Hei hei er und dann
entdecken,bevor sie ihn sah.
„Ich habe alles so gemacht, wie Sie mir telefonisch aufgetragen haben, Mr. Mackenzie.“
Nachdem er eine Woche lang einfach Ryan gewesen war, erschien es ihm merkwürdig, mit vollem Namen angesprochen zu werden.
Der Name war aber nicht das Einzige, was ihn befremdete. In seiner Kleidung – schwarze Hose, weißes Hemd und Sakko – fühlte er sich eingeengt und unwohl.
Zum ersten Mal beneidete er Bear um dessen ungezwungenes Leben. Lag es daran, weil sein bester Freund eine Frau gefunden hatte, die bereit war, in ihrem Leben einiges zu ändern, um mit ihm zusammen zu sein? Oder war es, weil auch für Ryan die Zeit gekommen war, nicht länger ein Leben im Hotel zu führen, sondern sich ein Heim zu schaffen? Beides wahrscheinlich, dachte er.
Bear würde niemals Zee verlassen, so wie Zee niemals woanders als in Arizona leben wollte. Es hatte einige Zeit gedauert, bis Bears Freundin, jetzt seine Verlobte, eingesehen hatte, dass einer von ihnen ein Opfer bringen musste, wenn sie zusammenleben wollten. Bei Ryan war es ähnlich.
Mit einem Hotel dieser Größenordnung, einer Schwester, die zwei Stunden entfernt wohnte, und einer Mutter, die nicht mehr in der Lage war, die Verantwortung für die Anlage zu übernehmen, konnte er nicht derjenige sein, der aus Arizona fortzog. Also musste Samantha diejenige sein, die alles aufgab. Aber auch sie hatte einen Vater, um den sie sich kümmern musste, und einen Job, den sie nicht einfach aufgeben konnte.
Er wandte sich an Joe. „Die Blumen?“, fragte Ryan.
„Alles geregelt, Sir. Sie werden in die Suite gebracht, sobald Miss Reed zur Cocktailparty geht.“
„Dinner?“
„Ich habe mich darum gekümmert.“ Das Lächeln des jungen Mannes wurde immer strahlender. Seinem Boss zu gefallen, war das Wichtigste für ihn.
„Champagner?“
„Steht kalt.“
Ryan war nie ein romantischer Mann gewesen. Er war es immer noch nicht, und es war auch nicht nötig, Samantha mit seinem Reichtum zu beeindrucken. Er musste ihr lediglich erklären, warum er die Wahrheit bis jetzt verschwiegen hatte.
Blumen, Champagner, alles war unwichtig. Wichtig waren allein ihre gemeinsame Zukunft und ihre Liebe.
Da sie von ihm nichts erwartete, wollte er ihr alles geben, was er hatte. Und wenn er ehrlich mit sich selbst war, dann konnte es nicht schaden, etwas Romantik in die Beziehung zu bringen, genau wie Zee ihm geraten hatte. Sie würde den Weg zur Wahrheit ebnen.
Hinein in eine gemeinsame Zukunft. „Der Ring? Ist er geliefert worden?“, fragte Ryan. Er hatte einen guten Freund, einen Juwelier in der Stadt, gebeten, ihm zu helfen.
„Er ist wunderschön. Und passt hervorragend zu ihr. Sie haben einen ausgezeichneten Geschmack, Mr. Mackenzie, wenn ich das so sagen darf.“
Ryan hatte von dem Ring gesprochen, der geliefert werden sollte, nicht von dem, den Samantha im Moment trug. „Übertreiben Sie nicht, Joe.“ Der Junge war ein größerer Schmeichler, als er gedacht hatte. Obwohl seine Begeisterung und seine harte Arbeit lobenswert waren, ging er manchmal zu weit. Wenn er glaubte, er könnte bei Ryan etwas für sich erreichen, indem er von dem Türkisring schwärmte, dann musste er noch viel lernen.
Nicht, dass Ryan der Ring nicht gefiel. Er bedeutete ihm viel, doch das konnte der Junge nicht wissen. „Ich werde selbst bei Jim noch einmal anfragen“, murmelte er. Wenn sein Freundversprach, das Päckchen würde hier sein, dann konnte er sich eigentlich darauf verlassen. Ein kurze Nachfrage konnte trotzdem nicht schaden.
Was war schließlich ein Heiratsantrag ohne Ring?
„Äh, Mr. Mackenzie?“
„Ja?“
„Miss Reed kommt.“ Der Junge deutete mit dem Kopf zum Fahrstuhl.
Schnell verbarg Ryan sich hinter einer Marmorsäule. Es hing zu viel von dem Überraschungsmoment heute Abend ab. Ihm durfte jetzt kein Fehler unterlaufen. Von seinem Standort aus konnte er beobachten, wie Samantha durch die Lobby ging.
Ihr Anblick versetzte ihn in Staunen. Die Frau, die sich der Rezeption näherte, ähnelte überhaupt nicht seiner Samantha. Nachdem er sie eine Woche lang in kurzen Röcken, Jeans, leichten Sommerkleidern oder nackt gesehen hatte, war ihr jetziges Outfit fast ein Schock für ihn.
Sicher, das Seidenkleid betonte ihre Figur, aber es bedeckte mehr, als das es zeigte. Es war am Hals hochgeschlossen und hatte lange Ärmel. Ihre dunklen Haare, die einen aufreizenden Kontrast zu der hellen Seide boten, hatte sie zu einer eleganten Frisur
Weitere Kostenlose Bücher