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Hei hei er und dann

Hei hei er und dann

Titel: Hei hei er und dann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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stimmt’s?“
    Als Rina schwieg, sah Frankie sie eindringlich an. „Stimmt’s?“, fragte sie wieder.
    „Stimmt, stimmt“, sagte Rina in der Hoffnung, sich selbst zu überzeugen. „Es ist nur so, dass …“
    „Was?“
    Sie wand sich. „Ich komme mir schrecklich unloyal vor, wenn ich das sage, aber Colin weckt Gefühle in mir, die Robert nicht einmal annähernd hervorrufen konnte. Und das nicht nur sexuell.“ Rina ging zum Fenster. „Es macht mir Angst.“
    „Warum?“, wollte Frankie wissen. „Denn wenn ein Mann für mich täte, was Colin für dich getan hat, könnte mich nichts mehr von seinem Bett fern halten, das kannst du mir glauben.“ Sie räusperte sich. „Ich meine, Leben. Dann könnte mich nichts aus seinem Leben fern halten.“
    Rina verdrehte die Augen, doch im Grunde musste sie Frankie recht geben. „Weißt du, was mir so Angst macht? Der Typ ist ein echter Zugvogel. Er wird weiterziehen, wenn die Sache vorbei ist.“ Der Umstand, der Colin zum perfekten Kandidaten gemacht hatte, war nun zum Problem geworden.
    „Das bedeutet doch nur, dass du das Ganze oberflächlich halten musst.“
    „Wenn das so leicht wäre, würde ich mich jetzt nicht nach Schokoladeneis verzehren. Wie sieht’s mit dir aus?“
    „Ich dachte schon, du fragst nie mehr.“ Frankie sprang auf, ging zum Eisschrank und füllte zwei Schälchen. „Ich sehe da eigentlich kein Problem. Wie du mir erzählt hast, ist es schon ein paar Jahre her, dass du männliche Zuwendung erfahrenhast, und du bist absolut reif dafür. Bleib locker, und alles wird gut.“
    Das klang so einfach, aber mit Colin war eben nichts einfach, und Rina war bereits viel zu sehr gefühlsmäßig beteiligt, um es locker zu sehen. Doch ehe sie antworten konnte, klingelte das Telefon. Rina schrak zusammen. Um diese Uhrzeit rief normalerweise niemand mehr an, und sie dachte sofort an ihre Eltern in Florida. Sie nahm den Hörer ab. „Hallo?“
    „Hallo, Rina.“
    „Oh, Colin!“
    „Hm. Jetzt wird’s interessant“, murmelte Frankie.
    Rina trat sie vors Schienbein. „Pscht“, flüsterte sie. „Hör mal, Liebling, ich muss mit dir reden“, sagte Colin mit seiner tiefen, verführerischen Stimme.
    Als sie den Kosenamen hörte, wurde Rina der Mund trocken und die Knie weich. Sie setzte sich neben Frankie aufs Sofa.
    „Habe ich dich geweckt?“, wollte er wissen. „Nein, ich habe noch Besuch“, erwiderte Rina, die von einem kleinen Teufel getrieben wurde, es Colin nicht zu leicht zu machen.
    Er räusperte sich. „Verstehe. Ich wollte auch nur anrufen, um zu sehen, ob du gut nach Hause gekommen bist.“
    Seine Fürsorge ließ Rina erneut dahinschmelzen. „Wie geht es Joe?“
    „Er hatte nur einen leichten Schlaganfall. Es sind keine dauerhaften Nachwirkungen zu erwarten, aber seine Rekonvaleszenz ist natürlich verzögert. Die Ärzte versuchen, seine Medikamente so einzustellen, dass es nicht wieder vorkommt.“ Er hielt kurz inne. „Danke, dass du gefragt hast.“
    Sie hörte den Kummer in seiner Stimme und hätte ihn nur zu gern getröstet. „Aber es wird ihm wieder gut gehen?“
    „Dieses Mal, ja. Hör zu, Rina. Es tut mir leid, dass ichdich so einfach habe stehen lassen.“
    Seine raue Stimme wirkte selbst durch die Telefonleitung hindurch erregend auf sie. „Ich verstehe schon.“
    „Gut. Dann will ich dich nicht länger aufhalten. Wir sehen uns in der Redaktion. Gute Nacht, Rina.“
    „Gute Nacht, Colin.“ Sie legte auf und blickte in Frankies neugierige Augen.
    „Bist du immer noch unsicher, was seine Gefühle angeht? Oder bist es du selbst, der du nicht traust?“, bohrte ihre Freundin. „Es ist offensichtlich, was du von ihm willst, und es ist gleichermaßen offensichtlich, dass er interessiert ist. Das ist eindeutig besser als mein Typ, der mich auf dem Gehsteig hat stehen lassen und vermutlich nie wieder von sich hören lassen wird.“
    Rina rieb sich die kribbelnden Unterarme. „Ich muss den
    Sprung wohl wagen, oder?“
    „Niemand außer dir kann das beantworten.“ „Du hast recht. Wie stehe ich vor meinen Leserinnen da, wenn ich schon beim ersten kleinen Fehlverhalten das Handtuch wer fe?“
    „So gefällst du mir.“
    Rina nickte. „Jawohl. Ich bin eine Frau des neuen Millenniums. Ich weiß, was ich will, und ich weiß, wie ich es bekommen kann.“
    Frankie applaudierte, und Rina verbeugte sich übertrieben. Doch insgeheim hoffte sie, der Mut würde sie am Montagmorgen nicht schon wieder verlassen, wenn sie Colin

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