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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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ich schätz nich, dass es einen Besen gibt, der mich tragen würd. Freund von mir züchtet Abraxas-Pferde, keine Ahnung, ob Sie schon mal welche gesehn ham, riesige Viecher, mit Flügeln, wissen Sie, ich hab eins von denen kurz mal geritten, und das war –«
    »Wo sind Sie gewesen?«, unterbrach Umbridge kühl Hagrids Gebrabbel.
    »Wo bin ich –?«
    »Gewesen, ja«, sagte sie. »Das Schuljahr hat vor zwei Monaten begonnen. Eine Lehrerin musste für Sie einspringen. Keiner Ihrer Kollegen war in der Lage, mir irgendwelche Informationen über Ihren Aufenthaltsort zu geben. Sie haben keine Adresse hinterlassen. Wo sind Sie gewesen?«
    Eine Pause trat ein, während deren Hagrid sie mit seinem inzwischen nicht mehr bedeckten Auge anstarrte. Harry konnte schier hören, wie Hagrids Gehirn fieberhaft arbeitete.
    »Ich – ich war weg aus gesundheitlichen Gründen«, antwortete er.
    »Aus gesundheitlichen Gründen«, sagte Professor Umbridge. Ihre Augen wanderten über Hagrids entstelltes und geschwollenes Gesicht. Sanft und still tröpfelte Drachenblut auf seine Weste. »Verstehe.«
    »Jaah«, sagte Hagrid. »’n bisschen frische Luft schnappen, wiss’n Sie –«
    »Ja, als Wildhüter kommt man ja so selten an die frische Luft«, sagte Umbridge honigsüß. Der kleine Fleck in Hagrids Gesicht, der nicht schwarz oder violett war, wurde rot.
    »Na ja – mal was andres sehen, verstehn Sie –«
    »Die Bergwelt?«, sagte Umbridge rasch.
    Sie weiß es, dachte Harry verzweifelt.
    »Bergwelt?«, wiederholte Hagrid und überlegte offenbar schnell. »Von wegen. Ich steh auf Südfrankreich. Bisschen Sonne … und Meer.«
    »Wirklich?«, sagte Umbridge. »Sie sind aber nicht gerade braun geworden.«
    »Jaah … nun … hab ’ne empfindliche Haut«, erwiderte Hagrid und versuchte ein einnehmendes Lächeln. Harry fiel auf, dass zwei seiner Zähne ausgeschlagen waren. Umbridge sah ihn kalt an; sein Lächeln gefror. Dann schob sie ihre Handtasche etwas höher in die Armbeuge und sagte: »Natürlich werde ich den Minister über Ihre verspätete Rückkehr unterrichten.«
    »Verstehe«, sagte Hagrid und nickte.
    »Sie sollten auch wissen, dass es meine leidige, aber notwendige Pflicht als Großinquisitorin ist, bei meinen Lehrerkollegen Inspektionen durchzuführen. Daher würde ich meinen, wir sehen uns recht bald wieder.«
    Sie wandte sich abrupt um und schritt zur Tür zurück.
    »Sie inspizier’n uns?«, erwiderte Hagrid verdutzt und sah ihr nach.
    »O ja«, sagte Umbridge sanft und wandte sich, die Hand auf der Türklinke, zu ihm um. »Das Ministerium ist entschlossen, nicht zufrieden stellende Lehrer auszujäten, Hagrid. Gute Nacht.«
    Sie ging hinaus und ließ die Tür hinter sich zuschnappen. Harry wollte gerade den Tarnumhang runterziehen, da packte ihn Hermine am Handgelenk.
    »Noch nicht«, hauchte sie ihm ins Ohr. »Vielleicht steht sie noch draußen.«
    Hagrid schien Ähnliches zu denken; er stapfte durch die Hütte und zog den Vorhang ein paar Zentimeter beiseite.
    »Sie geht zurück zum Schloss«, sagte er mit leiser Stimme. »Grundgütiger … inspiziert die Leute, is’ das wahr?«
    »Allerdings«, sagte Harry und zog den Umhang herunter. »Trelawney ist schon auf Bewährung …«
    »Ähm … was hast du denn so geplant für unsere Klasse, Hagrid?«, fragte Hermine.
    »Ach, mach dir darüber keine Sorgen, ich hab schon ’ne ganze Menge Stunden vorbereitet«, sagte Hagrid begeistert, klaubte sein Drachensteak vom Tisch und klatschte es sich wieder übers Auge. »Ich hab mir ’n paar Geschöpfe für euer ZAG -Jahr aufgespart; wartet nur ab, die sin’ was ganz Besonderes.«
    »Ähm – was meinst du damit?«, fragte Hermine behutsam.
    »Verrat ich nich«, sagte Hagrid fröhlich. »Will euch ja die Überraschung nich verderben.«
    »Hör mal, Hagrid«, drängte Hermine und verzichtete nun auf jede Verstellung, »Professor Umbridge wird es überhaupt nicht gutheißen, wenn du etwas zu Gefährliches mit in den Unterricht bringst.«
    »Gefährlich?«, sagte Hagrid und machte eine belustigt-versonnene Miene. »Sei nicht albern, ich würd euch doch nichts Gefährliches mitbringen! Also gut, zugegeben, die können schon für sich selbst sorgen –«
    »Hagrid, du musst die Inspektion von Umbridge bestehen, und da wär’s wirklich besser, wenn sie sehen würde, dass du uns beibringst, wie man sich um Porlocks kümmert oder wie man Knarle und Igel unterscheiden kann, so Zeug eben!«, sagte Hermine ernst.
    »Aber das is’ nich

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