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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Gehirns durchdrang und meine Adern erfüllte. Es war ein solcher Schmerz, wie ich ihn noch nie erfähren habe, der heftige, gewaltsame, traumatische, zerfetzende Kontakt, ein Aufreißen jeder Nervenfaser in meinem Hirn. Doch dieses Mal war ich unter Kontrolle. Ich war das Zentrum all dieser Kraft, und ich drehte sie wie ein Stahlseil in meinen Händen um, einen brennenden Feuerstrang. Meine Hand brannte wie Feuer, doch ich spürte es kaum. Kadarin war reglos, wich zurück, nahm die Energieströme von den Menschen unten an, transformierte sie in Energone, zentrierte sie durch mich in die Sharra. Marjorie … Marjorie war irgendwo in der Mitte des großen Feuers, doch ich konnte ihr Gesicht erkennen, vertrauensvoll, ohne Angst, lachend. Ich blickte sie einen kurzen Moment lang an und wünschte mir, ich könnte sie für eine winzige Sekunde aus der Sharra herausreißen, sie wiedersehen - aber ich hatte keine Zeit. Keine Zeit dafür. Ich sah die Göttin zu ihrem Schlag ausholen. Jetzt mußte ich rasch handeln, bevor mich das wahnsinnige Feuer ebenfalls ergriff, jenes Rasen nach Gewalt und Zerstörung. In einem letzten Augenblick des Schmerzes und der Reue blickte ich in die liebevollen Augen meines Vaters.
Ich wappnete mich gegen die entsetzliche Agonie in meiner Hand, die die Matrix umklammerte. Nur noch ein bißchen. Nur noch einen Augenblick. Ich redete mit dem wilden Schmerz, als seien wir voneinander getrennte Wesen. Du kannst es ertragen. Nur noch einen Augenblick. Ich konzentrierte mich auf die schwarze, bebende Dunkelheit hinter der Feuergestalt, wo anstelle der Zinnen und Türme von Burg Aldaran eine vage schwarze Masse aufragte, unscharf, ein riesiges Tor, ein Feuertor, ein Tor zur Macht, wo etwas schwebte, schwankte, sich wölbte, als versuche es dieses Tor zu durchbrechen. Ich sammelte alle Kraft aus den konzentrierten Gedanken, der Stärke meines Vaters, meiner eigenen, Kadarins und all den Hunderten von geistlosen, konzentrierten Gläubigen hinter ihm, die alle ihre ungezügelte Lust und Gewalt und Emotion in ihn ergossen … Ich hielt diese Kraft, die in einen Feuerstrang zusammenfloß, in einen Energiestrang. Ich zentrierte ihn auf die Matrix in meiner Hand. Ich roch verbranntes Fleisch und wußte, daß es meine eigene versengte, verkohlte Hand war, und die Matrix glühte und flammte und flackerte, toste, ein Feuer, das die Welten umhüllte, das Tor zwischen den Welten, die wirbelnden, zusammenstürzenden Universen … Ich zerstörte das Tor, schleuderte alles Feuer wieder zurück. Die Flammengestalt zuckte zusammen, erstarb und verglimmte. Ich sah, wie Marjorie taumelte und zusammenbrach. Ich wollte sie in meinen Armen auffangen, doch ich klammerte mich immer noch an die Matrix, hörte Marjories Schrei, als die Flammen zurückwichen und in ihrem Fleisch aufzuckten und tanzten. Mit den Armen fing ich ihren kraftlosen Körper auf und schleuderte uns mit einem letzten Akt der Kraft zwischen Raum und Zeit, in die graue Welt irgendwohin! Der Raum wirbelte, wirbelte um uns her, und die Welt verschwand. In den grauen, formlosen Ebenen gab es körperlose Gestalten ohne Schmerz. War das der Tod? Marjories Körper in meinen Armen war immer noch warm, doch sie war ohne Bewußtsein. Ich wußte, zwischen den Welten konnte ich nur einen Augenblick verweilen. Alle Gleichgewichtskräfte rissen an mir und zogen mich zurück zu diesem Holocaust und dem Feuerregen und der Ruine von Burg Aldaran, wo die Menschen, die ihre Kräfte verausgabt hatten, zusammenbrachen und starben, verkohlt und verbrannt, vom Feuer verzehrt. Zurück? Zurück zu Tod und Zerstörung? Nein. Nein! Ein letztes Aufbäumen, eine letzte Vitalität in mir ließ mich schreien: Nein! Und mit einer letzten Kraftanstren-gung, mit der ich mich rücksichtslos auspumpte, stieß ich Marjorie und mich durch das geschlossene Tor und entkam…
Meine Füße berührten den Boden. Kühles Tageslicht in einem verhangenen, sonnenbeschienen Raum. Meine Hand schmerzte höllisch, und Marjorie, die in meinen Armen hing, stöhnte in der Ohnmacht. Die Matrix klebte immer noch an den schwärzlich verkohlten Überresten meiner Hand.
Ich wußte, wo ich war. Im höchsten Raum des Arilinn-Turmes innerhalb des Sicherheitsfeldes. Ein Mädchen in den weißen Schleiern einer Psi-Monitorin starrte mich mit aufgerissenen Augen an. Ich kannte sie. Sie hatte in meinem letzten Jahr dort gerade angefangen. Ich keuchte: „Lori! Schnell! Die Bewahrerin …”
Sie verschwand, und ich ließ

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