Haus der Löcher (German Edition)
jeder Typ, der seinen Fleischkolben abpumpt, hätte sich acht Tage lang vorgestellt, er wäre in einem Zimmer mit acht süßen, megageilen Frauen, und diese Frauen stellten sich vor, sie wären in einem Zimmer mit acht megageilen Fleischkolben, und so weiter.»
«Mann Mann Mann.» Lila nahm einen Taschenrechner. «Bis jetzt umfasst Ihr Traum gut viertausend Leute.»
«Es ist, wie es ist», erwiderte Pendle. «Eigentlich umfasst mein Traum jede Frau auf der Welt.»
«Ach ja?»
«Ja. Ich will, dass jede Frau auf der Welt meinen Schwanz sieht. Zum Beispiel will ich auch, dass Sie ihn sehen.»
«Aber nicht jetzt», sagte Lila.
«Sie könnten einen Film davon machen, wie ich meinen Schwanz halte, und ihn dann auf den Mond projizieren. Das fände ich gut.»
«Das ist eher nicht unser Stil», sagte Lila, «aber Ihr Ehrgeiz gefällt mir. Passen Sie auf. Daggett! Daggett macht mit Ihnen jetzt eine zwanzigminütige Kurzführung, damit Sie einen Eindruck davon bekommen, was Sie hier erwartet, und dann ziehen Sie los und verdienen irgendwie, sagen wir, dreieinhalbtausend Dollar und kommen wieder, und dann geben wir Ihnen eine Praktikantenstelle. Das wäre dann ein Riesenrabatt. Wie finden Sie das?»
«Gut.»
Daggett gab Pendle eine Kurzführung durch das Haus der Löcher, und danach ging Pendle wieder dahin, wo er lebte. Er verdiente drei Wochen bei einer Landschaftsgärtnerei Geld, verstreute schwarzen Mulch, grub Löcher und legte Soden aus. Manchmal kam eine Frau in einem Lieferwagen voller Saatkisten mit violetten Blumen vorbei. Sie verbrachte den ganzen Vormittag damit, die violetten Blumen einzupflanzen, danach wusch sie sich die Erde von den Händen und ruhte sich aus. Sie hieß Loxie.
«Warum arbeitest du hier?», fragte Loxie Pendle eines Tages. «Du siehst aus, als wärst du mit den Gedanken woanders.»
«Ich verdiene mir Geld, um ins Haus der Löcher zu kommen», sagte Pendle. «Das ist so ein unglaublicher, besonderer Ort, wo sexuelle Sachen passieren und man nackte Frauen sehen kann. Aber das kostet richtig richtig richtig viel Geld. Also spare ich dafür.»
Loxie war verblüfft. «Du musst zu einem besonderen Haus gehen, um nackte Frauen zu sehen?», sagte sie. «Kannst du nicht einfach zu einer Frau hin und sagen: ‹Ich möchte Sie gern nackt sehen?›»
Pendle war empört. «Nein, das wäre unhöflich. Außerdem würde es nicht funktionieren. Und überhaupt würde ich es nur dann tun, wenn ich mit ihr befreundet sein wollte, und das führt ja manchmal auf einen langen, kurvenreichen Weg, wenn du weißt, was ich meine.»
Loxie schüttelte den Kopf. «Ha, wem sagst du das.» Dann sagte sie: «Gehen Frauen auch zum Haus der Löcher, nicht, um dort als Nackte zu arbeiten, sondern einfach so? Um einen Mann kennenzulernen?»
«Klar», sagte Pendle. «Das ist für alle da. Für alle, die in dieser nächtlichen New Yorker Gemütslage sind. Und jeder, der eine Frau mitbringt, bekommt fünfzig Prozent Rabatt.»
Loxie dachte einen Augenblick nach. Dann schniefte sie. «Erzählst du mir, was so im Haus der Löcher passiert ist, damit ich weiß, was ich da zu erwarten habe? Ich meine, falls ich da überhaupt hingehe?»
«Mal überlegen», sagte Pendle. «Die haben mich nur kurz herumgeführt. Zum einen kann man da eine Arschkneifer-Lizenz kriegen, das ist ein Stück Papier, das einem gestattet, zu jeder Frau, die einem gefällt, hinzugehen und zu sagen: «Hallo, ich habe eine Arschkneifer-Lizenz, darf ich dich jetzt in den Arsch kneifen?» Und sie muss ja sagen. Allein das ist schon den Eintritt wert.»
«Was passiert, wenn die Frau trotzdem nein sagt, obwohl man ihr die Lizenz zeigt?»
«Dann entsteht der Zauberwind, der Kleider auflöst. Das ist ein spezieller warmer Luftzug, der die O-Straße entlangweht. Und der zersetzt ihre Kleider dann zu feinem Staub.»
«Sodass sie nackt ist», sagte Loxie.
«Ja, dann ist sie nackt. Was an sich nicht schlimm ist, aber vielleicht mochte sie diese Kleider. Frauen achten ja richtig auf ihre Kleider.»
«Ich muss ja sagen, die Arschkneifer-Lizenz bringt mir ziemlich wenig», sagte Loxie. «Was passiert noch so im Haus der Löcher?»
Pendle nahm ein Bröckchen Mulch und rollte es zwischen den Fingern. «Es gibt den Pornodekaeder, das ist ein Kino mit zwölf Leinwänden.»
«Porno, bäh. Das hab ich so satt. Was noch?»
«Hm, mal sehen. Es gibt Darkrooms, wo alles pechschwarz ist und man redet. Und dann ist da noch das Internationale Sofa. Das hat mir Daggett als
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