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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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nicht sehen konnte, und er fühlte, wie eine Hand in die Brusttasche seines Umhangs tastete und den Zauberstab herauszog. »Ihren auch.«
    Harry hörte ein Handgemenge an der Tür und wusste, dass man auch Hermine den Zauberstab weggenommen hatte.
    »Ich möchte wissen, warum Sie in meinem Büro sind«, sagte Umbridge und schüttelte ihre Faust in seinem Haar, so dass er ins Taumeln geriet.
    »Ich wollte – meinen Feuerblitz holen!«, krächzte Harry.
    »Lügner.« Wieder schüttelte sie seinen Kopf. »Ihr Feuerblitz ist unter strenger Bewachung in den Kerkern, wie Sie sehr wohl wissen, Potter. Sie hatten Ihren Kopf in meinem Feuer. Mit wem haben Sie Verbindung aufgenommen?«
    »Mit niemandem –«, sagte Harry und versuchte sich ihrem Griff zu entziehen. Er spürte, dass ihm Haare aus der Kopfhaut rissen.
    »Lügner!«, rief Umbridge. Sie stieß ihn von sich und er krachte gegen ihren Schreibtisch. Jetzt konnte er sehen, dass Hermine von Millicent Bulstrode an die Wand gedrückt wurde. Malfoy lehnte am Fensterbrett, warf grienend mit einer Hand Harrys Zauberstab in die Luft und fing ihn wieder auf.
    Draußen gab es einen Tumult, und mehrere große Slytherins traten ein, die Ron, Ginny, Luna und – was Harry verblüffte – auch Neville gepackt hielten. Er wurde von Crabbe im Würgegriff gehalten und war offenbar gefährlich nah am Ersticken. Die vier waren geknebelt.
    »Hab sie alle«, sagte Warrington und schob Ron grob vor sich her in den Raum. »Der hier« – er stieß mit einem dicken Finger in Richtung Neville – »wollte mich dran hindern, die festzunehmen« – er deutete auf Ginny, die versuchte, dem großen Slytherin-Mädchen, das sie festhielt, gegen die Schienbeine zu treten, »also hab ich ihn auch mitgebracht.«
    »Gut, gut«, sagte Umbridge und sah zu, wie Ginny sich sträubte. »Nun, es sieht ganz danach aus, als würde Hogwarts bald eine weasleyfreie Zone sein, nicht wahr?«
    Malfoy lachte laut und kriecherisch. Umbridge setzte ihr breites, selbstgefälliges Lächeln auf, ließ sich auf einem chintzbezogenen Lehnstuhl nieder und sah blinzelnd zu ihren Gefangenen hoch wie eine Kröte in einem Blumenbeet.
    »Nun, Potter«, sagte sie. »Sie haben Wachen um mein Büro postiert und diesen Clown geschickt«, sie nickte zu Ron – Malfoy lachte noch lauter, »um mir zu sagen, dass der Poltergeist in den Verwandlungsräumen sein Zerstörungswerk triebe, während ich genau wusste, dass er damit beschäftigt war, Tinte auf die Okulare sämtlicher Schulteleskope zu schmieren – da Mr Filch mich kurz zuvor davon unterrichtet hatte.
    Offenbar war es sehr wichtig für Sie, mit jemandem zu reden. War es Albus Dumbledore? Oder dieses Halbblut Hagrid? Ich bezweifle, dass es Minerva McGonagall war; wie ich höre, ist sie immer noch zu krank, um mit irgendjemandem sprechen zu können.«
    Malfoy und ein paar andere Mitglieder des Inquisitionskommandos lachten darauf noch lauter. Harry war so voller Zorn und Hass, dass er bebte.
    »Es geht Sie nichts an, mit wem ich rede«, knurrte er.
    Umbridges schlaffes Gesicht schien sich zu straffen.
    »Sehr schön«, sagte sie mit ihrer gefährlichsten falschen süßen Stimme. »Sehr schön, Mr Potter … ich habe Ihnen die Chance gegeben, es mir freiwillig zu sagen. Sie haben abgelehnt. Ich habe keine andere Wahl, als Sie zu zwingen. Draco – holen Sie Professor Snape.«
    Malfoy steckte Harrys Zauberstab in seinen Umhang und ging feixend hinaus, doch Harry nahm es kaum wahr. Soeben war ihm etwas aufgegangen. Unfassbar, wie dumm er gewesen war, es zu vergessen. Er hatte gedacht, alle Mitglieder des Ordens, alle, die ihm helfen konnten, Sirius zu retten, wären fort – doch er hatte sich geirrt. Noch immer war ein Mitglied des Phönixordens in Hogwarts – Snape.
    Im Büro herrschte Schweigen, abgesehen von dem Gerangel und Geraufe, das entstand, weil die Slytherins Mühe hatten, Ron und die anderen im Griff zu behalten. Rons Lippe blutete auf Umbridges Teppich, während er gegen Warringtons Hebelgriff ankämpfte. Ginny probierte immer noch, der Sechstklässlerin auf die Füße zu treten, die ihre beiden Oberarme fest umklammert hielt. Neville wurde immer röter im Gesicht, während er an Crabbes Armen zerrte. Und Hermine versuchte vergeblich, Millicent Bulstrode abzuschütteln. Luna jedoch stand schlaff neben dem Mädchen, das sie aufgegriffen hatte, und blickte träumerisch aus dem Fenster, als würde sie das alles ziemlich langweilen.
    Harry sah wieder zu Umbridge, die ihn

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