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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Messer in den Schlitz zwischen Tür und Wand steckte. Das Schloss öffnete sich mit einem Klicken und sie betraten das Büro.
    Die grellen Kätzchen wälzten sich in der spätnachmittäglichen Sonne, die ihre Teller wärmte, doch ansonsten war das Büro so ruhig und verlassen wie beim letzten Mal. Hermine seufzte erleichtert.
    »Ich dachte schon, sie hätte nach dem letzten Niffler noch irgendwas zur Sicherheit eingebaut.«
    Sie zogen den Tarnumhang herunter. Hermine eilte hinüber zum Fenster, stellte sich so hin, dass man sie nicht sehen konnte, und spähte mit gezücktem Zauberstab hinunter auf das Gelände. Harry stürzte zum Kamin, packte den Topf mit Flohpulver und warf eine Prise davon über den Rost, wo nun smaragdgrüne Flammen aufloderten. Er kniete sich hastig nieder, steckte den Kopf ins tänzelnde Feuer und rief: »Grimmauldplatz Nummer zwölf!«
    Sein Kopf begann sich zu drehen, als wäre er gerade aus einem Kirmeskarussell gestiegen, doch seine Knie verharrten fest auf dem kalten Boden des Büros. Er hielt die Augen zugekniffen wegen der Aschenwirbel; erst als das Kreiseln aufhörte, schlug er die Augen auf und blickte in die lange, kalte Küche des Hauses am Grimmauldplatz.
    Niemand war da. Das hatte er erwartet, doch war er nicht vorbereitet auf die Welle von Angst und Panik, die nun, da er die Küche so verlassen sah, wie heiße Metallschmelze durch seinen Magen zu brechen schien.
    »Sirius?«, rief er. »Sirius, bist du da?«
    Seine Stimme hallte durch den Raum, doch er bekam keine Antwort außer einem leisen Scharren rechts vom Kamin.
    »Wer ist da?«, rief er und fragte sich, ob es nur eine Maus war.
    Kreacher der Hauself kroch in sein Blickfeld. Er schien vor Freude über irgendetwas ganz aus dem Häuschen, allerdings hatte er sich vor kurzem offenbar schlimme Verletzungen an beiden Händen zugezogen, die stark bandagiert waren.
    »Da ist der Kopf des Potter-Jungen im Feuer«, teilte Kreacher der leeren Küche mit und warf Harry verstohlene, merkwürdig triumphierende Blicke zu. »Weshalb ist er gekommen, fragt sich Kreacher.«
    »Wo ist Sirius, Kreacher?«, wollte Harry wissen.
    Der Hauself ließ ein heiseres Glucksen hören.
    »Der Herr ist ausgegangen, Harry Potter.«
    »Wo ist er hin? Wo ist er hin, Kreacher?«
    Kreacher gackerte nur.
    »Ich warne dich!«, sagte Harry, wobei ihm durchaus bewusst war, dass er in seiner Lage fast keine Möglichkeit hatte, Kreacher zu bestrafen. »Was ist mit Lupin? Mad-Eye? Irgendeiner, ist einer von ihnen hier?«
    »Niemand da außer Kreacher!«, erwiderte der Elf mit diebischem Vergnügen, wandte sich von Harry ab und ging nun langsam zur Tür am Ende der Küche. »Kreacher wird jetzt wohl ein kleines Pläuschchen mit seiner Herrin halten, ja, er hatte schon lange keine Gelegenheit mehr dazu, Kreachers Herr hat ihn von ihr ferngehalten –«
    »Wo ist Sirius hin?«, rief Harry dem Elfen nach. »Kreacher, ist er in die Mysteriumsabteilung gegangen?«
    Kreacher blieb schlagartig stehen. Harry konnte nur seinen kahlen Hinterkopf in dem Wald von Stuhlbeinen vor ihm erkennen.
    »Der Herr sagt dem armen Kreacher nicht, wo er hingeht«, sagte der Elf leise.
    »Aber du weißt es!«, rief Harry. »Stimmt’s? Du weißt, wo er ist!«
    Einen Moment lang herrschte Stille, dann ließ der Elf sein bislang lautestes Gackern hören.
    »Der Herr wird nicht mehr aus der Mysteriumsabteilung zurückkommen!«, frohlockte er. »Kreacher und seine Herrin sind wieder allein!«
    Und er trippelte davon und verschwand durch die Tür zur Halle.
    »Du –!«
    Doch bevor er auch nur einen Fluch oder eine Beleidigung ausstoßen konnte, spürte Harry einen heftigen Schmerz an seiner Schädeldecke. Er atmete einen Mund voll Asche ein, würgte und spürte, wie er durch die Flammen zurückgezogen wurde, bis er abrupt und voller Schrecken in das breite, fahle Gesicht von Professor Umbridge starrte, die ihn an den Haaren rücklings aus dem Feuer gezogen hatte und ihm jetzt den Kopf so weit wie nur möglich ins Genick drückte, als wollte sie ihm die Kehle aufschlitzen.
    »Glauben Sie«, flüsterte sie und drückte Harry den Kopf noch weiter in den Nacken, so dass er nun zur Decke sah, »dass ich nach den zwei Nifflern noch so ein widerliches, schnüffelndes kleines Biest in mein Büro lasse, ohne dass ich davon erfahre? Ich habe Heimlichkeitsaufspürzauber um meine Tür gelegt, nachdem der letzte eingedrungen ist, Sie dummer Junge. Nehmen Sie seinen Zauberstab«, bellte sie jemanden an, den er

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