Hebammen-Gesundheitswissen
damit eine Tabletteneinnahme entsprechend angepasst werden kann.
Während die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin die Kariesprophylaxe in Tablettenform wie beschrieben empfiehlt, hält die Fachgesellschaft für Zahnheilkunde die äußerliche Fluoridanwendung mit fluoridierter Zahnpasta bei Durchbruch der ersten Zähnchen für ausreichend. Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder auch mit einem vertrauten Zahnarzt, um sich für einen für Sie richtigen Weg zu entscheiden.
Impfungen
Die nächste schwierige Entscheidung, die auf Sie als junge Eltern zukommt: Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfiehlt die erste Impfung ab dem dritten Lebensmonat. Sie werden dann entscheiden müssen, wann und wogegen Ihr Baby geimpft werden soll, da in Deutschland kein Impfzwang mehr besteht. Die Impfbereitschaft in Deutschland ist insgesamt hoch. Ungefähr zehn Prozent aller Eltern haben eine kritische Haltung zu Impfungen, aber nur ein verschwindend geringer Teil davon lehnt sie generell ab. Es ist gut zu wissen, dass ein sicherer Impfschutz erst dann bestehen kann, wenn alle Teilimpfungen in den vorgegebenen Zeitabständen durchgeführt wurden.
Bei den meisten Babys wird zwar mit einer Grundimmunisierung begonnen, oft werden dann aber die Folgetermine nicht eingehalten.
Falls Sie hören sollten, dass Ihr Baby durch den sogenannten Nestschutz ausreichend vor Krankheiten geschützt sei und Sie deshalb Ihr Baby später impfen lassen könnten, ist Folgendes wichtig: Der Nestschutz des Babys durch Ihre Antikörper, die am Ende der Schwangerschaft auf das Kind übertragen werden, baut sich im ersten Lebensjahr langsam ab. Er besteht auch nur für Erkrankungen, die Sie in Ihrem Leben selbst durchgemacht haben oder gegen die Sie geimpft wurden. Und bei Keuchhusten existiert kein Nestschutz.
Setzen Sie sich mit den Argumenten dafür und dagegen auseinander und entscheiden Sie in Ruhe. Berücksichtigen Sie auch Ihre zukünftige Lebenssituation und schreiben Sie sich alle offenen Fragen auf. Vor allem bei Überlegungen, die gegen das Impfen sprechen, sollten Sie Ihre familiäre und persönliche Situation einbeziehen:
Hat Ihr Baby eine Erkrankung, bei der Kinderkrankheiten ein besonderes Risiko darstellen könnten?
Lebt ein ungeimpftes Geschwisterkind im Haushalt, das Kinderkrankheiten sehr früh zum Baby bringen kann?
Sind Sie, Ihr Partner oder eine andere Person (Tagesmutter, Großeltern) in der Lage, Ihr krankes Kind möglicherweise auch über Wochen zu pflegen?
Planen Sie Fernreisen oder Arbeitsaufenthalte im Ausland oder bekommen Sie häufiger Besuche aus Ländern, in denen die bei uns oft harmlos verlaufenden Kinderkrankheiten großen Schaden anrichten könnten?
Wünschen Sie sich einen Auslandsschulaufenthalt für Ihr groß gewordenes Kind? In der Tat eine weit vor Ihnen liegende Problematik – aber viele dieser begehrten Schulaustauschländer verlangen für ein Schulvisum einen Impfausweis mit dem Nachweis vieler Schutzimpfungen.
Auch wenn die Impffrage Ihnen sehr kompliziert erscheint: Stellen Sie sie nicht zu sehr in den Mittelpunkt Ihrer Überlegungen. Sichere, liebevolle Eltern sind für ein Baby besser, als Bücher verschlingende, internetrecherchierende Eltern, die immer unsicherer werden.
Das Baby von A bis Z
Allergie Krankheitsbild, das durch eine Überempfindlichkeit gegen eine bestimmte Substanz ausgelöst wird.
Antikörper Eiweißkörper, den das körpereigene Abwehrsystem bildet. Er richtet sich gegen ein Antigen. Das ist eine körperfremde Substanz, die eine Abwehrreaktion hervorruft und zur Bildung von spezifischen Antikörpern führt.
Apgar-Test International verwendetes Punktesystem, mit dem der Vitalzustand Ihres Babys kurz nach der Geburt bewertet wird. Beurteilt werden Herzfrequenz, Atmung, Muskeltonus, Durchblutung und Reflexe.
Beikost Erste Nahrung, die zusätzlich zur Muttermilch oder künstlichen Flaschenmilch eingeführt wird.
Credé-Prophylaxe Vorbeugende Behandlung gegen Gonorrhö-Erreger (»Tripper«). Dem Neugeborenen wird dabei eine Silbernitratlösung in den Bindehautsack des Auges geträufelt.
Fontanelle Bereiche am Schädel, an denen die Schädeldecke Ihres Babys noch nicht zusammengewachsen ist. Sie ermöglichen das schnelle Wachstum des kindlichen Kopfes im ersten Lebensjahr und dienen gleichzeitig als Polster zum Schutz vor Kopfverletzungen.
Grundimmunisierung Eine Grundimmunisierung umfasst die Impfungen, die sinnvoll sind, um einen vollständigen
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