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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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erreichen.”
Ich fragte mich, ob der Regent ihn deshalb nach Nevarsin geschickt hatte, in der Hoffnung, daß Disziplin, Stille und Isolierung das Laran entwickeln würden, was manchmal geschah, oder ob er die Enttäuschung über den Erben verbergen wollte.
„Du bist zugelassener Matrix-Mechaniker, Lew, nicht wahr? Was ist das genau?” Dies konnte ich beantworten. „Du weißt, was eine Matrix ist: Ein Edelstein, der Gehirnströmungen verstärkt und Psi-Kräfte in Energie umwandelt. Wenn größere Kräfte erforderlich sind, brauchen wir eine Gruppe von normalerweise in einem Turmzirkel miteinander verbundenen Gehirnen.”
„Ich weiß, was eine Matrix ist”, sagte Regis. „Sie haben mir bei dem Test eine gegeben.” Er zeigte sie mir. Sie hing ihm, wie bei den meisten von uns, in einem kleinen Seidenbeutel um den Hals. „Ich habe sie nie benutzt oder auch nur angesehen. In den alten Zeiten schafften sie diese Gehirnverbindungen durch Bewahrerinnen. Es gibt heute keine Bewahrerinnen mehr, oder?”
„Nicht im alten Sinn”, sagte ich, „wenn man auch die Frau, die in der Mitte des Matrixzirkels arbeitet, immer noch Bewahrerin nennt. Zu Zeiten meines Vaters entdeckte man, daß diese Bewahrerinnen, außer auf der obersten Ebene, auch ohne die alten Tabus und das schreckliche Training, die Opfer, die Isolation und die besonderen Einsperrungen zu ihrer Arbeit fähig waren. Seine Pflegeschwester Cleidori hat als erste mit der Tradition gebrochen, und nun werden die Bewahrerinnen nicht mehr nach dem alten Brauch ausgebildet. Es ist zu schwierig und zu gefährlich, und es ist nicht recht, zu verlangen, sein ganzes Leben dafür aufzugeben. Nun verbringt jeder drei Jahre oder weniger auf dem Arilinn und dann die gleiche Zeit draußen, so daß man ein nonnales Leben zu führen lernen kann.” Ich schwieg und dachte an meinen Zirkel in Arilinn, der nun wieder auf die einzelnen Häuser und Anwesen verstreut war. Ich war dort glücklich gewesen, nützlich, akzeptiert. Fähig. Eines Tages würde ich zu dieser Arbeit zurückkehren, zu den Schaltungen.
„Wie es ist”, fuhr ich fort, „es ist… geheimnisvoll. Du bist für die anderen Mitglieder des Zirkels völlig offen. Deine Gedanken, deine Gefühle betreffen auch sie, und du bist den ihren vollständig ausgesetzt. Es ist stärker als die Blutsnähe von Verwandten. Es ist auch nicht richtige Liebe. Kein sexuelles Bedürfnis. Es ist, wie wenn man ohne Haut lebt. Man ist doppelt so empfindlich. Es ist anders als alles andere.”
Regis’ Augen blickten fasziniert. Rauh sagte ich: „Romantisiere es aber nicht. Es kann wundervoll sein, jawohl. Aber es kann auch zur reinen Hölle werden. Oder beides auf einmal. Man lernt, die Distanz zu halten, einfach um zu überleben.”
Durch den Nebel seiner Gefühle spürte ich nur das Fragment eines Gedankens. Ich versuchte, meine Wahrnehmung von ihm so gering wie möglich zu halten. Er war einfach zu verletzlich. Er fühlte sich verlassen, zurückgewiesen und allein. Ich konnte nicht umhin, dies aufzunehmen. Doch ein Junge seines Alters würde es für Schnüffelei halten.
„Lew, die Gabe der Altons ist die Fähigkeit, eine Verbindung zu erzwingen. Wenn ich nun Laran habe, kannst du es herbeirufen, es zum Funktionieren bringen?”
Ich sah ihn wütend an. „Dummkopf. Weißt du nicht, daß ich dich so umbringen könnte?” „Ohne Laran zählt mein Leben nur wenig.” Er war so angespannt wie ein Bogen. Ich konnte versuchen, was ich wollte, aber ich konnte mich diesem schrecklichen Hunger in ihm nicht verschließen, daß er Teil der einzigen Welt sein wollte, die er kannte, und nicht auf so verzweifelte Weise von seinem Erbe abgeschnitten.
Dies war auch mein dringliches Verlangen. Ich hatte es, wie mir schien, Zeit meines Lebens gefühlt. Doch neun Monate vor meiner Geburt hatte mein Vater es für mich unmöglich gemacht, daß ich gänzlich zu seiner Welt und mir selber gehörte.
Mit dieser quälenden Erkenntnis haßte ich meinen Vater, wenn ich ihn auch gleichzeitig zutiefst liebte. Haßte ihn, weil er mich zum Bastard gemacht hatte, gemischtrassig, fremd, nirgendwo zugehörig. Ich ballte die Fäuste und wandte den Blick von Regis ab. Er hatte, was ich niemals haben würde. Er gehörte voll zu den Comyn, durch Blut und Gesetz, legitimiert… Und dennoch litt er ebenso wie ich. Würde ich Laran aufgeben, um legitim, akzeptiert, zugehörig zu werden?
„Lew, versuche es doch wenigstens!”
„Regis, wenn ich dich umbringe, werde ich des

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