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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Pomfrey ihren Vorhang wieder auspackte und ihn um Hermines Bett hängte, damit ihr die Schande erspart bleiben sollte, mit einem Fellgesicht gesehen zu werden.
    Harry und Ron gingen sie jeden Abend besuchen. Und seit der Unterricht wieder begonnen hatte, brachten sie ihr Tag für Tag die Hausaufgaben mit.
    »Wenn mir diese Schnurrhaare gewachsen wären, dann hätte ich mal eine Pause eingelegt«, sagte Ron eines Abends und legte einen Stapel Bücher auf Hermines Nachttisch.
    »Red keinen Stuss, Ron, ich darf den Anschluss nicht verpassen«, erwiderte Hermine barsch. Ihre Stimmung hatte sich deutlich gebessert, seit alle Haare aus ihrem Gesicht verschwunden waren und ihre Augen sich allmählich wieder braun färbten. »Ihr habt nicht etwa neue Spuren?«, setzte sie flüsternd hinzu, damit Madam Pomfrey nichts hörte.
    »Nichts«, sagte Harry düster.
    »Ich war mir so sicher, es sei Malfoy«, sagte Ron ungefähr zum hundertsten Mal.
    »Was ist denn das?«, fragte Harry und deutete auf etwas Goldenes, das unter Hermines Kissen hervorlugte.
    »Nur eine Gute-Besserung-Karte«, sagte Hermine hastig und versuchte die Karte wegzustecken, doch Ron war schneller. Er zog sie hervor, klappte sie auf und las laut:
    »An Miss Granger, der ich eine rasche Genesung wünsche, von ihrem besorgten Lehrer, Professor Gilderoy Lockhart, Orden der Merlin dritter Klasse, Ehrenmitglied der Liga zur Verteidigung gegen die dunklen Kräfte und fünfmaliger Gewinner des Charmantestes-Lächeln-Preises der Hexenwoche.«
    Ron sah angewidert zu Hermine auf.
    »Mit der Karte unter dem Kissen schläfst du?«
    Doch Madam Pomfrey kam mit der abendlichen Dosis Arznei herübergewuselt und ersparte Hermine die Antwort.
    »Lockhart ist mit Abstand der größte Schleimer, den man sich vorstellen kann«, sagte Ron zu Harry, als sie den Krankensaal verlassen hatten und die Treppe zum Gryffindor-Turm emporstiegen. Snape hatte ihnen so viele Hausaufgaben aufgehalst, dass Harry meinte, er würde wohl erst im sechsten Schuljahr damit fertig werden. Ron sagte gerade, er hätte Hermine eigentlich fragen wollen, wie viele Rattenschwänze man in einen Haarsträubetrank mischen müsse, als sie aus dem Stockwerk über ihnen jemanden wutentbrannt schreien hörten.
    »Das ist Filch«, murmelte Harry. Sie rannten die Treppe hoch, gingen in Deckung und lauschten mit gespitzten Ohren.
    »Du glaubst doch nicht etwa, es ist wieder jemand angegriffen worden?«, fragte Ron angespannt.
    Sie standen reglos da, die Köpfe zu Filchs Stimme hin geneigt, die ausgesprochen hysterisch klang.
    »– noch mehr Arbeit für mich! Die ganze Nacht wischen, als ob ich nicht genug zu tun hätte! Nein, das bringt das Fass zum Überlaufen, ich geh zu Dumbledore –«
    Seine Schritte wurden leiser, und in der Ferne hörten sie eine Tür schlagen.
    Sie steckten die Köpfe um die Ecke. Filch hatte offenbar an der üblichen Stelle Wache gehalten: Wieder einmal waren sie an dem Ort, wo Mrs Norris angegriffen worden war. Sie sahen auf den ersten Blick, weshalb Filch getobt hatte. Eine große Wasserlache bedeckte den halben Korridor, und es sah so aus, als ob immer noch Wasser unter der Klotür der Maulenden Myrte hervorsickerte. Nun, da Filch aufgehört hatte zu schimpfen, konnten sie Myrtes Klagen von den Klowänden widerhallen hören.
    »Was ist denn bloß mit der schon wieder los?«, fragte Ron.
    »Lass uns nachsehen«, sagte Harry. Sie zogen die Umhänge über die Knöchel hoch und tapsten durch die große Wasserlache hinüber zur Tür mit dem »Defekt«-Schild, missachteten es wie üblich und traten ein.
    Die Maulende Myrte weinte noch lauter und heftiger als sonst, falls das überhaupt möglich sein konnte. Offenbar versteckte sie sich in ihrer üblichen Kloschüssel. Hier drin war es dunkel, denn die große Wasserflut, von der Wände und Boden pitschnass waren, hatte auch die Kerzen gelöscht.
    »Was ist los, Myrte?«, fragte Harry.
    »Wer ist da?«, schluchzte Myrte niedergeschlagen. »Willst du noch etwas auf mich werfen?«
    Harry watete hinüber zu ihrer Tür und sagte:
    »Warum sollte ich dich mit etwas bewerfen?«
    »Frag mich nicht«, rief Myrte und tauchte auf, wobei noch eine Wasserwelle auf den schon klitschnassen Boden schwappte. »Da bin ich und kümmere mich um meine eigenen Angelegenheiten, und irgendjemand hält es für witzig, ein Buch nach mir zu schmeißen …«
    »Aber es kann dir doch nicht wehtun, wenn jemand dich trifft«, sagte Harry beschwichtigend. »Ich meine, es würde

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