Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)
die Praxis um, was sie da predigt. Nach vier Jahren Beziehung erzählt Seal dem People Magazin: „Heidi packt mir schöne kleine Botschaften in den Koffer, damit ich sie dann im Hotel beim Auspacken finde.“ Und Heidi lässt ein anderes Blatt wissen: „Ich stelle mich für meinen Mann im durchsichtigen Nachthemd in die Tür, wenn er von der Arbeit heimkommt und frage ihn: Süßer, wie war dein Tag? Es gibt Fleischbällchen.“ Ein anderes Mal sagt sie: „Wenn man einen so scharfen Mann hat, darf man sich auch körperlich nicht gehen lassen. Ich trainiere jeden Tag dafür, dass mein Body für ihn reizvoll bleibt.“ Und in einer Fernsehshow klagt sie darüber, dass sie sich während eines Fotoshootings mehrmals von einem Tisch auf einen Teppichboden werfen musste, und sich dabei Schürfwunden auf ihren hoch versicherten Knien zugezogen habe. „Nicht die Teppich-Schürfwunden, an die Sie denken“, meint sie neckisch dazu, erwähnt aber, dass sie sich mit ihrem Ehemann auch häufig jene Schürfwunden zuziehen würde, die beim Sex auf einem Teppich entstehen können.
Wenn bei einem Shooting sexy Bilder von Heidi entstehen, lässt sie diese ihrem Mann sogleich als Email schicken: „Ich möchte, dass er sie sieht, um angetörnt zu werden. Nicht, um ihn zu fragen, ob es okay für ihn ist, wenn solche Bilder von mir erscheinen. Es macht mir Spaß, wenn er seinen Computer an macht und von mir ein Foto sieht, wie ich mich vorbeuge und meinen Hintern in die Luft strecke.“ Seal ist selbst ein leidenschaftlicher Fotograf. „Er schleicht sich gerne an“, erzählt Heidi, „und macht Bilder von mir, wenn ich nicht posiere.“
Einen ganzen Artikel im Dezember 2008 widmet Heidi dem Thema: „Seal törnt mich immer noch an!“ Seit jeher stimme die Chemie zwischen ihnen: „Ich muss nur an meinen Mann denken, angezogen, ausgezogen, unter der Dusche, egal wo – er ist immer sexy! Er törnt mich immer an. Er verbreitet Sexyness. Ich bin so glücklich.“ Auch wenn ihr Mann nicht in ihrer Nähe ist, allein der Gedanke an ihn lässt Heidi schmelzen. Will Keck von CelebWatch erzählt sie, dass sie zum Schlafengehen gerne die T-Shirts ihres Mannes anzieht, wenn er unterwegs ist, um ihn riechen zu können. Und in ihrer Villa in Los Angeles hängen Nacktfotos einer Familie – von Heidi, Seal, und den Kindern - die auch sonst mit Nacktheit sehr entspannt umzugehen gewohnt ist. Heidis Kinder dürfen sie nackt sehen, und ihren Vater auch. Die New York Daily News schreibt dazu mit einem Augenzwinkern: „Die Fotos lassen keinen Zweifel darüber zu, was Heidi an Seal mag.“
Im Jahr 2006 gibt Heidi der Zeitschrift Life ein Interview, in dem sie darüber spricht, wie ihre Ehe mit Seal in ihrer Heimat angekommen ist.
Frage: „Wie finden Sie die Berichterstattung über Ihre gemischtrassige Familie?“
Heidi : „In Deutschland hat das mit einer Überschrift in einer Zeitung begonnen. Man nennt uns eine Patchwork-Familie. Das war so: Hmm, ist das jetzt eine Beleidigung oder ist das positiv gemeint? Ich habe mit Seal darüber gesprochen und wir waren so: Eigentlich ist das was ganz Tolles. Wir haben alle Schattierungen und wir sind zusammengekommen und wir
lieben einander. Sie mögen das Schwarz oder Weiß nennen, aber ich bin nicht weiß, ich habe einen Hauch von Braun und so ist das auch bei meiner Tochter Leni. Sie ist die Hellhäutigste von uns, dann komme ich, dann unser Sohn und dann kommt Seal. Also denke ich: Hey, irgendwie ist es sogar ganz schön, eine Patchwork-Familie zu haben.“
Diese Wortmeldung ist ungewöhnlich, aber auch bezeichnend für Heidi. Sie versucht aus der Tatsache, dass Seal sehr dunkelhäutig ist und auch seine Kinder ein afrikanisches Äußeres haben, ein versöhnliches Kontinuum zu zaubern, in der sie selbst die Rolle eines deutschen Migrantenkindes einnimmt, dessen Wurzeln selbst teilweise in Afrika oder Asien liegen könnten. Zugleich aber spürt man ihre besondere Feinnervigkeit in Bezug auf Stimmen aus Deutschland. Der neudeutsche Begriff „Patchwork-Familie“ wird bei uns ja nicht mit der Hautfarbe einzelner Familienmitglieder in Zusammenhang gebracht, sondern bezeichnet Familien, die nicht aus sich heraus entstanden, sondern meist durch Wahl eines neuen Partners und unter Einbeziehung von Kindern aus vorhergehenden Beziehungen zusammengefügt wurden. Daran ist nichts Ehrenrühriges. Einen anderen Begriff, der in Bezug auf Heidis neues Glück in den deutschen Medien kursiert, ist
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