Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
Er is’ fett, einer der Dicksten da. Schwarzes Haar und passende Zähne und ’n Halsband aus Knochen. ’n paar Menschenknochen drunter, wie’s aussah. Na ja, ich hab’s eben mal versucht – hielt ihm ’ne große Rolle Drachenhaut hin und sagte: ›Ein Geschenk für den Gurg der Riesen –‹ Und kaum dass ich mich’s versah, hing ich schon an den Füßen kopfüber in der Luft, zwei von seinen Kumpels hatten mich gepackt.«
    Hermine schlug die Hände vor den Mund.
    »Wie bist du da wieder rausgekommen?«, fragte Harry.
    »Wär ich nich, wenn Olympe nicht dabei gewesen wär«, sagte Hagrid. »Sie hat ihren Zauberstab rausgeholt und hat ’n paar Zauber losgelassen, so schnell, das hab ich noch kaum gesehn. War fabelhaft, verdammt noch mal. Hat den beiden, die mich festhielten, Konjunktivitis-Flüche direkt in die Augen geschossen und die haben mich gleich fallen lassen – aber jetzt hatten wir richtig Ärger, weil wir gegen die gezaubert hatten, und das können die Riesen an den Zauberern nun ma’ überhaupt nicht leiden. Wir mussten abhauen und’s war klar, wir hatten keine Chance mehr, zurück ins Lager zu kommen.«
    »Nicht zu fassen, Hagrid«, sagte Ron leise.
    »Und weshalb hast du so lange nach Hause gebraucht, wenn du nur drei Tage dort warst?«, fragte Hermine.
    »Wir sind doch nich nach drei Tagen schon wieder abgehauen!«, entgegnete Hagrid empört. »Dumbledore hat sich auf uns verlassen!«
    »Aber du hast doch eben gesagt, ihr hattet keine Chance mehr, ins Lager zurückzukommen!«
    »Nich bei Tageslicht, nein, das nich. Wir mussten nur ’n wenig umdenken. Haben ’n paar Tage unauffällig in der Höhle verbracht und sie beobachtet. Und was wir sah’n, war nich gut.«
    »Hat er noch mehr Köpfe abgerissen?«, fragte Hermine angewidert.
    »Nein«, sagte Hagrid. »Ich wünschte, er hätt’s.«
    »Was soll das heißen?«
    »Soll heißen, wir haben bald rausgefunden, dass er nich gegen alle Zauberer was hatte – nur gegen uns.«
    »Todesser?«, sagte Harry rasch.
    »Jep«, erwiderte Hagrid düster. »Zwei von denen haben ihn jeden Tag besucht, brachten Geschenke für den Gurg, und die jedenfalls hat er nich kopfüber aufgehängt.«
    »Woher wusstet ihr, dass es Todesser waren?«, sagte Ron.
    »Weil ich einen von denen erkannt hab«, knurrte Hagrid. »Macnair, wisst ihr noch? Der Kerl, den sie geschickt haben, um Seidenschnabel zu töten? Ist ’n Wahnsinniger. Tötet genauso gern wie Golgomath; kein Wunder, dass die so gut miteinander auskamen.«
    »Also hat Macnair die Riesen überredet, sich Du-weißt-schon-wem anzuschließen?«, sagte Hermine verzweifelt.
    »Nich so schnell mit den Hippogreifen, ich bin noch nich fertig mit der Geschichte!«, sagte Hagrid entrüstet. Dafür, dass er ihnen zunächst gar nichts hatte sagen wollen, genoss er es jetzt offensichtlich sehr, zu erzählen. »Olympe und ich ham’s besprochen und wir war’n uns einig; nur weil der Gurg anschein’d Du-weißt-schon-wen besser fand, hieß das noch nich, dass es alle von denen taten. Wir mussten versuchen, ’n paar von den andern zu überzeugen, die nicht Golgomath als Gurg gewollt hatten.«
    »Wie konntet ihr die von den anderen unterscheiden?«, fragte Ron.
    »Na, das war’n einfach die, die zu Brei gehauen wurden«, erklärte Hagrid geduldig. »Und die mit ’nem bisschen Verstand sind Golgomath aus’m Weg gegangen und haben sich in den Höhlen um die Senke versteckt, genau wie wir. Also ham wir beschlossen, wir schleichen uns nachts in die Höhlen und schau’n, ob wir ’n paar von denen überzeugen können.«
    »Ihr habt euch in dunkle Höhlen geschlichen und nach Riesen gesucht?«, sagte Ron mit ehrfürchtiger Bewunderung in der Stimme.
    »Tja, es waren nich die Riesen, die uns am meisten Sorgen gemacht haben«, sagte Hagrid. »Wir hatten mehr Befürchtungen wegen den Todessern. Dumbledore hat uns gesagt, bevor wir los sind, wir sollten uns mit denen möglichst nich anlegen, aber das Problem war, die wussten, dass wir in der Gegend war’n – vermute mal, Golgomath hat ihnen von uns erzählt. Nachts, wenn die Riesen schliefen und wir in die Höhlen kriechen wollten, trieben sich Macnair und der andere in den Bergen rum und ham nach uns gesucht. War schwer, Olympe davon abzuhalten, sich auf die zu stürzen«, sagte Hagrid und verzog die Mundwinkel, so dass sich sein struppiger Bart hob, »sie war ganz scharf drauf, die anzugreifen … die hat was, wenn sie mal in Fahrt is’, Olympe … feurig, wisst ihr …

Weitere Kostenlose Bücher