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Headhunter

Headhunter

Titel: Headhunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesbo
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...«
    »Ja«,
sagte ich. »Nur sie kann Clas Greve das erzählt haben.«
    Ich
wartete, damit sich diese Nachricht setzen konnte.
    Dann
erklärte ich Diana, was jetzt geschehen musste.
    Sie
starrte mich entsetzt an und rief: »Aber das kann ich nicht, Roger!«
    »Oh,
doch, das kannst du, und das musst du, Schatz«, hatte der neue Roger Brown
gesagt.
    »Aber
... aber ...!«
    »Er
hat dich angelogen, Diana. Er kann dir kein Kind schenken. Er ist steril.«
    »Steril?«
    »Ich
werde dir ein Kind schenken. Ich verspreche es. Wenn du das für mich tust.«
    Sie
hatte sich geweigert, geweint, mich angefleht. Und es mir schließlich doch
versprochen.
    Als
ich in die Stadt zu Lotte fuhr, um an diesem Abend noch zum Mörder zu werden,
hatte ich Diana instruiert und wusste, dass sie ihre Aufgabe erfüllen würde.
Ich stellte mir vor, wie sie Greve empfing, ihr strahlendes, täuschendes Lächeln,
den Cognac schon in dem Glas, das sie ihm reichte, um mit ihm auf den Sieg
anzustoßen, auf die Zukunft, das noch nicht empfangene Kind, das sie so schnell
wie möglich von ihm wollte. Noch in dieser Nacht, jetzt!
    Ich
zuckte zusammen, als Diana mir in die Brustwarze kniff. »Du bist so in
Gedanken, an was denkst du?«
    Ich
zog die Decke hoch. »An die Nacht, als Greve hierherkam. Dass er hier mit dir
gelegen hat, hier, wo wir jetzt liegen.«
    »Ja
und? Du hast in dieser Nacht neben einer Leiche geschlafen.«
    Ich
hatte die Frage vermieden, doch jetzt konnte ich mich nicht mehr zurückhalten:
»Hattet ihr Sex?«
    Sie
lachte leise. »Du hast ja ganz schön lange durchgehalten, Liebling.«
    »Hattet
ihr Sex?«
    »Lass
es mich so sagen: Die paar Tropfen Dormicum, die noch im Gummiball waren und
die ich in seinen Drink gemischt habe, wirkten schneller, als ich gedacht
hatte. Als ich mich zurechtgemacht hatte und wieder ins Zimmer kam, schlief er
bereits wie ein Kind. Aber am nächsten Morgen ...«
    »Ich
ziehe die Frage zurück«, sagte ich schnell.
    Diana
fuhr mit der Hand über meinen Bauch nach unten und lachte leise. »Am nächsten
Morgen war er sehr wach. Aber nicht wegen mir, sondern wegen des Anrufs, der
ihn geweckt hatte.«
    »Meine
Warnung.«
    »Ja.
Auf jeden Fall ist er gleich in die Kleider gesprungen und gefahren.«
    »Wo hatte er die Pistole?«
    »In der Jackentasche.«
    »Hat er die Waffe
überprüft, bevor er gegangen ist?«
    »Das
weiß ich nicht. Er hätte aber ohnehin keinen Unterschied festgestellt, das
Gewicht war ungefähr das gleiche. Ich hatte ja nur die ersten drei Patronen im
Magazin ausgetauscht.«
    »Ja,
aber die Platzpatronen, die ich dir gegeben habe, hatten hinten ein rotes
>H<.«
    »Vielleicht dachte er
ja, das stünde für >hinten<.«
    Das
Lachen von zwei Menschen hallte durch das Schlafzimmer. Ich genoss diesen
Laut. Und wenn alles gutging und der Teststreifen die Wahrheit sagte, würde
demnächst ein drittes Lachen durch diesen Raum hallen und den anderen Laut
verdrängen, das schreckliche Echo, das in manchen Nächten noch immer durch
meinen Kopf dröhnte. Das Knallen des Schusses, als Greve abdrückte, das
Mündungsfeuer, der Bruchteil der Sekunde, in dem ich fürchtete, Diana hätte die
Patronen doch nicht ausgetauscht, sondern wieder die Seiten gewechselt. Doch
dann das Klirren der Hülsen auf dem Boden, der scharfen ebenso wie der
Platzpatronen, der alten und der neuen. Sie waren so zahlreich, dass die
Polizei sie kaum würde unterscheiden können, selbst wenn sie den Verdacht
haben sollte, die Filmaufnahmen könnten ihnen ein trügerisches Bild zeigen.
    »Hattest du Angst?«,
fragte sie.
    »Angst?«
    »Ja,
du hast mir nie gesagt, was du gefühlt hast. Und dich sieht man auf den Bildern
ja nicht...«
    »Auf
den Bildern ...« Ich rutschte ein Stück von ihr weg, damit ich ihr Gesicht
sehen konnte. »Willst du damit sagen, dass du dir das im Internet angesehen
hast?«
    Sie antwortete nicht. Es
gab wirklich noch immer verdämmt viel, was ich von dieser Frau nicht wusste.
Sie würde mir ein Leben lang ein Rätsel bleiben. »Ja«, sagte ich. »Ich hatte
Angst.«
    »Aber
wovor? Du wusstest doch, dass die Patronen in seiner Waffe ...«
    »Nur
die ersten drei. Und die musste er alle abfeuern, damit die Polizei in seinem
Magazin keine Platzpatronen fand und auf dumme Gedanken kam, nicht wahr? Da war
es doch nicht ausgeschlossen, dass er auch noch eine scharfe abfeuerte.
Außerdem hätte er das Magazin vor seinem Kommen wechseln können. Oder sogar
noch einen Komplizen haben, von dem ich nichts

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