Hashimoto und Basedow
meisten Chirurgen, nämlich vollständig, er hat darüber hinausgehend keine schädlichen Nebenwirkungen für das umliegende Gewebe und es gibt keine Gefahr einer Narbenbildung, die der Naturheilkundler ja aufgrund der daraus resultierenden Störung des Energieflusses sehr kritisch sieht. In Bezug auf einen Basedow ist deshalb ein hoher MAK-Wert sogar als Selbstheilungsversuch des Körpers über das Immunsystem zu sehen und deshalb eigentlich wünschenswert. Leider geht manchmal durch den hohen MAK zwar die Schilddrüsenüberfunktion zurück und der TRAK normalisiert sich, aber der MAK bleibt danach noch lange erhöht, die Schilddrüse leidet weiterhin an einer Entzündung, verkleinert sich und löst sich vielleicht sogar auf. Ein Basedow kann auf diese Weise in eine Hashimoto »umschlagen«, sich selbst therapieren und dann des Guten zu viel tun. Wird das Immunsystem sozusagen einmal zu den Waffen gerufen und bildet Autoantikörper (oder wie bei der Allergie Immunglobuline), bedarf es eines eigenen Vorgangs der gezielten »Entwaffnung«, um wieder Gesundheit zu erreichen.
Bei der Behandlung des Basedow entnehme ich aus einem hohen MAK zunächst die Heilbereitschaft des Körpers. Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, die Höhe des MAK beim Basedow als Zeichen für die Wahrscheinlichkeit zu nehmen, dass eine naturheilkundliche Therapie, also ein Heilversuch mit sanften Arzneien, auch Erfolg haben wird. Denn je höher der MAK beim Basedow, desto höher ist ja auch die Bereitschaft des Körpers einzuschätzen, die Krankheit aus eigenen Kräften überwinden zu wollen. Diese Bereitschaft ist das, was man oft auch durch Begriffe wie »Reaktionsfähigkeit« oder »Regelungskraft« zu bezeichnen versucht. Fehlt der MAK-Wert im Blut hingegen völlig, wäre das eher ein Hinweis darauf, dass man sich auf eine chemische Blockade des TRAK beschränken kann. Es ist mir in solchen Fällen nur sehr selten gelungen, einen Basedow beispielsweise mit Homöopathie erfolgreich zu behandeln. Denn bei dem Erkrankten liegt eine Reaktionsstarre vor, weshalb durch sanft regulierende Reize zumindest derzeit gar nichts erreicht werden kann. Hier ist der Platz für die Schulmedizin – und die gute Nachricht dabei: Die Behandlung mit Thiamazol und anderen Medikamenten hat dann auch immer sehr guten Erfolg.
Ähnlich sieht es mit dem dritten Antikörper aus, den man sehr häufig bei Basedow (und bei der Hashimoto) erhöht sieht, den TAK (Thyreoglobulin-Antikörper). Das Thyreoglobulin ist ein Eiweiß, an das Jod gekoppelt wird und von dem die Schilddrüsenhormone abgespalten werden. Es ist praktisch die Vorstufe der Schilddrüsenhormone, ihre Speicherform. Der TAK richtet sich ganz gezielt auf dieses Thyreoglobulin und wenn es zerstört wird, zerfällt es einerseits in anorganisches Jod (das der Körper nicht »verstehen« kann, weshalb er auch gar nicht mehr darauf reagiert und es wieder ausscheidet) und andererseits in Aminosäuren, die der Körper anderweitig brauchen kann. Aus den Schilddrüsenhormonen, die einen Menschen mit Basedow in die Überfunktion treiben, werden normale Baustoffe für den Körper. Deshalb ist der TAK-Wert der günstigste von allen Antikörpern, jener Wert, den man als Basedow-Kranker am liebsten hat, nämlich das direkte Gegengift gegen den TRAK-Wert. Hoher TAK bedeutet, dass man oft allein mit Schüßler-Salzen schon eine Heilung bewirken kann.
Normwerte der Schilddrüse
In unten stehender Tabelle finden Sie verschiedene Schilddrüsenwerte, die untersucht werden. T4 und T3 sind auf S. 24 besprochen, TSH auf S. 24, TAK und MAK auf S. 40 und 43, TRAK auf S. 26.
Normwerte Schilddrüse
T4 oder L-Thyroxin
Erwachsene: T4: 5,5–11,0 µg/dl oder 77–142 nmol/l
Erwachsene: freies T4 (fT4): 0,8–1,8 ng/dl oder 10–23 pmol/l
Für Kinder und Jugendliche gibt es eigene Tabellen je nach Alter.
T3 oder Trijodthyronin
Erwachsene: T3: 0,9–1,8 ng/ml oder 1,4–2,8 nmol/l
Erwachsene: freies T3 (fT3): 3,5–8,0 ng/l oder 5,4–12,3 pmol/l
Für Kinder und Jugendliche gibt es eigene Tabellen je nach Alter.
TSH
TSH: 0,3–4,0 mU/l
Antikörper gegen Thyreoglobulin (TAK):
Negativ: <100 U/ml
Grenzwertig: 100–200 U/ml
Positiv: >200 U/ml
Antikörper gegen Schilddrüsenperoxidase (TPO-AK oder MAK):
Negativ: <100 U/ml
Grenzwertig: 100–200 U/ml
Positiv: >200 U/ml
Antikörper gegen den TSH-Rezeptor (TRAK):
Negativ: <9 U/ml
Grenzwertig: 9–14 U/ml
Positiv: >14 U/ml
Die Schilddrüsenoperation
Die erste Radikallösung
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