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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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hätten die Kräfte, die den Zorn des Berges entfesselt hatten, auch einen Sturm entfacht.
    Mit Ferngläsern suchten die Matrosen das Wasser nachirgendeinem Lebenszeichen der beiden Taucher ab, auch wenn sie wussten, dass es sinnlos war. Sie selbst waren nur knapp mit dem Leben davongekommen. Als der Sturm stärker wurde und die Wellen immer heftiger gegen den Schlepper schlugen, wendete der Kapitän das Boot, und sie fuhren in den sicheren Hafen von Hilo zurück.
    An Deck machten drei Männer die Kugel fest. Während sie arbeiteten, fragten sie sich, ob dieses Ding die Leben wert war, die seine Bergung gekostet hatte.

PROLOG
     
    Los Angeles
     
    Irgendwie hätte es anders sein sollen.
    Alles sollte doch besser werden, nicht schlechter.
    Das hatten sie ihm versprochen - alle hatten das getan.
    Zuerst der Arzt: »Wenn du die Tabletten nimmst, geht es dir besser.«
    Dann sein Trainer: »Du musst dich eben anstrengen. Ohne Fleiß kein Preis.«
    Sogar seine Mutter: »Versuch einfach, jeden Tag ein Stückchen weiterzukommen, mach nicht alles auf einmal.«
    Also hatte er die Tabletten geschluckt, und er hatte sich angestrengt und zugleich darauf geachtet, dass er sich nicht übernahm. Und es schien auch tatsächlich besser zu werden, letzte Woche. Obwohl der Smog so dicht über der Stadt hing, dass sich die meisten seiner Freunde früh aus der Schule verabschiedet hatten und an den Strand gegangen waren, wo der Küstenwind frische Luft vom Meer heranbrachte, hatte er alle seine Stunden absolviert. Nach dem letzten Läuten hatte er im Umkleideraum seine Laufshorts angezogen und sich auf der Laufstrecke an seine vier Aufwärmrunden gemacht, die der eigentlichen Arbeit an den Hürden stets vorangingen.
    Denn im Hürdenlauf wollte er an seinem achtzehnten Geburtstag Sieger der State Championships werden. Dafür trainierte er.
    Letzte Woche hatte es einen Tag gegeben, an dem die Tabletten endlich zu wirken schienen. Er war allein auf der Strecke gewesen. Eigentlich hatte er erwartet, dass ihm schon nach der Hälfte der ersten Runde die Luft ausgehen würde, aber noch als er durch die letzte Kurve lief, spürte er die Energie in seinem Körper, spürte, wie seine Lunge den Sauerstoff mühelos pumpte. Sein Herzschlag war kaum erhöht. In Runde zwei und drei lief er sogar noch etwas schneller, fühlte sich aber noch immer gut dabei - richtig gut. Deshalb hatte er in der vierten Runde noch einmal alles gegeben, und es war plötzlich wieder wie vor einigen Monaten gewesen, als er sich immer großartig gefühlt hatte. Aber an jenem Tag in der letzten Woche fühlte er sich besser als je zuvor. Seine Lunge hatte so viel Luft eingeatmet, und sein ganzer Körper hatte positiv darauf reagiert. Statt des schwachen brennenden Schmerzes, den er sonst nach der Aufwärmmeile spürte, fühlte er nur ein angenehmes Kitzeln in den Muskeln. Seine Brust hob und senkte sich in einem gleichmäßigen Rhythmus, der mit seinem regelmäßigen Herzschlag in Einklang war. Alle Teile seines Körpers schienen wieder zu harmonieren. Er war an diesem Tag sogar noch ein paar Extrarunden gelaufen, so sehr hatte er die neue Kraft genossen. Endlich zeigten die Tabletten Wirkung. Später, als er die Hürden aufbaute, setzte er sie im gleichen Abstand wie sonst, aber etwas höher.
    Er flog förmlich über sie hinweg, ohne auch nur eine einzige zu streifen. Er fühlte sich nahezu schwerelos, während er mühelos die Hindernisse überwand.
    Als er sich zwei Stunden später wieder auf den Weg zu den Umkleideräumen machte, war er nicht einmal außer Atem. Sein Herz schlug leicht, und seine Beine fühlten sich an, als wäre er vielleicht eine halbe Stunde leicht getrabt und hätte nicht zweieinhalb Stunden Spurten und Springen hinter sich.
    Doch am nächsten Tag brach all das über ihm zusammen.
    Kaum hatte er das erste Viertel einer Runde zurückgelegt, als er wieder dieses bekannte, beklemmende Gefühl in der Lunge spürte, und sein Herz schlug so heftig wie auf der Zielgerade eines Zehn-Kilometer-Laufs. Er machte weiter und versuchte sich einzureden, dass dies nur eine ganz natürliche Reaktion auf den gestrigen Tag sei, an dem er seinen Körper überanstrengt hatte. Aber als er die erste Runde beendete, wusste er, dass es keinen Sinn hatte. Er bog von der harten Erde der Bahn ab und ließ sich auf den Rasen fallen. Auf dem Rücken liegend, starrte er in den blauen Himmel und kniff die Augen zum Schutz gegen die grelle Nachmittagssonne zu. Was, zum Teufel, war nur

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