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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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ihnen.
    »Sie ist in Hagrids Hütte versteckt, stimmt’s?«, hörte Harry Umbridge begierig ganz nah an seinem Ohr.
    »Natürlich nicht«, sagte Hermine in vernichtendem Ton. »Hagrid hätte sie ja versehentlich losgehen lassen können.«
    »Ja«, sagte Umbridge, offenbar in wachsender Erregung. »Ja, das hätte ihm natürlich ähnlich gesehen, diesem Riesentrottel von einem Halbblüter.«
    Sie lachte. Harry spürte einen starken Drang, herumzuschnellen und sie an der Gurgel zu packen, widerstand ihm aber. Seine Narbe pochte in der sanften Abendluft, aber sie hatte noch nicht weiß glühend gebrannt, und er wusste, das wäre geschehen, wenn Voldemort sich ans Töten gemacht hätte.
    »Nun … wo ist sie dann?«, fragte Umbridge mit einem leicht unsicheren Unterton, während Hermine weiter auf den Wald zuschritt.
    »Dort drin natürlich«, sagte Hermine und wies zu den dunklen Bäumen. »Sie musste doch an einem Ort sein, wo Schüler sie nicht zufällig entdecken konnten.«
    »Natürlich«, sagte Umbridge, klang nun allerdings ein wenig beklommen. »Natürlich … sehr schön, also … Sie beide gehen weiter voran.«
    »Können wir Ihren Zauberstab haben, wenn wir vorn sind?«, fragte Harry.
    »Nein, das ist keine gute Idee, Mr Potter«, sagte Umbridge süßlich und stieß ihm den Zauberstab in den Rücken. »Das Ministerium hält mein Leben doch für um einiges wertvoller als das Ihre, fürchte ich.«
    Als sie den kühlen Schatten der ersten Bäume erreichten, versuchte Harry dem Blick von Hermine zu begegnen; ohne Zauberstäbe in den Wald zu laufen schien ihm noch törichter als alles, was sie bisher an diesem Abend getan hatten. Hermine jedoch sah Umbridge nur verächtlich an und eilte umstandslos in den Wald hinein, so raschen Schrittes, dass Umbridge mit ihren kürzeren Beinen Schwierigkeiten hatte mitzuhalten.
    »Ist sie weit drin?«, fragte Umbridge, als ihr ein Brombeerstrauch den Umhang aufriss.
    »O ja«, sagte Hermine. »Ja, sie ist gut versteckt.«
    Harrys dunkle Ahnungen verstärkten sich. Hermine nahm nicht den Pfad, dem sie gefolgt waren, um Grawp zu besuchen, sondern den Weg, den er vor drei Jahren zum Unterschlupf des Monsters Aragog gegangen war. Hermine war damals nicht bei ihm gewesen; er bezweifelte, dass sie irgendeine Vorstellung davon hatte, welche Gefahr am Ende lauerte.
    »Ähm – bist du sicher, dass dies der richtige Weg ist?«, fragte er sie spitz.
    »O ja«, erwiderte sie mit fester Stimme und schlug sich mit einem Lärm durchs Unterholz, den Harry für völlig unnötig hielt. Hinter ihnen stolperte Umbridge über einen umgefallenen Schössling. Keiner der beiden blieb stehen, um ihr aufzuhelfen; Hermine marschierte einfach weiter und rief laut über die Schulter: »Es ist noch ein Stück tiefer drin!«
    »Nicht so laut, Hermine«, murmelte Harry und schloss rasch zu ihr auf. »Hier drin könnte uns wer weiß was belauschen –«
    »Ich will, dass man uns hört«, antwortete sie leise, während Umbridge ihnen geräuschvoll hinterherhastete. »Du wirst schon sehen …«
    Sie gingen weiter, eine ganze Weile, wie es ihm vorkam, bis sie wieder einmal so tief im Wald waren, dass der dichte Baldachin der Baumwipfel alles Licht schluckte. Wie schon früher, wenn er im Wald gewesen war, hatte Harry das Gefühl, von unsichtbaren Augen beobachtet zu werden.
    »Wie weit noch?«, fragte Umbridge hinter ihm wütend.
    »Nicht mehr weit!«, rief Hermine und sie traten auf eine düstere, feuchte Lichtung. »Nur noch ein kleines Stück –«
    Ein Pfeil flog durch die Luft und traf mit bedrohlich dumpfem Wummern knapp über ihrem Kopf einen Baum. Plötzlich war die Luft erfüllt von Hufgetrappel; Harry spürte, wie der Waldboden bebte; Umbridge stieß einen kurzen Schrei aus und schob Harry vor sich wie einen Schild –
    Er riss sich von ihr los und drehte sich um. Rund fünfzig Zentauren tauchten von allen Seiten her auf und zielten mit ihren erhobenen und gespannten Bogen auf Harry, Hermine und Umbridge. Unter merkwürdig leisen, wimmernden Angstlauten von Umbridge wichen sie langsam in die Mitte der Lichtung zurück. Harry blickte Hermine von der Seite her an. Sie lächelte triumphierend.
    »Wer seid ihr?«, sagte eine Stimme.
    Harry sah nach links. Der Zentaur mit dem kastanienbraunen Leib namens Magorian trat aus dem Kreis auf sie zu: Wie die anderen hatte er seinen Bogen erhoben. Umbridge, zu Harrys Rechten, wimmerte immer noch und richtete ihren heftig zitternden Zauberstab auf den näher

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