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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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muss die Französin in ihr sein …«
    Hagrid stierte mit trüben Augen ins Feuer. Harry ließ ihn eine halbe Minute in seinen Erinnerungen schwelgen, dann räusperte er sich laut.
    »Also, was ist passiert? Seid ihr irgendwann mal in die Nähe von einem der anderen Riesen gekommen?«
    »Was? Oh … oh, ja, sind wir. Ja, in der dritten Nacht, nachdem sie Karkus umgebracht hatten, sind wir aus unserm Höhlenversteck gekrochen und wieder runter in die Senke gestiegen, ständig auf der Hut vor Todessern. Sin’ in ein paar Höhlen rein, war aber nichts – dann, in der sechsten vielleicht, haben wir drei Riesen gefunden, die sich versteckt hatten.«
    »Die Höhle muss aber proppenvoll gewesen sein«, sagte Ron.
    »Konntest nich mal mehr ’n Kniesel schwingen«, bestätigte Hagrid.
    »Haben die euch nicht angegriffen, als sie euch sahen?«, fragte Hermine.
    »Hätten’s wohl getan, wenn sie einigermaßen in Form gewesen wär’n«, sagte Hagrid, »aber die war’n schwer verletzt, alle drei; die Sippe von Golgomath hatte die halb tot geschlagen, sie sin’ aufgewacht und in den nächstbesten Unterschlupf gekrochen, den sie finden konnten. Jedenfalls, einer von denen konnt ’n bisschen Englisch und er hat für die andern übersetzt, und was wir zu sagen hatten, fanden sie wohl gar nich so schlecht. Also sin’ wir immer wieder gekommen und ham uns um die Verletzten gekümmert … Ich schätz, zu der Zeit hatten wir sechs oder sieben von denen überzeugt …«
    »Sechs oder sieben?«, sagte Ron aufgeregt. »Na ja, das ist nicht schlecht – kommen die jetzt hierher und fangen an, mit uns gegen Du-weißt-schon-wen zu kämpfen?«
    Aber Hermine sagte: »Was meinst du mit ›zu der Zeit‹, Hagrid?«
    Hagrid sah sie traurig an.
    »Golgomaths Sippe hat die Höhlen überfallen. Die Überlebenden wollten danach nichts mehr mit uns zu tun haben.«
    »Also … also kommen gar keine Riesen?«, sagte Ron enttäuscht.
    »Nee«, sagte Hagrid, seufzte schwer, drehte das Steak um und legte die kühlere Seite auf sein Gesicht, »aber wir haben erledigt, was wir vorhatten, wir haben Dumbledores Botschaft überbracht, und ich denk, manche von denen, die’s gehört haben, werden sich dran erinnern. Wer weiß, vielleicht ziehen die, die nich bei Golgomath bleiben wollen, fort aus den Bergen, und möglicherweise erinnern sie sich ja, dass Dumbledore freundlich zu ihnen war … könnt sein, dass sie kommen.«
    Das Fenster schneite allmählich ein. Harry spürte, dass sein Umhang an den Knien durchnässt war: Fang hatte den Kopf in seinen Schoß gelegt und sabberte.
    »Hagrid?«, sagte Hermine nach einer Weile leise.
    »Mmm?«
    »Hast du … war da irgendeine Spur von … hast du irgendwas von deiner … deiner Mutter gehört, während du dort warst?«
    Hagrids unverdecktes Auge blieb auf ihr ruhen und Hermine wirkte ziemlich beklommen.
    »Verzeihung … ich … schon gut –«
    »Tot«, brummte Hagrid. »Vor Jahren schon gestorben. Ham sie mir gesagt.«
    »Oh … das … tut mir wirklich leid«, sagte Hermine mit sehr leiser Stimme. Hagrid zuckte mit den massigen Schultern.
    »Macht nichts«, sagte er knapp. »Kann mich sowieso kaum an sie erinnern. War nich die beste aller Mütter.«
    Wieder schwiegen sie. Hermine warf Harry und Ron nervöse Blicke zu, offensichtlich wollte sie, dass sie etwas sagten.
    »Aber du hast immer noch nicht erklärt, weshalb du so zugerichtet bist, Hagrid«, sagte Ron und deutete auf Hagrids blutverschmiertes Gesicht.
    »Oder warum du so spät zurückkommst«, sagte Harry. »Sirius meint, Madame Maxime sei schon ewig lange wieder da –«
    »Wer hat dich angegriffen?«, fragte Ron.
    »Ich wurd nicht angegriffen!«, sagte Hagrid nachdrücklich. »Ich –«
    Aber seine weiteren Worte gingen in einem plötzlichen Gepolter an der Tür unter. Hermine keuchte; der Becher rutschte ihr aus den Fingern und zerschellte auf dem Boden; Fang jaulte. Alle vier starrten auf das Fenster neben der Tür. Der Schatten einer kleinen, gedrungenen Gestalt kräuselte sich über den dünnen Vorhang.
    »Das ist sie!«, flüsterte Ron.
    »Darunter!«, sagte Harry rasch; er packte den Tarnumhang und ließ ihn über sich und Hermine flattern, Ron kam um den Tisch geflitzt und tauchte ebenfalls darunter. Aneinandergedrängt zogen sie sich in eine Ecke zurück. Fang bellte wie verrückt die Tür an. Hagrid schien gründlich verwirrt.
    »Hagrid, versteck unsere Becher!«
    Hagrid packte die Becher von Harry und Ron und legte sie unter das

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