Hei hei er und dann
wissen. „Was hält dich bei diesem nasskalten Winterwetter unten herum warm?“
Sie war versucht zu sagen, dass sie in seiner Nähe, beim Klang seiner Stimme, eigentlich gar keine Kleidung brauchte. „Gute altmodische Unterwäsche, Colin, was sonst?“
Eine kurze Aufwärtsbewegung seiner Finger bestätigte ihre Aussage. Er streichelte ihren mit weichster Seide bedeckten Venushügel. Seine Berührung löste allerdings sofort ein kleines Feuerwerk in ihr aus, und die Spitzen ihrer Brüste wurden hart. Zwischen ihren Schenkel begann es zu pulsieren.
„Du spielst nicht fair“, hauchte sie. „Du aber auch nicht, wenn du dich so anziehst“, erwiderte er rau. Sein Mund war wenige Zentimeter von ihrem entfernt.
Sie öffnete die Lippen in Erwartung eines weiteren Kusses, doch Colin gab ihr mehr als das, indem er wieder seine Hand, die noch auf ihrem Venushügel lag, bewegte. Eine Welle der Lust durchströmte ihren Körper, und sie drängte sich Colin automatisch entgegen, um seine Berührung zu verstärken.
„Das gefällt dir, nicht wahr?“ Er beugte sich vor, sodass ihre Wangen sich berührten, und streichelte sie intensiver.
„Oh ja!“ Sie sog seinen männlichen Duft ein, während ihre Erregung mit jeder Sekunde wuchs.
Wenn sie nicht aufpasste, würde dieses Spiel sie zu sehr verwirren. Mit größter Selbstbeherrschung presste sie ihre Schenkel zusammen, nachdem sie sich eine letzte Welle der Lust gegönnt hatte, und wich ein wenig zurück. Sie brauchte mehr Zeit.
Colin schien zu verstehen und zog seine Hand weg.
Als sie ihre Kolumne schrieb, hatte Rina eines erkannt: Gut auszusehen nützte nichts, wenn eine Frau sich nicht auch gut fühlte. Eine Frau konnte keinen Mann verführen, geschweige denn ihn auf Dauer glücklich machen, wenn sie nicht mit sich selbst im Reinen war.
Auf ihr eigenes Leben übertragen, bedeutete dies, dass die lebenslustige Rina verschwunden war, sobald sie ihre Arbeit aufgegeben und sich ganz Roberts Wünschen und Vorstellungen hingegeben hatte. Sie hatte nie mehr einfach nur ein T-Shirt und abgewetzte Jeans angezogen und war durch New Yorks Straßenflohmärkte gezogen, sie hatte nie mehr in Greenwich Village nach ungewöhnlichem und originellem Strass-Schmuck gesucht, der zwar günstig war, aber zu ihr passte und etwas aussagte. Sie war nicht mehr in angesagte Clubs gegangen, um sich die Füße wund zu tanzen. Stattdessen war sie viel zu früh gesetzt geworden, hatte sich mit viel zu ernsten Leuten umgeben und viel zu viele langweilige Partys besucht.
In ihrer neuesten Kolumne, die den Titel trug „Zeig, was du kannst“, erklärte sie ihren Lesern nun, dass eine Frau sich selbst genug wertschätzen sollte, um sich nicht an einen Mann zu binden, der nicht an ihre Ziele oder ihre Träume glaubte.
Nicht einmal für eine kurze Affäre. Sie wusste bereits, dass Colin ihre Arbeit schätzte, das hatte er auf Emmas Party angedeutet. Doch bevor sie sich seinem verführerischen Charme endgültig und vollkommen hingab, musste sie wissen, ob er alles an ihr mochte.
„Geh mit mir tanzen“, sagte sie spontan. „Freitagabend.“ Er lehnte sich gegen die Wand, ohne den Blick von ihr zu nehmen. „Tanzen?“
„Ja, ich dachte, ich sehe mich mal in Bostons Nachtleben um. Kommst du mit?“ Sie wollte sich wieder wie früher amüsieren und Colin dabeihaben.
Er grinste. „Warum nicht? Jemand muss ja auf dich aufpassen.“
„Ich brauche keinen Aufpasser, sondern einen Tanzpartner.“ Die Aussicht darauf, allein vor einem Drink zu sitzen und entweder aufdringliche Männer zu verscheuchen oder die Abwesenheit interessanter Männer zu beklagen, war nicht allzu verlockend.
Er sah sie eindringlich an. „Wieso nur habe ich das seltsame Gefühl, du willst mich auf die Probe stellen?“, fragte er dann. „Und wie soll ich wissen, ob ich die Probe bestehe?“
Ich stelle mich selbst auf die Probe, dachte Rina. Meine Reaktionen, mein Urteilsvermögen. „Das wirst du schon merken“, erwiderte sie etwas heiser vor Aufregung.
„Dann sind wir verabredet. Ich kenne mich in der Stadt besser aus – wie wäre es also, wenn ich dich abhole? Und wie wäre es, wenn wir Logan und Cat mitnähmen?“
„Als Anstandswauwaus?“, fragte sie neckend, obwohl ihr die Vorstellung gefiel, mit seinen Freunden auszugehen.
„Nein, als lustige Gesellschaft.“
„Klingt gut.“
Plötzlich wurde laut an die Treppenhaustür geklopft. Mit bedauerndem Blick löste sich Colin von ihr, um zur Tür zu
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