Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
zwischen der Buche und den Büschen ins Gras und beobachtete die vier Freunde unter dem Baum. Das Sonnenlicht glitzerte auf der glatten Oberfläche des Sees, an dessen Ufer eine Gruppe lachender Mädchen saß, die eben aus der Großen Halle gekommen waren. Sie hatten die Schuhe und Socken ausgezogen und kühlten ihre Füße im Wasser.
    Lupin hatte ein Buch hervorgeholt und las. Sirius ließ den Blick über die Schüler gleiten, die sich im Gras tummelten, und so überheblich und gelangweilt er auch schien, sah er doch sehr gut dabei aus. James spielte andauernd mit dem Schnatz, ließ ihn immer noch ein Stück weiter davonflattern und fast entkommen, dann packte er ihn jedoch im letzten Moment wieder. Wurmschwanz beobachtete ihn mit offenem Mund. Jedes Mal wenn James einen besonders schwierigen Fang machte, keuchte er und applaudierte. Nachdem Harry es fünf Minuten mit angesehen hatte, fragte er sich, warum James Wurmschwanz nicht aufforderte, sich zusammenzureißen, aber James schien die Aufmerksamkeit zu genießen. Harry fiel auf, dass sein Vater die Angewohnheit hatte, sein Haar zu zerstrubbeln, damit es nie allzu ordentlich aussah. Auch warf er andauernd Blicke hinüber zu den Mädchen am Wasser.
    »Steck ihn doch endlich mal weg«, sagte Sirius schließlich, als James einen geschickten Fang gemacht und Wurmschwanz einen Jubelschrei ausgestoßen hatte. »Oder Wurmschwanz macht sich vor Aufregung noch nass.«
    Wurmschwanz lief ein wenig rosa an, aber James grinste.
    »Wenn’s dich stört«, sagte er und stopfte den Schnatz wieder in die Tasche. Harry hatte das sichere Gefühl, dass Sirius der Einzige war, für den James mit der Angeberei aufhören würde.
    »Mir ist langweilig«, sagte Sirius. »Ich wünschte, es wäre Vollmond.«
    »Du vielleicht«, sagte Lupin düster hinter seinem Buch. »Wir haben heute noch Verwandlung, und wenn dir langweilig ist, kannst du mich ja abfragen. Hier …«, und er hielt ihm sein Buch hin.
    Aber Sirius schnaubte. »Ich muss mir diesen Kram nicht ansehen, ich kann das alles.«
    »Das wird dich aufmuntern, Tatze«, sagte James verhalten. »Schau mal, wer da ist …«
    Sirius wandte den Kopf. Er wurde sehr ruhig, wie ein Hund, der einen Hasen gewittert hat.
    »Bestens«, sagte er leise. »Schniefelus.«
    Harry wandte den Kopf, um zu sehen, wen Sirius anblickte.
    Snape war inzwischen aufgestanden und verstaute jetzt das ZAG -Papier in seiner Tasche. Als er aus dem Schatten der Büsche trat und über das Gras davongehen wollte, standen Sirius und James auf.
    Lupin und Wurmschwanz blieben sitzen: Lupin starrte weiter auf sein Buch, doch seine Augen bewegten sich nicht und eine kleine Falte hatte sich zwischen seinen Augenbrauen gebildet. Wurmschwanz ließ mit einem Ausdruck begieriger Erwartung den Blick von Sirius über James zu Snape wandern.
    »Alles klar, Schniefelus?«, sagte James laut.
    Snape reagierte so schnell, als hätte er einen Angriff erwartet. Er ließ seine Tasche fallen, fuhr mit der Hand in seinen Umhang und hatte den Zauberstab schon halb in der Luft, als James rief: »Expelliarmus!«
    Snapes Zauberstab flog dreieinhalb Meter hoch und fiel mit einem leisen dumpfen Aufschlag hinter ihm ins Gras. Sirius lachte bellend.
    »Impedimenta!«, sagte er und zielte mit dem Zauberstab auf Snape, der gerade zu einem Hechtsprung nach seinem am Boden liegenden Zauberstab angesetzt hatte und nun von den Füßen gerissen wurde.
    Ringsumher hatten sich Schüler umgewandt und schauten zu. Manche waren aufgestanden und rückten langsam näher. Einige sahen argwöhnisch, andere belustigt aus.
    Snape lag keuchend am Boden. James und Sirius kamen mit erhobenen Zauberstäben auf ihn zu; James blickte im Gehen über die Schulter zurück zu den Mädchen am Ufer. Wurmschwanz hatte sich erhoben und schaute gierig zu; er schlich um Lupin herum, damit er besser sehen konnte.
    »Wie ist die Prüfung gelaufen, Schniefelus?«, sagte James.
    »Ich hab ihn beobachtet, der war mit der Nase auf dem Pergament«, feixte Sirius. »Werden richtige Fettflecken drauf sein, man wird kein Wort lesen können.«
    Einige Zuschauer lachten. Offenbar war Snape unbeliebt.
    Wurmschwanz wieherte schrill. Snape versuchte aufzustehen, doch noch immer lag der Zauber auf ihm; es schien ganz so, als würde er mit unsichtbaren Fesseln kämpfen.
    »Ihr – wartet nur«, keuchte er und starrte mit unverhohlenem Hass im Gesicht zu James hoch, »wartet nur!«
    »Worauf denn?«, sagte Sirius kühl. »Was willst du machen,

Weitere Kostenlose Bücher