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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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wäre tot. »Du hast also etwas, das wir uns anhören müssen?«
    Harry ging hinter die Bar. Er bereitete für jeden Drinks zu und stellte dann den Anrufbeantworter auf die Mahagonitheke der Hausbar. Cali reichte Mercer seinen Gimlet und gesellte sich zu ihm auf die Couch. »Eigentlich sogar zwei Dinge. Zuerst einmal hat Ira angerufen und einiges aus Russland zu berichten gehabt. Es scheint so, als hätten sie siebzig Fässer Plutonium aus diesem Zug geborgen. Sie sind im Augenblick zu einer geeigneten Einrichtung unterwegs, um dort endgelagert zu werden.«
    »Wir haben achtundsechzig gezählt«, warf Cali ein.
    Harry hob einen Finger und deutete ihr an, sie solle sich einen Moment gedulden. »Sie haben sie eingehend überprüft und dabei festgestellt, dass zwei davon erst kürzlich mit Salzwasser in Berührung gekommen sein müssen.«

    »Demnach haben wir mit unserer Vermutung über Popow richtig gelegen«, sagte Mercer. »Er war tatsächlich in Novorossijsk, um diese beiden letzten Fässer zu suchen und sich abzusichern.«
    »Ira meinte, seine Verhaftung, sein Gerichtsprozess und seine Hinrichtung hätten gestern schon stattgefunden.«
    »Ich liebe die russische Justiz«, sagte Mercer. »Und was ist das Zweite, das wir uns anhören sollen?«
    »Gestern, als ich gerade über einem Kreuzworträtsel saß, rief so ein Typ an. Ich habe die Maschine übernehmen lassen, doch als mir klar wurde, wem ich zuhörte, habe ich doch nach dem Hörer gegriffen. Hört selbst.« Er betätigte die Play-Taste.
    »Ah ja, Dr. Mercer, ich möchte mich dafür entschuldigen, Sie nicht schon früher angerufen zu haben, aber ich war eine Weile zu Grabungsarbeiten in der Nähe von Ephesus.« Mercer kannte die Stimme nicht, aber ihr Akzent klang türkisch. Der Sprecher schien außerdem schon älter zu sein. »Hier ist Professor Ibriham Ahmad von der Universität von Istanbul. Soweit ich verstanden habe, wollten Sie mich wegen der Legende vom Alambic von Skanderbeg sprechen. Ich kann Ihnen zwar versichern, dass sie jeglicher Grundlage entbehrt, aber ich würde mich trotzdem freuen, wenn wir uns einmal unterhalten könnten. Sie können mich jederzeit -« Der Anrufbeantworter gab einen Piepton von sich.
    »An dieser Stelle habe ich mich gemeldet«, sagte Harry.
    Das Gefühl der Wärme, das die Percodet-Tabletten in Mercers Körper erzeugten, verwandelte sich in ein heftiges Frösteln. Als er seine Stimme schließlich wiederfand, sagte er dümmlich: »Und dann hast du mit ihm gesprochen.«
    »Etwa zwanzig Minuten lang. Und ich kann dir sofort versichern, dass er auf keinen Fall der Typ war, der Cali gekidnappt
oder unsere Ärsche in Atlantic City gerettet hat und vor vier Tagen im Grabmal Alexanders des Großen gestorben ist, wie du mir geschildert hast.«
    Mercer und Cali starrten sich verblüfft an.
    »Er ist der Professor, den du ursprünglich wegen Skanderbeg angerufen hast«, fuhr Harry fort. »Er ist ein großer Experte und kennt ihn in- und auswendig - bis hin zu seiner Hutgröße. Doch er meinte, dass diese Legende, er habe eine Waffe Alexanders des Großen benutzt, genau das ist: nämlich ein Mythos. Es ist tatsächlich niemals geschehen.«
    »Nun, er irrt sich aber. Ich habe das verdammte Ding mit eigenen Augen gesehen.«
    »Ich wiederhole nur, was er mir mitgeteilt hat. Außerdem sagte er, dass er noch nie von einem neuen Janitscharen-Orden gehört habe.«
    Mercer brauchte einige Sekunden, um zu verarbeiten, was Harry ihm da erzählte. »Dann war der Typ in Ägypten und Russland …?«
    »Jedenfalls nicht Ibriham Ahmad, Skanderbeg-Guru und Professor an der Universität von Istanbul«, beendete Harry für ihn den Satz.
    »Wer war es aber dann?«, wollte Cali wissen.
    Harry zuckte die Achseln. »Das kann ich dir nicht sagen. Schließlich ist es ja nicht so gewesen, dass ihn irgendjemand von uns aufgefordert hat, sich auszuweisen.«
    »Sei doch mal so nett und reich mir das Telefon, Harry.« Mercer suchte gerade in seiner Brieftasche nach einem kleinen Zettel. Er fand ihn und hielt ihn hoch. »Das ist die Telefonnummer der Schwesternstation im Krankenhaus von Assuan.« Mercer wählte sie und ließ es fast eine ganze Minute lang klingeln, bis jemand abnahm. Dann dauerte es noch ein paar Sekunden, bis jemand gefunden wurde, der Englisch sprach.
Harry rauchte in dieser Zeit eine Zigarette, und Cali holte für Mercers Knie eine Portion Eis aus der Küche. »Ich würde gerne mit Devrin Egemen sprechen«, sagte Mercer, als sich ein Englisch

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