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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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nächstgelegenen Zelle stand: Aurorenzentrale .
    Harry lugte verstohlen durch die Türöffnungen, an denen sie vorbeikamen. Die Auroren hatten die Wände ihrer Bürozellen mit allem Möglichen beklebt, mit Fahndungsbildern von Zauberern und Familienfotos der Auroren ebenso wie mit Postern ihrer Lieblingsmannschaften im Quidditch und Artikeln aus dem Tagespropheten . Ein Mann mit scharlachrotem Umhang und einem noch längeren Pferdeschwanz als Bill saß da, hatte die Füße auf den Schreibtisch gelegt und diktierte seiner Feder einen Bericht. Ein Stück weiter unterhielt sich eine Hexe mit Augenklappe über die Trennwand ihrer Zelle hinweg mit Kingsley Shacklebolt.
    »Morgen, Weasley«, sagte Kingsley beiläufig, als sie näher traten. »Ich wollte Sie mal kurz sprechen, haben Sie eine Sekunde Zeit?«
    »Ja, wenn es wirklich nur eine Sekunde ist«, sagte Mr Weasley. »Ich hab’s ziemlich eilig.«
    Sie sprachen miteinander, als ob sie sich kaum kennen würden, und als Harry den Mund öffnete, um Kingsley hallo zu sagen, trat ihm Mr Weasley auf den Fuß. Sie folgten Kingsley den Gang entlang in die allerletzte Zelle.
    Harry versetzte es einen leichten Schock; aus allen Richtungen zwinkerte ihm Sirius’ Gesicht entgegen. Zeitungsausschnitte und alte Fotos – selbst das von Sirius als Trauzeuge bei der Hochzeit der Potters – bedeckten die Wände. Der einzige siriusfreie Platz war eine Weltkarte, auf der kleine rote Stecknadeln wie Juwelen glänzten.
    »Hier«, sagte Kingsley abrupt und drückte Mr Weasley ein Pergamentbündel in die Hand. »Ich brauche möglichst viele Informationen über fliegende Muggelfahrzeuge, die in den letzten zwölf Monaten gesichtet wurden. Wir wurden informiert, dass Black womöglich immer noch sein altes Motorrad benutzt.«
    Kingsley zwinkerte unübersehbar zu Harry hinüber und fügte flüsternd hinzu: »Gib ihm das Magazin, das könnte ihn interessieren.« Dann sagte er wieder mit normaler Stimme: »Und lassen Sie sich nicht zu lange Zeit, Weasley, dieser verspätete Beinfeuerwaffen-Bericht hat unsere Untersuchung um einen Monat verzögert.«
    »Wenn Sie meinen Bericht gelesen hätten, wüssten Sie, dass der Begriff Handfeuerwaffen lautet«, sagte Mr Weasley kühl. »Und ich fürchte, Sie müssen sich mit Informationen über Motorräder noch gedulden; wir sind im Moment vollauf beschäftigt.« Er senkte die Stimme und sagte: »Falls du dich vor sieben loseisen kannst, Molly macht Fleischbällchen.«
    Er winkte Harry und führte ihn aus Kingsleys Zelle, durch eine zweite eichene Flügeltür und in einen weiteren Durchgang, wandte sich nach links, ging wiederum einen Korridor entlang und bog nach rechts in einen schwach beleuchteten und besonders schmuddeligen Flur ein, der an einer Mauer endete. Links stand eine Tür offen und gab den Blick auf einen Besenschrank frei, und an der Tür zur Rechten hing ein stumpfes Messingschild mit der Aufschrift: Missbrauch von Muggelartefakten .
    Mr Weasleys schäbiges Büro wirkte noch ein wenig kleiner als der Besenschrank. Mit Müh und Not hatten zwei Schreibtische darin Platz gefunden, und weil die Wände mit überquellenden Aktenschränken vollgestellt waren, auf denen wacklige Ordnerstapel lagen, konnte man sich kaum bewegen. Was an Wandfläche noch frei war, bezeugte Mr Weasleys Leidenschaften: mehrere Autoplakate, auch eines von einem zerlegten Motor; zwei Zeichnungen von Briefkästen, die er offenbar aus Kinderbüchern für Muggel ausgeschnitten hatte; und ein Schaubild, das zeigte, wie man einen Stecker verkabelt.
    In Mr Weasleys überquellendem Eingangskorb lagen ein alter Toaster, der einen jämmerlichen Schluckauf hatte, und ein Paar leerer Lederhandschuhe, die Däumchen drehten. Neben dem Eingangskorb stand ein Foto der Familie Weasley. Harry fiel auf, dass Percy offenbar aus dem Bild gelaufen war.
    »Wir haben kein Fenster«, sagte Mr Weasley entschuldigend, zog seine Bomberjacke aus und hängte sie über seine Stuhllehne. »Wir haben eins beantragt, aber man glaubt offenbar, wir bräuchten keines. Setz dich, Harry, sieht aus, als wäre Perkins noch nicht da.«
    Harry zwängte sich auf den Stuhl hinter Perkins’ Schreibtisch, während Mr Weasley das Pergamentbündel durchstöberte, das Kingsley Shacklebolt ihm gegeben hatte.
    »Ah«, sagte er grinsend, als er aus der Mitte des Bündels ein Magazin namens Der Klitterer hervorzog, »ja …« Er blätterte es durch. »Ja, er hat Recht, Sirius wird das sicher ganz amüsant finden … o meine

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