Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
–«
    Die Luft explodierte. Sie hatten alle zusammengestanden, Harry, Ron, Hermine, Fred und Percy, die beiden Todesser zu ihren Füßen, der eine geschockt, der andere verwandelt. Und in diesem Bruchteil einer Sekunde, als die Gefahr einstweilig gebannt schien, wurde die Welt auseinandergerissen. Harry spürte, wie er durch die Luft flog, und er konnte nichts weiter tun als so fest wie möglich diesen dünnen Holzstab umklammern, der seine einzige Waffe war, und schützend die Arme über den Kopf halten. Er hörte die Schreie und Rufe seiner Gefährten, hatte keine Hoffnung, zu erfahren, was ihnen zugestoßen war –
    Und dann löste sich die Welt in Schmerz und Düsternis auf: Er lag halb begraben unter den Trümmern eines Korridors, der einen schrecklichen Angriff erlitten hatte. Aus dem kalten Luftzug schloss er, dass eine Seite des Schlosses weggesprengt worden war, und etwas Heißes und Klebriges an seiner Wange sagte ihm, dass er stark blutete. Dann hörte er einen schrecklichen Schrei, der an seinen Eingeweiden zerrte, der von Todesqualen kündete, die weder Flammen noch Flüche verursachen konnten, und er stand auf, schwankend, und hatte größere Angst als diesen ganzen Tag lang, größere Angst vielleicht, als er in seinem ganzen Leben gehabt hatte …
    Hermine rappelte sich in dem Schutt mühsam hoch, und dort, wo die Mauer weggesprengt war, gruppierten sich drei rothaarige Männer auf dem Boden. Harry nahm Hermine bei der Hand, und sie taumelten und stolperten über Steine und Holz.
    »Nein – nein – nein!«, schrie jemand. »Nein! Fred! Nein!«
    Und Percy schüttelte seinen Bruder, und Ron kniete neben ihnen, und Freds Augen starrten, ohne zu sehen, die Spur seines letzten Lachens noch immer auf sein Gesicht gezeichnet.

 
Der Elderstab
    Die Welt war zu Ende gegangen, warum hatte die Schlacht dann nicht aufgehört, war das Schloss nicht in stummes Grauen versunken und hatten nicht alle Kämpfer ihre Waffen niedergelegt? Harrys Gedanken waren im freien Fall, trudelten haltlos, unfähig, das Unmögliche zu begreifen, weil Fred Weasley nicht tot sein konnte, weil das, was ihm all seine Sinne sagten, eine Lüge sein musste –
    Und dann fiel ein Körper an dem Loch vorbei, das seitlich in die Schule gesprengt worden war, und Flüche jagten aus der Dunkelheit zu ihnen herein und trafen die Wand hinter ihren Köpfen.
    »In Deckung!«, rief Harry, als weitere Flüche durch die Nacht schossen: Er und Ron hatten Hermine gepackt und sie zu Boden gerissen, aber Percy lag über Freds Leiche, um sie vor weiterem Schaden zu schützen, und als Harry schrie: »Percy, komm, wir müssen weg!«, schüttelte der den Kopf.
    »Percy!« Harry sah Tränenspuren auf Rons rußbedecktem Gesicht, als er seinen älteren Bruder an den Schultern fasste und hochziehen wollte, aber Percy rührte sich nicht. »Du kannst nichts mehr für ihn tun, Percy! Wir werden –«
    Hermine kreischte, und als Harry herumschnellte, brauchte er nicht nach dem Grund zu fragen. Eine monströse Spinne von der Größe eines kleinen Autos versuchte durch das riesige Loch in der Mauer zu klettern: Eine von Aragogs Nachkommen war auch in den Kampf gezogen.
    Ron und Harry schrien gleichzeitig; ihre Zauber prallten zusammen, und das Monster wurde zurückgeschleudert und verschwand mit scheußlich zuckenden Beinen in der Dunkelheit.
    »Sie hat Freunde mitgebracht!«, rief Harry den anderen zu, als er durch das von den Flüchen gesprengte Loch über den Rand der Schlossmauer blickte: Noch mehr Riesenspinnen kletterten seitlich am Gebäude empor, aus dem Verbotenen Wald freigelassen, in den die Todesser eingedrungen sein mussten. Harry schoss Schockzauber auf sie hinab, die das Monster an der Spitze in seine Artgenossen stieß, so dass sie die Mauer wieder hinunterkullerten und nicht mehr zu sehen waren. Dann sausten weitere Flüche über Harrys Kopf hinweg, so dicht, dass er spürte, wie ihre Wucht ihm durch die Haare wehte.
    »Gehen wir, JETZT !«
    Gemeinsam mit Ron schob er Hermine vor sich her und bückte sich, um Freds Leiche unter den Achseln zu fassen. Percy, der begriff, was Harry vorhatte, klammerte sich nicht mehr an dem Toten fest und half ihm; tief geduckt, um den Flüchen zu entgehen, die vom Gelände auf sie abgefeuert wurden, zerrten sie Fred mit vereinten Kräften aus dem Weg.
    »Hier«, sagte Harry, und sie legten ihn in eine Nische, wo vorher eine Rüstung gestanden hatte. Er konnte es nicht ertragen, Fred auch nur eine Sekunde länger als

Weitere Kostenlose Bücher