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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Rückspiegel Michaels Blick begegnete, eine Mischung aus Mißtrauen und Ablehnung, hörte er sofort mit den Schmeicheleien auf. »Wie es nach diesem Projekt mit mir weitergeht, weiß ich allerdings auch noch nicht«, sagte er. »Ich habe meine Fühler zwar in Richtung Universität ausgestreckt, aber wahrscheinlich müsste ich erst zehn Leute umbringen, die vor mir dran wären.«
    »Wie lange läuft dein Forschungsauftrag noch?« fragte Katharine.
    Michael drehte sich auf dem Rücksitz um und sah aus dem Fenster auf die Zuckerrohrfelder, die sich an beiden Seiten der Straße entlangzogen. Er folgte dem Gespräch der beiden Erwachsenen nicht mehr. Konnten sie eigentlich immer nur über Geld reden? Manchmal kam es ihm vor, als wäre Geld das einzige, was seine Mutter und ihre Bekannten interessierte.
    Aber Rob Silver schien sich noch für etwas anderes zu interessieren. Und der Blick, mit dem er seine Mutter angesehen hatte, verriet Michael, wofür. Er war davon überzeugt, dass seine Mutter und Silver auf dem College mehr als nur gute Freunde gewesen waren. Und offensichtlich wollte Rob Silver die alten Zeiten wieder aufleben lassen.
    Seltsam, dass seine Mutter diesen Punkt nicht erwähnt hatte, als sie ihn davon überzeugen wollte, dass es eine gute Idee sei, nach Maui zu gehen. Während der Explorer nun durch die Felder rollte, begann Michael zu begreifen. Sicher, für seine Mutter war es großartig - sie hatte einen tollen Job, viel Geld und einen Mann, an dem sie auch nicht uninteressiert schien, so wie sie ihn am Flughafen angesehen hatte.
    Jetzt saß er also hier, an einem Ort, wo er außer seiner Mutter keine Menschenseele kannte, und bis zu den Schulferien waren es nur noch sechs Wochen. Zu lange, um sich irgendwie von der Schule befreien zu lassen - er hatte es versucht, aber seine Mom wollte nichts davon hören -, und zu kurz, um neue Freundschaften zu schließen, egal was seine Mutter dazu sagte. Er hatte noch ihre Worte im Ohr. »Natürlich findest du dort schnell Freunde. Es ist nicht so wie in New York. Es wird ganz leicht.«
    Aber es würde bestimmt nicht leicht werden. Michael wünschte, seine Mutter könnte verstehen, wie schwer es eigentlich war, sich einem Haufen Jugendlicher zu stellen, die man nicht kannte. Jugendliche, die einen vielleicht nicht leiden konnten. Oder die sich über einen lustig machten, so wie es ihm ergangen war, als er noch krank gewesen war. Nun, jetzt war er nicht mehr krank, das würde einiges ändern. Vielleicht blieb er doch nicht so allein, wie er befürchtete. Hoffentlich.
    Eine riesige Rauchwolke, die links von ihm in den Feldern aufstieg, riß ihn aus seinen Gedanken. »Was ist das?« fragte er.
    »Zuckerrohrfeuer«, erklärte Rob. »Sie brennen die Felder ab, weil es dann leichter ist, das Zuckerrohr zu ernten. So brauchen sie weniger Ballast herumzuschleppen. Wenn man hier wohnt, schließt man automatisch die Fenster, sobald man eine solche Rauchsäule sieht.«
    »Aber wieso? Die ist doch ein paar hundert Meter entfernt«, sagte Michael. In diesem Augenblick wehte eine schwarze Rußwolke durchs Fenster, und als Michael sie wegwischen wollte, schmierte er sich sein ganzes Hemd voll. Rob lachte, und Michael spürte, wie er rot wurde.
    »Das nennt man den Maui-Schnee«, sagte Rob.
    Während der Wagen die Flanke des Haleakala hinaufstieg, wichen die Zuckerrohrfelder Ananasplantagen, die ihrerseits einige Kilometer weiter von Weideland abgelöst wurden. Aber dieses Land ähnelte kaum dem auf den Farmen im Staat New York. Diese Weiden leuchteten türkis-grün und waren mit Jacarandabäumen mit Lavendelblüten gesprenkelt.
    Nach ein paar weiteren Kilometern bog Rob schließlich von der Straße ab. »Hier wirst du zur Schule gehen«, sagte er und nickte in Richtung einiger Gebäude zu ihrer Rechten. Michael sah aus dem Fenster auf ein Schulgelände, das keinerlei Ähnlichkeit mit seiner New Yorker Schule besaß. Dort hatte er einen riesigen Backsteinkasten besucht, mit eingezäuntem, asphaltiertem Schulhof, der zugleich als Sportplatz diente. Diese Schule hier bestand aus mehreren flachen Gebäuden, die im Schatten riesiger Bäume standen und von weiten Rasenflächen umgeben waren. Dahinter lagen ein Baseballfeld, Basketball- und Tennisplätze sowie ein Footballfeld und eine Laufbahn.
    Ein halbes Dutzend Jugendliche liefen ihre Runden, und als sie an ihnen vorbeifuhren, schätzte Michael bereits ihre Schnelligkeit und ihre Ausdauer ein und verglich sich mit ihnen.
    Seine

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