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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Kissen in Fangs Korb. Fang sprang nun immer wieder an der Tür hoch. Hagrid schob ihn mit dem Fuß beiseite und öffnete.
    Professor Umbridge stand vor der Tür, in ihrem grünen Tweedmantel und mit einem passenden Hut mit Ohrenschützern. Mit geschürzten Lippen lehnte sie sich zurück, damit sie Hagrids Gesicht sehen konnte; sie reichte ihm kaum bis zum Nabel.
    »So«, sagte sie langsam und laut, als ob sie mit einem Tauben reden würde. »Sie sind Hagrid, nicht wahr?«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, kam sie in die Hütte und ihre Glubschaugen sahen sich überall um.
    »Weg da«, fauchte sie und schlug mit der Handtasche nach Fang, der an ihr hochgesprungen war und ihr das Gesicht ablecken wollte.
    »Ähm – ich will ja nich unhöflich sein«, sagte Hagrid und starrte sie an, »aber wer zum Teufel sind Sie eigentlich?«
    »Mein Name ist Dolores Umbridge.«
    Ihre Augen suchten die Hütte ab. Zweimal starrten sie geradewegs in die Ecke, in der Harry platt gedrückt zwischen Ron und Hermine stand.
    »Dolores Umbridge?«, sagte Hagrid und klang völlig ratlos. »Ich dacht, Sie wär’n vom Ministerium – arbeiten Sie nicht für Fudge?«
    »Ich war Erste Untersekretärin des Ministers, ja«, sagte Umbridge, schritt nun in der Hütte auf und ab und registrierte die kleinste Kleinigkeit, von der Provianttasche an der Wand bis zum abgelegten Reisemantel. »Ich bin jetzt Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste –«
    »Da sin’ Sie aber mutig«, sagte Hagrid. »Gibt gar nich mehr so viele, die den Job machen woll’n.«
    »– und Großinquisitorin von Hogwarts«, sagte Umbridge ohne ein Zeichen, dass sie ihn gehört hatte.
    »Was’n das?«, fragte Hagrid stirnrunzelnd.
    »Genau das wollte ich Sie auch fragen«, sagte Umbridge und deutete auf die Porzellanscherben am Boden, die einmal Hermines Becher gewesen waren.
    »Oh«, sagte Hagrid mit einem gar nicht hilfreichen Blick in die Ecke, wo Harry, Ron und Hermine verborgen standen, »oh … das war … war Fang. Hat ’nen Becher kaputtgemacht. Hab dafür den nehmen müssen.«
    Hagrid deutete auf den Becher, aus dem er getrunken hatte, während er mit der anderen Hand weiterhin das Drachensteak auf sein Auge presste. Umbridge stand jetzt direkt vor ihm und prüfte statt der Hütte jede Einzelheit von Hagrids Erscheinung.
    »Ich habe Stimmen gehört«, sagte sie ruhig.
    »Ich hab mit Fang geredet«, erwiderte Hagrid beherzt.
    »Und hat er Ihnen geantwortet?«
    »Nun … wie man’s nimmt«, erwiderte Hagrid mit sichtlichem Unbehagen. »Manchmal sag ich, der Fang, der is’ fast wie ’n Mensch –«
    »Im Schnee sind die Spuren von drei Paar Füßen und sie führen vom Schlossportal zu Ihrer Hütte«, sagte Umbridge ölig.
    Hermine keuchte; Harry schlug ihr die Hand auf den Mund. Zum Glück schnüffelte Fang lautstark am Saum von Professor Umbridges Umhang und sie hatte offenbar nichts gehört.
    »Tja, ich bin grad erst zurückgekommen«, sagte Hagrid und schwenkte seine gewaltige Hand in Richtung Provianttasche. »Vielleicht wollt vorher jemand zu Besuch kommen und ich hab sie verpasst.«
    »Es führen keine Fußspuren von Ihrer Hütte weg.«
    »Also … ich hab keine Ahnung, wie das kommen kann …«, sagte Hagrid, zupfte nervös an seinem Bart und spähte erneut in die Ecke, wo Harry, Ron und Hermine standen, als wollte er sie um Hilfe bitten. »Ähm …«
    Umbridge wirbelte herum, schritt die ganze Hütte ab und sah sich dabei genau um. Sie bückte sich und spähte unters Bett. Sie öffnete Hagrids Schränke. Sie kam an Harry, Ron und Hermine vorbei, die sich an die Wand gedrückt hatten, und das in fünf Zentimeter Entfernung; Harry zog in diesem Moment tatsächlich den Bauch ein. Nachdem sie sorgfältig den gewaltigen Kessel inspiziert hatte, den Hagrid zum Kochen benutzte, wirbelte sie wieder herum und sagte: »Was ist mit Ihnen passiert? Wie haben Sie sich diese Verletzungen zugezogen?«
    Hagrid ließ hastig das Drachensteak von seinem Gesicht sinken, was Harry für einen Fehler hielt, weil die schwarzvioletten Blutergüsse um sein Auge jetzt deutlich sichtbar waren, ganz zu schweigen von der großen Menge frischen und geronnenen Blutes auf seinem Gesicht. »Oh … ich hatte ’nen kleinen Unfall«, sagte er lahm.
    »Was für einen Unfall?«
    »Ich – ich bin gestolpert.«
    »Sie sind gestolpert«, wiederholte sie kühl.
    »Ja, genau. Über … über den Besen von ’nem Freund. Ich selbst, ich flieg ja nicht. Na ja, Sie sehn, wie groß ich bin,

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