Hei hei er und dann
können. In einerHand hielt sie ihre Schuhe, mit der anderen öffnete sie die Tür. Die Suite war dunkel, nur im Schlafzimmer brannte ein kleines Licht. Sie konnte sich nicht erinnern, die Lampen im Wohnzimmer ausgeschaltet zu haben, aber wahrscheinlich hatte das Zimmermädchen das getan.
Sie ließ ihre Pumps fallen und ging durch die Dunkelheit zum Schlafzimmer, zog den Reißverschluss ihres Kleides auf und ließ es im Laufen auf den Boden fallen. Freiheit hatte sich noch nie so gut angefühlt. Als sie das Schlafzimmer erreichte, schaltete sie das Licht ein.
Ihr stockte der Atem, als sie ein Geräusch hörte, und sie wirbelte herum.
„Verdammt, ich habe dich schon wieder unterschätzt.“ Sie glaubte zu hören, dass er etwas von Dessous murmelte, war sich aber nicht sicher.
„Ryan!“ Erleichtert atmete sie aus. Bei seinem Anblick vergaß sie alles außer ihrem klopfenden Herzen und der schieren Freude, in seiner Nähe zu sein. Sie wollte sich in seine Arme stürzen, doch sein harter Gesichtsausdruck ließ sie abrupt innehalten.
Plötzlich fühlte sie sich verletzlich und allein, etwas, was in seiner Gegenwart nie der Fall gewesen war. Sie schlang die Arme um ihren Körper, um sich so gut wie möglich zu bedecken.
„Hast du jemand anderen erwartet?“, fragte er.
Verwirrt über seinen schroffen Ton, betrachtete sie sein Gesicht und sagte das Erstbeste, was ihr in den Sinn kam. „Du hast dich rasiert.“
Er legte die Hand über die Lippen, wo sein Schnurrbart gewesen war. „Ich hatte meine Gründe.“
„Verstehe.“ Sie verstand überhaupt nichts, aber eine böse Ahnung überfiel sie. Wie ein Fremder stand er vor ihr. Der fehlende Schnurrbart war nicht das Einzige, was ihn von dem Barkeeper unterschied, den sie kannte.
Du kanntest ihn nicht wirklich, sagte sie sich plötzlich. Sein männlicher Duft war derselbe, auch die Wirkung, die er auf ihren Körper hatte. Sex war anscheinend doch alles gewesen, was sie miteinander geteilt hatten.
Ihr klopfendes Herz sagte etwas anderes.
Er streckte die Hand aus und spielte mit dem dünnen Träger ihres BHs, wobei er mit den Fingerspitzen über ihre Haut glitt. Sie erbebte unter seiner Berührung, doch seine Hände fühlten sich genauso kalt an, wie seine Stimme geklungen hatte.
„Ich dachte, diese verführerische Wäsche und deine Haare, die dir jetzt so herrlich über die Schultern fallen, seien vielleicht … eine Verkleidung.“
„Für was?“
„Für eine Verführung. Du bist gut darin.“ Er spielte mit ihr, allerdings war das ein Spiel, das ihr überhaupt nicht gefiel.
„Wen sollte ich verführen?“, fuhr sie ihn an.
„Das wollte ich von dir wissen.“ Er ließ den Träger los und ging ans Fenster.
Erst jetzt sah sie sich im Zimmer um. Herrliche Blumensträuße schmückten den Raum. Ihr Herz machte einen freudigen Sprung. Hoffnung keimte in ihr auf.
War er verärgert, weil sie seine Bemühungen, eine romantische Atmosphäre zu schaffen, nicht sofort bemerkt hatte? Vielleicht wollte er sich so bei ihr entschuldigen. Wenn das so war, dann hatte sie ihm schon längst vergeben.
Sie hoffte von ganzem Herzen, dass sie eine Chance hatten, neu zu beginnen.
Sie ging zu ihm und berührte ihn leicht an der Schulter. „Ryan.“
Er erstarrte.
„Tut mir leid, dass ich es nicht früher bemerkt habe. Ich hatte so viel im Kopf, aber … die Blumen sind wunderschön.
Hast du das alles für mich arrangiert?“
„Ja.“
„Danke.“ Sie schlang die Arme um seine Taille und spürte einen Moment lang seine Muskeln.
Im nächsten Augenblick hatte er sie schon von sich gestoßen. „Lass das!“
„Was …“ Sie starrte ihn fassungslos an. „Was hast du?“
„Ich hätte nie gedacht, dass du so bist wie alle anderen. Ach, noch viel schlimmer. Da.“ Er öffnete eine kleine Schmuckschachtel. „Das habe ich auch für dich gekauft.“
Ein wunderschöner Brillantring funkelte auf schwarzem Samt. „Ryan, er ist phantastisch …“
„Und größer als der da.“ Grob zog er an ihrer Hand und sah auf den Silberring mit dem Türkis.
Seine Augen blitzten vor Verwirrung, dann folgte Wut.
Sie verstand seine Reaktion nicht. Sie hatte Ryans Ring sofort, als sie die Bar verließ, wieder angesteckt. Sie wollte etwas von dem Ryan tragen, den sie kennengelernt hatte, auch wenn er sich als ein ganz anderer Mann erwiesen hatte. „Ich liebe diesen Ring“, sagte sie. „Ich dachte, du auch.“
„Du bist gut, Sammy Jo. Besser, als ich gedacht habe.“ Er ließ das
Weitere Kostenlose Bücher