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Hauch der Versuchung: Dunkle Verlockung Teil 1 (German Edition)

Hauch der Versuchung: Dunkle Verlockung Teil 1 (German Edition)

Titel: Hauch der Versuchung: Dunkle Verlockung Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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die Tochter des Hauses.
    Emmett lächelte nicht, doch der Leopard in ihm schnappte bereits mit den Zähnen. Dieser menschliche Bengel würde schon lernen, dass Leoparden einen Anspruch nur anerkannten, wenn die Frau diesem zugestimmt hatte. Und Ria fühlte sich nicht an diesen Kerl gebunden. Selbst wenn Emmett das Gespräch mit der Großmutter nicht mitbekommen hätte, deutete nichts in Rias Verhalten auf eine Bindung hin. Sie roch nicht nach Tom … und sie hatte Emmetts Umarmung nicht abgewehrt.
    Doch er sagte nichts von alledem und wandte sich stattdessen an Alex. »Könnte ich Ria sprechen?«
    »Warum denn?« Alex kniff die Augen zusammen, während sie Tom ins Haus zog und gleichzeitig die Hand auf den Türrahmen legte, um Emmett den Eintritt zu verwehren.
    »Ich muss wissen, ob ihr noch mehr zum Tathergang eingefallen ist.« Emmetts Leopard erkannte einen ebenbürtigen Widersacher sofort. Alex war eine furchterregende Bärin, die ihr Junges schützte. Aber Emmett hatte im Rudel bereits mit mehreren von der Sorte zu tun gehabt. »Das würde uns helfen, die Straßen sicherer für alle anderen Töchter zu machen.« Nein, er war sich nicht zu schade, auch emotionale Erpressung zu benutzen, um ins Haus zu gelangen.
    Alex ließ die Hand sinken. »Hmm. Kommen Sie rein – aber wenn Sie Ria zu sehr aufwühlen, werde ich Sie persönlich windelweich schlagen.«
    »So zerbrechlich bin ich nicht, Mom.« Rias vertraute Stimme erklang, und ihr vertrauter Geruch lag nun in der Luft – zart und frisch, aber mit einem Hauch von Würze.
    Er sog die verschiedenartige Witterung ein. Der Leopard war auf der Hut, als Ria ihre Mutter umarmte und dann Tom die Blumen abnahm. Kein Kuss. Sehr gut! Die Krallen kratzten an Emmetts Haut, wollten nach draußen, wollten zerstören. Der hübsche Tom mit dem glatten Haar und der makellosen Haut machte den Leoparden zornig.
    »Emmett.« Ria sah ihn an, große braune Augen, dichtes ebenso braunes Haar. »Wir können uns im Wohnzimmer unterhalten.«
    Er nickte, Alex nahm die Rosen an sich. »Ich stell den Strauß ins Wasser. Tom kann sich zu euch setzen und dir moralische Unterstützung geben.«
    »Wenn ich es recht überlege … «, begann Ria. Alex erstarrte mitten in der Bewegung. »Eigentlich hätte ich mehr Lust auf einen Spaziergang«, fuhr Ria fort, »dann könnte ich auch Emmett gleich zeigen, wo der Kerl mir aufgelauert hat. Ach, übrigens Tom: Großmutter möchte mit dir reden.«
    Innerlich grinsend über die geschickte Art, wie Ria sämtliche Möglichkeiten bis auf die von ihr gewünschte ausgeschlossen hatte, trat Emmett aus der Tür und wartete, bis Ria sich zu ihm gesellte. »Setzen Sie sich öfters so geschickt durch?«, fragte er, als sie zusammen fortgingen.
    »In meiner Familie muss man eine starke Persönlichkeit entwickeln«, sagte sie mit einem Anflug von Lächeln. »Das ist ein Überlebensmechanismus.« Sie griff in ihre Manteltasche und zog ein gefaltetes Stück Papier heraus. »Die Kontonummer.«
    »Danke.« Er sah finster auf die blauen Flecken in ihrem Gesicht, die das Make-up nicht verdecken konnte. »Zeigen Sie mir Ihre Hände.«
    Sie hielt die Handflächen nach oben. »Heilen gut.«
    »Der Scheißkerl liegt im Koma«, grummelte Emmett und sah sich die Hände genauer an. Dem Leoparden gefiel es nicht, sie so gezeichnet zu sehen. Dem Mann noch weniger. »Kennen Sie einen Medialen, mit dem wir reden könnten?«
    »Tja«, sagte sie, als er sich schließlich dazu überwunden hatte, ihre Hände loszulassen. »Die Steuerberaterin meiner Mutter ist Mediale, aber ich glaube kaum, dass Ms Bhaskar sich mit Verhören auskennt.«
    »Schade.«
    »Also, gestern Abend … «
    »Können Sie wirklich schon darüber reden?« Er sah auf sie hinunter. »Wenn es zu schlimm ist, können wir das Gespräch auch ein paar Tage aufschieben.«
    Leichter Ärger schien in ihren Augen auf. »Und was ist mit dem Vorhaben, die Straßen für alle Töchter sicherer zu machen?«
    »Das ist wichtig«, gab er zu. »Die Bande, Vincents Rotte, ist eine Gefahr. Wenn wir sie nicht bald aus der Stadt vertreiben, verlieren wir das Anrecht auf unsere Stellung in der Stadt.«
    »Tatsächlich?« Auf Rias Stirn erschienen Falten. »Warum denn?«
    »Dabei geht es um Macht«, sagte er. »Ein Raubtierrudel kann nur ein Territorium beanspruchen, welches es auch halten kann – was nichts anderes heißt, als dass es in der Lage sein muss, andere Raubtiere daraus fernzuhalten. Die Rotte stellt unsere Autorität infrage.

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