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Hei hei er und dann

Hei hei er und dann

Titel: Hei hei er und dann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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akzeptiert.
    „Ich kann Sie mir auch nicht vorstellen, wie Sie zu Hause sitzen und Pralinen futtern.“
    „Wie denn sonst?“ „Eine eigensinnige, zielstrebige Frau wie Sie? Ich stelle mir vor, wie Sie erforschen, was Männer wirklich wollen.“ Er grinste. „Die Frage ist nur, ob Sie das Richtige herausfinden.“
    „Sie haben ja in Wirklichkeit nur Angst, dass ich Sie zu sehr durch schaue.“
    „Das haben Sie schon fast geschafft. Ich habe Ihre erste Kolumne gelesen.“
    „Und?“ Unabhängig von richtigen oder falschen Erkenntnissen war ihr seine Meinung sehr wichtig.
    „Sie vertreten einige überzeugende Ansichten. Männer lassen sich tatsächlich sehr von Äußerlichkeiten beeinflussen. Wir sehen, wir reagieren.“
    „Das reicht aber nicht für eine tiefgründige oder langfristige Beziehung.“
    „Ich bin sicher, Sie werden noch tiefer in die Psyche der Männer und Frauen vordringen.“
    „Meinen Sie denn, mich so gut zu kennen?“
    Er nickte. „Oh ja. Ich weiß, Sie werden bei diesem Thema nicht lockerlassen.“ Doch sein Stirnrunzeln verriet, dass er darüber nicht nur froh war.
    Und Rina meinte zu wissen, warum. Ihm wurde unbehaglich bei dem Gedanken, dass er tiefere Gefühle als Lust empfinden könnte. Er suchte ebenso wenig nach einer festen Beziehung wie sie. Dennoch hatten sie sich innerhalb kürzester Zeit sehr gut kennengelernt – er verstand sie in vielen Dingen besser, als Robert es je getan hatte. Ihr Ehemann hatte sie geliebt und ihr alles gegeben – außer der Freiheit, sie selbst zu sein. Je länger sie in Ashford lebte, je mehr Zeit sie mit Colin verbrachte, desto selbstsicherer wurde sie.
    „Sagen Sie mir eins: Finden Sie es nicht seltsam, dass eine Zeitung zwei Kolumnistinnen zum Thema zwischenmenschliche Beziehungen beschäftigt?“, wollte er wissen. „Ich meine, warum schreiben Sie ausgerechnet für eine Zeitung und nicht für eine Frauenzeitschrift? Diese Redaktionen sitzen doch alle in Manhattan.“
    „Ich musste von meinen Erinnerungen loskommen und neu anfangen. Außerdem kannte ich dort niemanden aus der Branche. Corinne war bereit, mir eine Chance zu geben. Und ihr Konzept gefiel mir.“
    Colin seufzte leise. „Aber finden Sie nicht, dass ihr Konzeptfür eine Zeitung seltsam ist?“
    „Ein bisschen, vielleicht. Aber ist die Welt nicht auch irgendwie seltsam geworden? Außerdem haben viele Zeitungen inzwischen Artikel und Kolumnen über Lifestyle, Beziehungen und so weiter.“
    „Stimmt. Aber solche Zeitungen haben viel Platz für alle möglichen Arten von Themenbereichen. Die ‚Ashford Times‘ ist eine kleine Zeitung mit wenig Platz. Wenn das Feuilleton sich ausdehnt, müssen andere Rubriken weichen.“
    Rina nickte. „Das mag schon sein. Aber Corinne meinte, der ‚Globe‘ habe ohnehin mehr Absatz als die ‚Times‘ und das gebe ihr den Freiraum, etwas anderes zu versuchen. Ich weiß nur, dass ich Corinne meinen neuen Beruf und mein neues Leben zu verdanken habe. Und Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr ich das nötig hatte.“
    In diesem Moment stürzte Emma erneut auf sie zu, einen älteren Herrn dicht auf den Fersen. „Was hat sie nur vor?“
    Kaum hatte Rina das gesagt, als Emma auch schon bei ihnen war, stolperte und im Fallen Rinas Champagnerflöte mitriss. Erschrocken hob Rina die Hand, um den herausschwappenden Champagner abzuwehren, und schaffte es dadurch, auch noch Colin mit dem Champagner zu benetzen.
    Sie versuchte, den nassen Stoff ihrer Bluse von der Haut abzuheben, da unter dem durchsichtig gewordenen Stoff deutlich ihr Spitzen-BH zu sehen war – ein BH, den Rina nur für sich selbst trug, nicht für die Recherche zu ihrer Kolumne. Es lag also nicht in ihrer Absicht, ihn der Öffentlichkeit zu präsentieren.
    „Oh, das tut mir aber leid.“ Emma wuselte um Rina herum, ohne den Mann in ihrem Gefolge weiter zu beachten, der niemand anderes als Stan Blusting sein konnte.
    Rina hob die Hände, um sich zu bedecken. „Ist schon gut, Emma. Wirklich.“
    „Nein, es ist nicht gut. Ich bringe Sie sofort nach oben, damit Sie sich abtrocknen können.“
    „Emma …“, sagte der Mann, der sie wohl gern noch einen Moment gesprochen hätte.
    Rina musterte ihn. Er war groß und gut aussehend, mit vollem weißem Haar und einem netten Lächeln. „Emma, geben Sie dem Mann eine Chance“, flüsterte sie Emma ins Ohr.
    „Unsinn. Grace hat bestimmt noch ein paar Sachen in ihrem Kleiderschrank. Und für dich, Colin, können wir bestimmt einen Pullover

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