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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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er, wie angespannt der Mann auf seinem Sitz saß. Er hatte die Augen zusammengekniffen und umklammerte den Steuerknüppel des Hubschraubers.
    Plötzlich wurde das Flackern einer Bewegung im runden Plexiglas reflektiert, so schnell und verzerrt, dass Santiago es fast nicht mitbekommen hätte. Aber dann wusste er Bescheid.
    Hinter ihm!
    Jemand war hinter ihm.
    Doch es war bereits zu spät. Pedro Santiago wollte sich gerade umdrehen, als der Mann, der während des Aufenthalts auf der Lichtung in den Hubschrauber geklettert war und sich dort versteckt hatte, mit einer Hand die Tür neben Santiago aufriß und mit der anderen seinen Sicherheitsgurt löste.
    Im gleichen Augenblick riß der Pilot seinen Steuerknüppel herum, und der Hubschrauber neigte sich steil nach rechts.
    Noch bevor er ganz begriffen hatte, was geschah, raste Pedro Santiago in freiem Fall auf das Meer zu, das hundert Meter unter ihm leuchtete.

KAPITEL 3
     
    Michael blickte auf die Inseln hinunter, die aus dem scheinbar unendlichen Blau des Meeres auftauchten. Drei Monate! Drei lange Monate! Was sollte er hier drei Monate lang machen? Ein, zwei Wochen, klar. Aber ein Vierteljahr? Er konnte es noch immer kaum glauben, dass seine Mutter ihn von der Schule genommen hatte, kurz vor seiner Aufnahme ins Leichtathletikteam. Immerhin konnte er sich denken, warum sie es getan hatte.
    Der Schnitt und das blaue Auge hatten sie sicherlich in ihrem Entschluß bestärkt. Wenn es ihm an jenem Tag gelungen wäre, Slotzky zu entwischen ...
    Aber er war ihm nicht entwischt, und deshalb war er jetzt hier, mitten im Ozean. Er kannte hier niemanden und hatte nie zu denen gehört, die schnell Freundschaften schlossen. Immer hatte er Angst gehabt, dass sein Asthma ihm irgendwie im Weg stehen könnte. Was also sollte er tun, solange seine Mutter an der Ausgrabungsstelle arbeitete? Nach dem, was sie erzählt hatte, gab es nicht mal eine größere Stadt auf Maui - nur ein paar Ortschaften, und sie würden nicht einmal in einem dieser Orte wohnen. Andererseits sah die Insel wirklich wunderschön aus, und es bestand immerhin die Möglichkeit, dass seine Mom ihm doch noch erlauben würde, einen Tauchkurs zu machen. Jetzt erinnerte er sich daran, dass sein Vater ihm versprochen hatte, mit ihm zu tauchen, sobald er kräftig genug wäre, die Flaschen zu heben. Aber dann ...
    Das Bild des brennenden Flugzeugs, in dem Tom Sundquist gestorben war, stieg in Michael auf, und er spürte das flaue Gefühl im Magen, das er jedesmal empfand, wenn er sich an den Morgen erinnerte, an dem sein ganzes Leben buchstäblich vor seinen Augen explodiert war. Und gerade jetzt, als sich die Dinge wieder etwas zum Guten zu wenden schienen, musste er mit seiner Mom zu diesem Flecken am Ende der Welt fliegen. »Darf ich wenigstens tauchen lernen?« fragte er und sah aus dem Fenster auf die Insel hinab.
    Die traurige Stimme ihres Sohnes versetzte Katharine einen Stich. Es war ihr nicht ganz gelungen, ihn davon zu überzeugen, dass diese Sache ein einziges großes Abenteuer werden würde. Aber immerhin hatte er schließlich zugestimmt und sich darauf verlegt, sie zu überreden, dass sie ihn tauchen lernen ließ. Anstatt sofort und strikt nein zu sagen, hatte sie den bequemen, aber feigen Ausweg gewählt. »Wir werden sehen«, wiederholte sie auch jetzt wieder, nicht ohne sich zu fragen, wie lange sie den Streit noch hinauszögern konnte, der unweigerlich kommen würde, wenn sie ihm klipp und klar sagte, dass sie die Vorstellung nicht ertragen konnte, wie er dreißig Meter unter Wasser sein Leben riskierte. Aber daran, wie er bei ihrer Ausflucht das Gesicht verzog, merkte sie, dass er die endgültige Antwort bereits kannte. Auch um das Thema zu beenden, beugte sie sich über ihren Sohn und blickte interessiert aus dem Fenster.
    Eine Inselkette breitete sich unter dem Flugzeug aus. Es war ein vollkommen klarer Tag, und ein schneebedeckter Berggipfel erhob sich glitzernd vor einem Himmel, der noch blauer zu strahlen schien als das Meer. Während das Flugzeug herunterging, sah man die Inseln immer deutlicher, und dann hörten sie in den Lautsprechern die Stimme des Piloten:
    »Rechts haben wir heute eine wunderbare Sicht auf Oahu. Die Passagiere auf der linken Seite können die Gipfel des Mauna Kea und des Mauna Loa auf der Großen Insel von Hawaii erkennen. In ein paar Minuten können wir in die Krater des Mauna Lao auf der Großen Insel und des Haleakala auf Maui schauen. Sie werden mühelos erkennen, welcher

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