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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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verschiedene Richtungen eilten. Als sie sich ihren Weg durch eine Gruppe verwirrter Hufflepuffs bahnten, packte Harry Ron plötzlich am Arm.
    »Da fällt mir ein – Hermine.«
    »Was ist mit ihr?«
    »Sie weiß nichts von dem Troll.«
    Ron biss sich auf die Lippe.
    »Von mir aus«, knurrte er. »Aber Percy sollte uns lieber nicht sehen.«
    Sie duckten ihre Köpfe in der Menge und folgten den Hufflepuffs, die in die andere Richtung unterwegs waren, huschten dann einen verlassenen Korridor entlang und rannten weiter in Richtung der Mädchenklos. Gerade waren sie um die Ecke gebogen, als sie hinter sich schnelle Schritte hörten.
    »Percy!«, zischte Ron und zog Harry hinter einen großen steinernen Greifen.
    Als sie um die Ecke spähten, sahen sie nicht Percy, sondern Snape. Er ging den Korridor entlang und entschwand ihren Blicken.
    »Was macht der hier?«, flüsterte Harry. »Warum ist er nicht unten in den Kerkern mit den anderen Lehrern?«
    »Keine Ahnung.«
    So vorsichtig wie möglich schlichen sie den nächsten Gang entlang, Snapes leiser werdenden Schritten nach.
    »Er ist auf dem Weg in den dritten Stock«, sagte Harry, doch Ron hielt die Hand hoch.
    »Riechst du was?«
    Harry schnüffelte, und ein übler Gestank drang ihm in die Nase, eine Mischung aus getragenen Socken und der Sorte öffentlicher Toiletten, die niemand je zu putzen scheint.
    Und dann hörten sie es – ein leises Grunzen und das Schleifen gigantischer Füße. Ron deutete nach links – vom Ende eines Ganges her bewegte sich etwas Riesiges auf sie zu. Sie drängten sich in die Dunkelheit der Schatten und sahen, wie das Etwas in einem Fleck Mondlicht Gestalt annahm.
    Es war ein fürchterlicher Anblick. Über drei Meter hoch, die Haut ein fahles, granitenes Grau, der große, plumpe Körper wie ein Findling, auf den man einen kleinen, kokosnussartigen Glatzkopf gesetzt hatte. Das Wesen hatte kurze Beine, dick wie Baumstämme, mit flachen, verhornten Füßen. Der Gestank, den es ausströmte, verschlug einem den Atem. Es hielt eine riesige hölzerne Keule in der Hand, die, wegen seiner langen Arme, auf dem Boden entlangschleifte.
    Der Troll machte an einer Tür Halt, öffnete sie einen Spaltbreit und linste hinein. Er wackelte mit den langen Ohren, fasste dann in seinem kleinen Hirn einen Entschluss und schlurfte gemächlich in den Raum hinein.
    »Der Schlüssel steckt«, flüsterte Harry. »Wir könnten ihn einschließen.«
    »Gute Idee«, sagte Ron nervös.
    Sie schlichen die Wand entlang zu der offenen Tür, mit trockenen Mündern, betend, dass der Troll nicht gleich wieder herauskam. Harry machte einen großen Satz und schaffte es, die Klinke zu packen, die Tür zuzuschlagen und sie abzuschließen.
    »Ja!«
    Mit Siegesröte auf den Gesichtern rannten sie los, den Gang zurück, doch als sie die Ecke erreichten, hörten sie etwas, das ihre Herzen stillstehen ließ – einen schrillen, panischen Entsetzensschrei –, und er kam aus dem Raum, den sie gerade abgeschlossen hatten.
    »O nein«, sagte Ron, blass wie der Blutige Baron.
    »Es ist das Mädchenklo!«, keuchte Harry.
    »Hermine!« , japsten sie einstimmig.
    Es war das Letzte, was sie tun wollten, doch hatten sie eine Wahl? Sie machten auf dem Absatz kehrt, rannten zurück zur Tür, drehten, zitternd vor Panik, den Schlüssel herum – Harry stieß die Tür auf und sie stürzten hinein.
    Hermine Granger stand mit zitternden Knien an die Wand gedrückt da und sah aus, als ob sie gleich in Ohnmacht fallen würde. Der Troll schlug die Waschbecken von den Wänden und kam langsam auf sie zu.
    »Wir müssen ihn ablenken!«, sagte Harry verzweifelt zu Ron, griff nach einem auf dem Boden liegenden Wasserhahn und warf ihn mit aller Kraft gegen die Wand.
    Der Troll hielt knapp einen Meter vor Hermine inne. Schwerfällig drehte er sich um und blinzelte dumpf, um zu sehen, was diesen Lärm gemacht hatte. Die bösen kleinen Augen erblickten Harry. Er zögerte kurz und ging dann, die Keule emporhebend, auf Harry los.
    »He, du, Erbsenhirn!«, schrie Ron von der anderen Seite des Raums und warf ein Metallrohr nach ihm. Der Troll schien nicht einmal Notiz davon zu nehmen, dass das Rohr seine Schulter traf, doch er hörte den Schrei, hielt erneut inne und wandte seine hässliche Schnauze nun Ron zu, was Harry die Zeit gab, um ihn herumzurennen.
    »Schnell, lauf, lauf! «, rief Harry Hermine zu und versuchte sie zur Tür zu zerren, doch sie konnte sich nicht bewegen. Immer noch stand sie flach gegen die Wand

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