bin noch nicht fertig mit dir,

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