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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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umwandte.
    »Nun«, sagte er. »Haben Sie geübt?«
    »Ja«, schwindelte Harry und besah sich gründlich eines der Beine von Snapes Schreibtisch.
    »Schön, das werden wir gleich feststellen, nicht wahr?«, erwiderte Snape glatt. »Zauberstab raus, Potter.«
    Harry stellte sich in seine übliche Position gegenüber von Snape, den Schreibtisch zwischen ihnen. Der Zorn auf Cho und die Angst, wie viel Snape womöglich aus seinem Kopf herausfiltern würde, ließen sein Herz schnell pochen.
    »Nun, ich zähle bis drei«, sagte Snape gelangweilt. »Eins – zwei –«
    Die Bürotür schlug auf und Draco Malfoy stürmte herein. »Professor Snape, Sir – oh – Verzeihung –« Malfoy blickte Snape und Harry einigermaßen überrascht an.
    »Schon gut, Draco«, sagte Snape und ließ seinen Zauberstab sinken. »Potter ist hier, um ein wenig Nachhilfe in Zaubertränke zu nehmen.«
    Seit Umbridge zur Inspektion in Hagrids Unterricht aufgetaucht war, hatte Harry Malfoy nicht mehr so schadenfroh grinsen sehen.
    »Das wusste ich nicht«, sagte er und schielte Harry boshaft an, der spürte, dass sein Gesicht rot glühte. Er hätte viel dafür gegeben, Malfoy die Wahrheit entgegenschleudern zu können – besser noch, wenn er ihm einen saftigen Fluch auf den Hals jagen könnte.
    »Nun, Draco, was gibt es?«, fragte Snape.
    »Es geht um Professor Umbridge, Sir – sie braucht Ihre Hilfe«, sagte Malfoy. »Man hat Montague gefunden, Sir, er war in eine Toilette im vierten Stock eingezwängt.«
    »Wie ist er da reingekommen?«, fragte Snape.
    »Ich weiß nicht, Sir, er ist ein bisschen durcheinander.«
    »Schön und gut, Potter, schön und gut«, sagte Snape, »wir werden die Lektion morgen Abend fortsetzen.«
    Er wandte sich um und rauschte aus seinem Büro. Hinter seinem Rücken formte Malfoys Mund zu Harry gewandt ein stummes »Zaubertranknachhilfe?«, dann folgte Malfoy Snape.
    Es brodelte in Harry, als er seinen Zauberstab in den Umhang zurücksteckte und sich ebenfalls zum Gehen wandte. Wenigstens hatte er jetzt noch weitere vierundzwanzig Stunden Zeit zu üben. Eigentlich, das wusste er, sollte er froh sein, dass er so knapp entronnen war, aber der Preis dafür war bitter: Malfoy würde in der ganzen Schule herumerzählen, dass er Zaubertranknachhilfe brauchte.
    Harry war an der Tür, als er ihn sah: einen zitternden Lichtfleck, der über den Türrahmen tänzelte. Er blieb stehen und betrachtete ihn, denn er rührte an etwas in seinem Gedächtnis … dann fiel es ihm ein: Er ähnelte ein wenig den Lichtflecken, die er gestern Nacht im Traum gesehen hatte, den Lichtflecken im zweiten Raum, den er auf seiner Wanderung durch die Mysteriumsabteilung durchquert hatte.
    Er wandte sich um. Das Licht kam aus dem Denkarium auf Snapes Schreibtisch. Sein silbrig weißer Inhalt wogte und wirbelte umher. Snapes Gedanken … Dinge, von denen er nicht wollte, dass Harry sie sah, wenn er zufällig Snapes Abwehr durchbrechen sollte …
    Harry betrachtete das Denkarium und Neugier kam in ihm auf … was war es, das Snape so entschlossen vor ihm verbergen wollte?
    Die silbrigen Lichter zitterten an der Wand … Harry machte zwei Schritte auf den Schreibtisch zu und dachte scharf nach. Waren es vielleicht Informationen über die Mysteriumsabteilung, die Snape ihm unbedingt vorenthalten wollte?
    Harry blickte über die Schulter und sein Herz pochte jetzt heftiger und schneller. Wie lange würde Snape brauchen, um Montague aus dem Klo zu befreien? Würde er danach sofort wieder in sein Büro kommen oder Montague in den Krankenflügel begleiten? Sicher das Letztere … Montague war der Kapitän der Quidditch-Mannschaft von Slytherin, und Snape würde sich vergewissern wollen, dass es ihm gut ging.
    Harry ging die letzten paar Schritte auf das Denkarium zu, stellte sich davor und spähte hinunter in seine Tiefen. Er zögerte, lauschte, dann zückte er wieder den Zauberstab. Im Büro und im Korridor draußen herrschte vollkommene Stille. Er gab dem Inhalt des Denkariums mit der Spitze des Zauberstabs einen sachten Stups.
    Das silbrige Etwas begann sehr schnell zu wirbeln. Harry beugte sich darüber und sah, dass es durchsichtig geworden war. Wie schon einmal blickte er hinab in einen Raum, als sähe er durch ein rundes Fenster in der Decke … tatsächlich, wenn er sich nicht sehr irrte, sah er hinunter in die Große Halle.
    Sein Atem beschlug wahrhaftig die Oberfläche von Snapes Gedanken … sein Geist verharrte unschlüssig … zu tun, wonach es ihn

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