Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition)

...Und dann wurde das Knacken des gefrierenden Wassers plötzlich von einem anderen Geräusch übertönt. Es wurde verursacht von Hunderten und Aberhunderten von Füßen, die über eine gläserne Oberfläche krabbelten. Das Geräusch hinter ihnen schwoll zu einer Welle jenseitiger Ausmaße an. Diesmal war es Grau, der seinen Kopf drehte. Was er sah, war schlimmer als alles, was er jemals hätte beschreiben können.
    Die Spinnen kamen aus den Löchern im Boden. Erst waren es Dutzende, dann Hunderte von behaarten Körpern, die in einer ungeheuren Geschwindigkeit den Hügel hinunter und auf den Turm zukrabbelten. Sie mussten über einen Meter breit und fast so groß wie der Wolf sein. Das Geräusch war ohrenbetäubend laut und so entsetzlich, dass Joshua höher und schneller flog, als er es jemals für möglich gehalten hatte. Als sie die Stufen auf der anderen Seite des Damms erreichten, waren die Spinnen am Seeufer angekommen. Der Wolf sprang die steinernen Stufen hinauf und nahm dabei drei oder vier Stufen auf einmal. Er kam zuerst auf dem Plateau mit der großen Tür an.
    Als Joshua die Stufen hinaufflog, hörte er den Wolf in seinen Gedanken.
    „Die Tür, Joshua. Die Tür ist verschlossen. Wir können nicht hinein!“
    Joshua erreichte das Plateau. Hinter ihm kroch das Eis den Felsen hinauf. Die Spinnen hatten bereits den halben See überquert. Und Joshua spürte plötzlich, dass es aus war, dass er am Ende seiner Reise angekommen war. Entweder würden die Spinnen ihn erwischen oder das Eis. Es machte keinen Unterschied. Er hatte nicht gedacht, dass so sein Ende aussehen würde. Er war immer davon überzeugt gewesen, dass er durch ein Raubtier sterben würde, einen Fuchs oder eine Eule. Aber nicht durch eine Spinne, die viermal so groß war wie er, oder durch Temperaturen, die einem den Atem gefrieren ließen und ihn in Sekundenschnelle in Eiszapfen verwandelten. Grau und Joshua sahen einander an und versicherten einander wortlos ihrer Freundschaft. Dann drehten sie sich um, um dem entgegenzusehen, was sie als Erstes erreichen würde...
     

Die Drei Federn
    Joshuas Reise
     
     
     
    Stefan Bolz

Erste Auflage: September 2012
     
    Copyright © 2012 Stefan Bolz
    Alle Rechte vorbehalten
    ISBN   978-0-615-92951-4
    Beacon Books Publishing
    Titelseite: Matt Maley
    Layout und Umschlaggestaltung: Stefan Bolz
    Aus dem Englischen von Johanna Popp

 
     
     
    Vielen Dank
     
     
    Für die Übertragung aus dem Englischen möchte ich mich als Erstes bedanken. Obwohl Deutsch meine Muttersprache ist, war es mir nicht möglich, mein Buch so zu übersetzen, dass es ausdrückte, was ich mitteilen wollte. Mein Dank gilt Johanna Popp, die es durch ihre unermüdliche Arbeit geschafft hat, Joshuas Abenteuer für deutschsprachige Leser ins Leben zu rufen. Echt klasse!
    Danke, Layla Mosbacher, dass du für viele Szenen meine erste Probeleserin warst. Danke für deine Ermutigungen und deine Begeisterung für die Geschichte. Jetzt weiß ich, warum du mit zweitem Namen Hope heißt. Danke, Chloe Mosbacher, dass du meinen Arbeitsraum mit dem Duft von Brownies, Fudge und Mandelextrakt gefüllt hast. Wegen dir verbinde ich das Buch jetzt wahrscheinlich immer mit Gedanken an Kekse. Danke, Amy Mosbacher, dass du mir stundenlang zugehört hast, wenn ich von der Geschichte erzählt habe, und dass du mir jedes Mal – wie verrückt meine Idee auch gewesen sein mag – gesagt hast, sie sei toll.
    Vielen Dank an Mrs. Coogan und ihre vierte Klasse der Lenape Elementary School in New Paltz, NY, dass Sie das Manuskript mit der Klasse gelesen haben. Das war fantastisch. Danke an Elke Kaeppner, Diane Silverberg („Ich bin der Hahn! Ich bin der Hahn!“), Mercedes Calderon, Julie Rose, Gerald Sorin, Jed Sherman, Maxine & Marielle Rosola, Julie Nichols, Carla Aiston (a.k.a. die Froschprinzessin), Lynn Masanotti (Lynn, ich habe vollstes Verständnis dafür, dass du erst 50 Shades of Grey fertig lesen musstest. Schwamm drüber), Jackie Dooley und Laura Putnam, dass ihr den ersten Entwurf gelesen habt, eure Kritik war unbezahlbar. Danke, Maxi Spanheimer, dass du bist, wer du bist. Danke (noch einmal), Jackie Dooley, dass du das Manuskript in deiner „freien Zeit“ korrigiert hast. Danke, Matt Maley von Visualstuff in New Paltz, für die Gestaltung des wundervollen und ansprechenden Einbands.
    Danke an alle, die meine Facebook-Seite am Anfang unterstützt haben. Das hat mir viel bedeutet und mir geholfen, die eine oder andere Kluft zu überbrücken, die