Hashimoto und Basedow
Anordnung jodiert und wenn Sie ins Restaurant gehen, wird zwar zum Teil in der Küche gekocht, vieles davon aber auch aus Fertiggerichten beigemischt, außerdem mit Jodsalz gesalzen. Auch ein Großteil der Bäcker bei uns verwendet jodhaltiges Salz. Stellen Sie sich einen Menschen mit Basedow vor, der in einer Bäckerei in ein mit Käse und Butter belegtes Brot beißt, und Sie sehen jemanden vor sich, der mit Leben und Gesundheit spielt – und das nur, weil unsere Politik es scheinbar gut mit den Menschen meint.
Achtung, Salzkristall-
leuchten!
Ein häufiges Problem bei Basedow ist die extreme Jodüberempfindlichkeit. Von einer »Jodallergie« spricht man nicht gern und der Begriff wird von Experten abgelehnt. Aber das Phänomen, dass kleine und oft kleinste Mengen von Jod Schilddrüsenüberfunktionsphänomene hervorrufen, kennt jeder. Deshalb ist es gar nicht so leicht, eine Basedow-Krise mit Jodhungern effektiv zu beenden. In dem Augenblick, in dem ein Mensch mit Basedow beispielsweise einen Laden betritt, der Salzkristallleuchten verkauft, kann er schon wieder einen Hyperthyreose-Schock erleiden. Hier reichen schon die kleinen von den Salzkristallleuchten abgeschiedenen Jod-Ionen mitunter dazu aus, um die Schilddrüse zu stimulieren und zu überreizen. Und das umso mehr, wenn die Lampe angeschaltet wird und durch die Hitzeentwicklung noch mehr Jod entweicht. Es kann einem Basedow-Kranken passieren, dass er in eine Sauna geht, die an einer Wand mit Salzsteinen vermauert ist, und es passiert das Gleiche. Es ist nicht die Hitze, sondern das Jod, das schon innerhalb kurzer Zeit Angst, Herzklopfen oder Blutdruckkrisen zur Folge hat. Vor allem aber ist es die Nahrung, in der sich große Gefahren für Basedow-Kranke verbergen. Besonders wenn man oft auswärts isst und nicht weiß, wie die Nahrung zubereitet wurde. Man hat ein Brötchen gegessen oder einen Seefisch oder einfach nur ein scheinbar harmloses Glas Milch getrunken – und schon erlebt man einen neuen »Schub« seines Basedow. So ein Schub ist das ja im engeren Sinn gar nicht, sondern die Überfunktion entsteht dadurch, dass die »Hormonwaffenfabrik« durch einen hohen TRAK-Wert ja schon längst steht, und in dem Moment, in dem Jod zugeführt wird, werden massenhaft Schilddrüsenhormone produziert, nämlich so viele, wie man überhaupt aus diesen Jod-Ionen herstellen kann. Eine Steuerung dieses Vorgangs durch den Körper – in dem Fall durch den Hypothalamus des Gehirns, der TSH bildet – ist ja beim Basedow-Kranken nicht mehr möglich.
Röntgenkontrastmitteluntersuchungen
Bei Basedow kein jodhaltiges Kontrastmittel verwenden!
Bei einer Computertomografie oder einer Kernspintomografie verwendet man gerne jodhaltige Kontrastmittel, um manche Körperstrukturen deutlicher darstellen zu können. Wenn bei einer Röntgenkontrastuntersuchung Millionen von Jodatomen mit einem Kontrastmittel über das Blut in eine Untersuchungsperson eingeschwemmt werden, reagiert der gesunde Körper in der Regel völlig gelassen darauf, denn anorganisches Jod ist für ihn uninteressant, da unverwertbar. Und wenn es in riesigen Mengen ins Blut kommt, gibt es einen Schutzmechanismus. Die Schilddrüse versperrt sich diesen riesigen Mengen von Jod völlig, was man den Wolf-Chaikoff-Effekt nennt. Der Körper scheidet das Jod genauso wieder aus, wie es eingeschwemmt wurde – außer wenn die Schilddrüse krank ist und manche Schilddrüsenzellen zu stark arbeiten. Beim Morbus Basedow ist es deshalb eine Katastrophe, wenn Sie ein jodhaltiges Kontrastmittel verwenden. Eine Katastrophe – und ein Kunstfehler, muss man hier hinzufügen. Denn damit wird eine Schilddrüsenkrise ausgelöst, die sogar zum Tod eines Menschen führen kann. In kürzester Zeit entstehen riesige Mengen von an Tyrosin gekoppeltem Jod und alle Körperzellen schleusen Jod ein, was eine unheimliche Hitze und Fieber und ein »Kochen« im Körper auslöst. Man nennt das eine thyreotoxische Krise, die oft durch unbedachte ärztliche Maßnahmen ausgelöst wird, bei denen Patienten Untersuchungsmethoden zugemutet werden, die nebenbei bemerkt auch schon über hundert Jahre alt sind.
Die Radiojodtherapie
Gefahren der Radiojodtherapie
Anfang des 20. Jahrhunderts kam eine große Begeisterung für Röntgenstrahlen auf. Es ist aus heutiger Sicht – denken Sie nur an die Ängste, die wir heute vor Atomkraftwerken haben – eigentlich unglaublich, dass selbst noch in den 1940er-Jahren Uhren hergestellt wurden, deren Zeiger mit
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