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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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sonderlich interessant, Hermine«, erwiderte Hagrid. »Das, was ich hab, das macht viel mehr her. Ich kümmer mich schon seit Jahren um sie, ich vermut mal, ich hab die einzige zahme Herde in Britannien.«
    »Hagrid … bitte …«, sagte Hermine und echte Verzweiflung lag in ihrer Stimme. »Umbridge sucht nach irgendwelchen Ausreden, um Lehrer loszuwerden, von denen sie glaubt, sie stünden Dumbledore zu nah. Bitte, Hagrid, bring uns irgendwas Langweiliges bei, das sicher in den ZAG s drankommt.«
    Doch Hagrid gähnte nur herzhaft und warf mit dem einen Auge einen sehnsüchtigen Blick zu dem riesigen Bett in der Ecke.
    »Hör ma’, war ’n langer Tag und ’s is’ schon spät«, sagte er und tätschelte Hermine freundschaftlich die Schulter; die Knie knickten ihr ein und schlugen dumpf auf den Boden. »Oh – ’tschuldigung –« Er zog sie hinten am Umhangkragen wieder auf die Beine. »Schau ma’, nu mach dir mal keine Sorgen um mich, ich versprech dir, ich plan wirklich gute Sachen für euern Unterricht, jetzt, wo ich wieder da bin … und ihr geht nun am besten wieder hoch zum Schloss, und vergesst nicht, die Fußspuren hinter euch zu verwischen!«
    »Keine Ahnung, ob er eigentlich begriffen hat, was du meintest«, sagte Ron kurze Zeit später, nachdem sie geprüft hatten, ob die Luft rein war, und durch den immer höheren Schnee zurück zum Schloss gingen, wobei sie diesmal dank Hermines Tilgzauber keine Spuren hinterließen.
    »Dann geh ich eben morgen noch mal zu ihm«, sagte Hermine entschlossen. »Wenn’s sein muss, bereite ich selbst den Unterricht für ihn vor. Ob sie nun Trelawney rauswirft, ist mir schnuppe, aber Hagrid bleibt!«

 
Das Auge der Schlange
    Am Sonntagmorgen pflügte Hermine durch eine sechzig Zentimeter tiefe Schneedecke zurück zu Hagrids Hütte. Harry und Ron hatten eigentlich mitgehen wollen, doch ihr Hausaufgabenberg hatte schon wieder eine alarmierende Höhe erreicht, also blieben sie widerwillig im Gemeinschaftsraum zurück und versuchten die freudigen Rufe zu ignorieren, die vom Schlossgrund heraufdrangen, wo sich ihre Mitschüler damit vergnügten, auf dem gefrorenen See Schlittschuh zu laufen, zu rodeln oder, was das Schlimmste war, Schneebälle zu verhexen, die dann hoch zum Gryffindor-Turm schossen und hart gegen die Fenster krachten.
    »Hey!«, brüllte Ron, dem schließlich der Kragen platzte, und streckte den Kopf aus dem Fenster. »Ich bin Vertrauensschüler, und wenn noch ein einziger Schneeball dieses Fenster trifft – AUTSCH !«
    Er riss den Kopf zurück, das Gesicht voller Schnee.
    »Das sind Fred und George«, klagte er bitter und schlug das Fenster hinter sich zu. »Mistkerle …«
    Hermine kehrte kurz vor dem Mittagessen von Hagrid zurück, leicht bibbernd und mit bis zu den Knien feuchtem Umhang.
    »Wie steht’s?«, fragte Ron und hob den Kopf, als sie eintrat. »Hast du den ganzen Unterricht für ihn vorbereitet?«
    »Na ja, ich hab’s versucht«, sagte sie dumpf und ließ sich in einen Sessel neben Harry sinken. Sie zog ihren Zauberstab und machte mit ihm einen komplizierten kleinen Schlenker, so dass heiße Luft aus der Spitze strömte. Sie hielt sie an ihren Umhang, der nun dampfend zu trocknen begann. »Als ich kam, war er gar nicht da, ich hab mindestens eine halbe Stunde lang geklopft. Und dann ist er aus dem Wald gestapft –«
    Harry stöhnte. Im Verbotenen Wald wimmelte es nur so von jenen Geschöpfen, mit denen Hagrid sich ziemlich sicher den Rauswurf einhandeln würde. »Was hält er sich dort drin? Hat er’s verraten?«, fragte er.
    »Nein«, sagte Hermine betrübt. »Es soll eine Überraschung werden, meint er. Ich hab versucht ihm die Sache mit Umbridge zu erklären, aber er kapiert es einfach nicht. Dauernd sagte er, keiner, der noch alle Tassen im Schrank habe, würde lieber Knarle als Chimäras studieren – oh, ich glaub nicht, dass er eine Chimära hat«, fuhr sie auf die bestürzten Blicke Harrys und Rons hin fort, »aber das liegt nicht daran, dass er’s nicht versucht hätte, immerhin hat er mal gesagt, es sei so schwer, ihre Eier zu kriegen. Ich weiß nicht, wie oft ich ihm erklärt hab, er würde besser fahren, wenn er sich an Raue-Pritsches Lehrplan hielte, aber ehrlich gesagt, ich glaub nicht, dass er mir auch nur mit halbem Ohr zugehört hat. Er ist übrigens in ziemlich merkwürdiger Stimmung. Er will immer noch nicht sagen, wie er sich all seine Verletzungen zugezogen hat.«
    Dass Hagrid am nächsten Tag beim Frühstück

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