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0071 - Panik in der Geisterhöhle

0071 - Panik in der Geisterhöhle

Titel: 0071 - Panik in der Geisterhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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Bill Fleming zögerte, suchte krampfhaft nach einer anderen Möglichkeit, seine Flucht fortzusetzen. Aber er fand keine. Lediglich der Weg zurück blieb ihm offen.
    Und dann hörte er Geräusche.
    Die Verfolger!
    Sie hatten seine Spur gefunden, waren dicht hinter ihm.
    Gehetzt warf Bill einen Blick zurück. Er sah sie, Horrorgestalten, die ihm das Blut in den Adern erstarren ließen.
    Alles war besser, als ihnen in die Hände zu fallen. Selbst ein gebrochener Hals und zerschmetterte Glieder.
    Bill ging in die Knie, spannte die Muskeln an und sprang.
    Endlos schien der Fall anzudauern. Wind fuhr ihm in die Kleider, bauschte sie auf. Dann schlug er auf. Ihm war, als würde ein Schmiedehammer auf ihn einschlagen. Sämtliche Knochen vibrierten, schienen sich gleichzeitig in den Fels bohren zu wollen. Bill war auf den Ballen aufgekommen, wurde von der Wucht des Aufpralls jedoch nach vorne gerissen und überschlug sich mehrmals. Hart am Abgrund blieb er liegen. Sämtliche Glieder schmerzten miteinander um die Wette.
    Aber er lebte. Er nahm sich nicht die Zeit, sich seines Erfolges zu freuen, rappelte sich sofort wieder auf. Der Schmerz in seinem Oberschenkel war am schlimmsten, und als er sich daran machte, die Rinne weiter abwärts zu hasten, knickte ihm das Bein weg.
    Er biß die Zähne zusammen und verlagerte den größten Teil seines Körpergewichts auf das andere Bein. So ging es einigermaßen.
    Es schien sich nicht um einen Bruch zu handeln, sondern lediglich um eine Verstauchung oder eine schwere Prellung.
    Wutgebrüll von dem Plateau über ihm drang an seine Ohren. Entmenschte Schreie, die ihm durch Mark und Bein gingen.
    Bill Fleming hielt sich nicht damit auf, sich umzublicken. So schnell er konnte, hastete er weiter.
    Trotz des verletzten Beins kam er gut voran. Der schwierigste Teil der Route lag hinter ihm. Den Rest würde er auch noch schaffen.
    Und eine Weile später stand er dann auch am Fuße des Berges. Ein Blick über die Schultern ließ ihn von den Verfolgern nichts erkennen. Er sah nur die nebligen Wolken, die den Gipfel des Berges wie ein blauer Vorhang einhüllten.
    Wolken? Er wußte, daß es keine Wolken waren, die einen natürlichen Ursprung hatten. Kräfte, die nicht von dieser Welt stammten, hatten diesen Vorhang geschaffen, um ihr Geheimnis vor fremden Blicken zu schützen, um Zudringlichen den Zugang zu verwehren.
    Bill eilte weiter, dem Dorf entgegen.
    Und da sah er sie.
    Auf den ersten Blick wirkte sie wie eine Bäuerin. Blaues Kopftuch, ländliche Kleidung, ganz alltäglich.
    Auf den zweiten Blick jedoch… Ihr Gesicht war es, das ihn stutzen ließ. Es war nicht das Gesicht einer Bäuerin oder Landarbeiterin.
    Zu glatt, zu ebenmäßig, zu schön. Eine unwirkliche Schönheit, ohne jede Wärme, ja ohne jedes Leben.
    Und die Augen!
    Sie waren fast ohne Farbe, hell wie das Wasser eines Brunnens, bei dem man bis auf den Grund sehen konnte.
    Die Augen richteten sich auf Bill.
    Das Eis der Arktis leuchtete in ihnen auf.
    Instinktiv fuhr Bill zurück. Eine entsetzliche Furcht bemächtigte sich seiner. Er wollte den Blick abwenden, wollte sich dieser Kälte entziehen, die ihm da geradezu körperlich entgegenschlug. Aber er schaffte es nicht, seine Augen von denen der Frau zu lösen.
    Hypnotisch zogen sie ihn in ihren Bann.
    Er merkte, wie der Frost in seine Körperzellen zog, spürte förmlich, wie sein Blut zu erstarren begann, dickflüssig wurde, nicht mehr weiter durch Arterien und Venen floß. Er spürte, wie Fleisch und Muskeln hart wurden, so daß er nichts mehr bewegen konnte – den Kopf nicht, kein Bein, keinen Arm, nicht einmal den kleinen Finger.
    Die Frau lächelte, ein triumphierendes, unsagbar böses Lächeln.
    Ihre teuflischen Blicke umfingen seinen ganzen immobilisierten Körper. Dann drehte sie sich abrupt um und ging davon.
    Bill Fleming konnte ihr nicht folgen. Hilflos stand er da, unbeweglich, wie tot.
    Nur sein Geist lebte noch und stieß unhörbare Hilfeschreie aus, die niemand hörte.
    ***
    Professor Zamorra saß am Schreibtisch seines Arbeitszimmers und beschäftigte sich mit dem Manuskript seines neuesten Buches. Thema: Dämonologie – die neue Wissenschaft. Aber so richtig war er nicht bei der Sache.
    Immer wieder ertappte er sich dabei, daß seine Gedanken abschweiften.
    Er war so in sich selbst versunken, daß er nicht einmal aufmerkte, als Nicole Duval, seine grazile Sekretärin und Freundin, das Zimmer betrat. Erst als das Mädchen das mitgebrachte Tablett hart auf den

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