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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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die Sicherheit des Ministeriums auf dem Spiel … ja … ja …«
    Sie schien sich in etwas hineinzusteigern. Nervös verlagerte sie ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen, starrte Harry an, schlug den Zauberstab auf die leere Handfläche und atmete schwer. Während Harry ihr zusah, kam er sich ohne seinen Zauberstab fürchterlich ohnmächtig vor.
    »Sie zwingen mich, Potter … ich will es nicht«, sagte Umbridge, immer noch rastlos auf einem Fleck umhertretend, »aber manchmal rechtfertigen die Umstände die Mittel … ich bin sicher, der Minister wird verstehen, dass ich keine Wahl hatte …«
    Malfoy beobachtete sie mit einem hungrigen Ausdruck im Gesicht.
    »Der Cruciatus-Fluch sollte Ihnen die Zunge lösen«, sagte Umbridge leise.
    »Nein!«, schrie Hermine. »Professor Umbridge – das ist gesetzwidrig!«
    Doch Umbridge nahm keine Notiz von ihr. Ein heimtückischer, gieriger, erregter Ausdruck war in ihr Gesicht getreten, wie Harry ihn noch nie gesehen hatte. Sie hob ihren Zauberstab.
    »Der Minister würde es nicht gutheißen, dass Sie das Gesetz brechen, Professor Umbridge!«, rief Hermine.
    »Was Cornelius nicht weiß, macht ihn nicht heiß«, sagte Umbridge, die jetzt ein wenig keuchte, während sie den Zauberstab auf verschiedene Stellen von Harrys Körper richtete, offenbar noch unschlüssig, wo es am meisten schmerzen würde. »Er hat nie erfahren, dass ich letzten Sommer Dementoren befohlen habe, Potter anzugreifen, und dennoch war er erfreut über die Gelegenheit, ihn hinauswerfen zu können.«
    »Das waren Sie?«, keuchte Harry. »Sie haben mir die Dementoren auf den Hals gejagt?«
    »Irgendjemand musste handeln«, sagte Umbridge atemlos, während ihr Zauberstab direkt auf Harrys Stirn gerichtet zur Ruhe kam. »Alle haben davon gequasselt, dass man Sie zum Schweigen – Sie in Misskredit bringen müsste, aber ich war diejenige, die tatsächlich etwas dafür getan hat … bloß haben Sie sich da rausgewunden, nicht wahr, Potter? Aber heute nicht, nicht jetzt –« Und sie holte tief Luft und rief: »Cruc–«
    »Nein!«, schrie Hermine mit gebrochener Stimme hinter Millicent Bulstrode hervor. »Nein – Harry – wir müssen es ihr sagen!«
    »Niemals!«, rief Harry und starrte auf das wenige, was von Hermine zu sehen war.
    »Wir müssen, Harry, sie wird es ohnehin aus dir rauspressen, was … was für einen Zweck hat das noch?«
    Und Hermine begann schwach in den Rücken von Millicent Bulstrodes Umhang zu weinen. Millicent hörte sofort auf mit dem Versuch, sie an die Wand zu quetschen, und wich mit angewidertem Blick zur Seite.
    »Schön, schön, schön!«, sagte Umbridge mit triumphierender Miene. »Die kleine Miss Naseweis will uns ein paar Antworten geben! Nur zu, Mädchen, nur zu!«
    »Er – mie – nee – nein!«, rief Ron durch seinen Knebel.
    Ginny starrte Hermine an, als hätte sie diese noch nie gesehen. Auch Neville, der weiterhin würgend nach Luft rang, sah sie mit großen Augen an. Aber Harry hatte soeben etwas bemerkt. Zwar schluchzte Hermine verzweifelt in ihre Hände, doch nicht die Spur einer Träne war zu sehen.
    »Es – es tut mir leid, ihr alle«, sagte Hermine. »Aber – ich halte es nicht aus –«
    »Schon gut, schon gut, Mädchen!«, sagte Umbridge, packte Hermine an den Schultern, stieß sie in den nun freien Chintz-Stuhl und beugte sich über sie. »Nun denn … mit wem hat Potter soeben Verbindung aufgenommen?«
    »Also«, sagte Hermine mit erstickter Stimme in ihre Hände hinein, »also, er hat versucht, mit Professor Dumbledore zu sprechen.«
    Ron erstarrte mit aufgerissenen Augen. Ginny ließ von dem Versuch ab, ihrer Slytherin-Wächterin auf die Zehen zu treten, und selbst Luna schien milde überrascht. Zum Glück hatten Umbridge und ihre Günstlinge ihr Augenmerk so fest auf Hermine gerichtet, dass sie diese verdächtigen Zeichen nicht bemerkten.
    »Dumbledore?«, sagte Umbridge begierig. »Sie wissen also, wo Dumbledore ist?«
    »Nun … nein!«, schluchzte Hermine. »Wir haben es im Tropfenden Kessel in der Winkelgasse versucht und in den Drei Besen und sogar im Eberkopf –«
    »Dummes Mädchen – Dumbledore wird doch nicht in einem Pub hocken, wenn das ganze Ministerium nach ihm sucht!«, rief Umbridge und die Enttäuschung war in jede hängende Falte ihres Gesichts geschrieben.
    »Aber – aber wir mussten ihm etwas sehr Wichtiges sagen!«, jammerte Hermine und drückte sich die Hände fester aufs Gesicht, nicht aus Qual, wie Harry wusste, sondern um zu

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