Hei hei er und dann
hochgesteckt.
Sie wirkte königlich, kühl und distanziert. Alles Worte, mit denen er die meisten weiblichen Gäste seines Hotels beschrieb, die er jedoch nie mit der Samantha in Verbindung gebracht hatte, mit der er eine Woche im Bett verbracht hatte. Bis jetzt. Ryan wettete, dass sie unter diesem Kleid keine sexy Seidenwäsche trug.
„Entschuldigen Sie bitte.“
Ein etwas älterer Mann mit einer tiefen Stimme trat hinter Samantha an die Rezeption.
„Ja bitte, Sir?“, sagte Joe.
„Meine Verlobte erwartet einen Anruf von ihrem Vater. Lassen Sie sie bitte auf der Cocktailparty im großen Bankettsaal ausrufen, sobald der Anruf kommt.“
„Mit Vergnügen, Sir.“
Ryan unterdrückte ein Lächeln. Zumindest umschmeichelte Joe auch die Gäste.
„Und wie ist der Name Ihrer Verlobten?“
Der Mann lachte. „Es ist diese junge Lady hier, Miss Reed“, sagte er stolz und griff nach Samanthas Hand.
Es war wie ein Schlag in die Magengrube. Während seiner Jugend war Ryan in Kneipenschlägereien verwickelt gewesen, aber dies hier tat viel mehr weh.
„Aber … aber …“, stotterte Joe und warf seinem Boss einen verwirrten Blick zu. Ryan legte den Finger auf die Lippen, um dem Jungen zu verstehen zu geben, dass er ihn nicht verraten, sondern weitermachen sollte.
Seine Samantha trug einen großen Brillantring am Ringfinger der linken Hand. An dem Finger, an dem zuvor Ryans Ring gesteckt hatte. Zeichen seiner Zuneigung.
Wozu brauchte sie seinen kleinen Silberring, wenn sie diesen im Gepäck versteckt hatte? Außerdem, was wollte sie von einem armen Barkeeper, wenn ein reicher Mann auf sie wartete? Jetzt verstand er, warum sie persönlichen Fragen aus dem Weg gegangen war.
Ryan musterte den anderen Mann und wünschte, er könnte ihn irgendwie kritisieren. Doch der Kerl war gut gekleidet und nicht irgendein aufgeblasener Playboy, den man häufig mit jungen Frauen zusammen sah. Das Einzige war das Alter.
Es gab nur zwei Möglichkeiten. Entweder, sie hatte sich mit Ryan, dem Barkeeper, amüsiert und eine Woche hemmungslosen Sex genossen, bevor sie einen älteren Mann heiratete. Oder sie hatte gewusst, dass er Ryan Mackenzie war,und es auf seinen Reichtum abgesehen. Zee hatte ein großes Mundwerk, und Ryan hatte ihn nicht schwören lassen, sein Geheimnis nicht zu verraten.
Er wusste nicht, welche Möglichkeit schlimmer war.
Sie hatten sich ein paar Schritte von der Rezeption entfernt, als Samantha sich noch einmal umdrehte. „Joe?“
„Ja, Miss Reed?“
„Ist Mr. Mackenzie schon zurückgekehrt?“
Der junge Mann öffnete und schloss den Mund. Ryan hielt den Atem an, bis Joe endlich sagte: „Nein, noch nicht.“ Der Junge verdient eine Belohnung, dachte er.
„Danke“, murmelte Sam.
Mit geballten Fäusten beobachtete er, wie sich das Paar entfernte. Jetzt hatte er seine Antwort.
Die letzte Woche ging ihm durch den Kopf. Sam war am ersten Abend zu ihm in den Lagerraum gekommen und hatte mit ihm geflirtet, bis er sie gebeten hatte zu bleiben. Sie war nicht sofort mit ihm ins Bett gesprungen, doch sie hatte ihn geneckt und gereizt, bis es um seine Beherrschung geschehen war.
Der Sex mit ihr war unglaublich gewesen. Doch jeder Versuch, sich ihr auch gefühlsmäßig zu nähern, war niedergeschmettert worden. Selbst an dem Tag, als sie ihre Träume teilten, hatte sie versucht, sich zurückzuziehen. Erst ganz zuletzt hatte er einen kleinen Blick in ihre Seele werfen dürfen. Das hatte er jedenfalls gedacht.
Aber eine Frau, die die ganze Zeit wusste, dass sie mit einem anderen Mann verlobt war, war nicht fähig zu teilen. Am wenigsten ihr Herz. Wahrscheinlich war Ryan für sie nur die bessere Partie. Deshalb hatte sie sich an ihn herangemacht.
Warum sollte sie einen alten, konservativen … langweiligen Mann heiraten, wenn sie einen jungen, feurigen bekommen konnte? Himmel, die Leidenschaft zwischen ihnen warso heiß gewesen, dass sie beide an dem Feuer fast verbrannt wären. Und zum Schluss hatte sie ihm gesagt, was er hören wollte. „Ich liebe dich.“
Wenn sie wirklich nur auf Sex aus gewesen wäre, hätte sie diese drei kleinen Worte vor ihrer Abreise nicht gesagt. Oder war das alles Berechnung gewesen? Sie hatte seinen Appetit geweckt und gesagt, was er hören wollte, damit er entsprechend reagierte.
Und er hatte reagiert.
Er ignorierte sein Herzklopfen. Und er ignorierte die warnende Stimme, dass irgendetwas an der Sache nicht stimmte. Dass seine Samantha keine Frau war, die ihn absichtlich
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