Heillose Zustände: Warum die Medizin die Menschen krank und das Land arm macht (German Edition)
nicht die Ärzte und Patienten? Ärzte erleben mit ihren Patienten die Probleme hautnah mit – ebenso wie die Begrenzungen einer immer noch nach Subdisziplinen streng gegliederten Medizin.
Doch wo ist der Arzt, der öffentlich die Stimme erhebt? Der den Streit um den Lehrstuhl, die nächste Neubesetzung oder den Zwist mit dem Kollegen vergisst und sich zu Wort meldet und etwas sagt zu den Fehlentwicklungen in der Medizin. Wo sind diese Leute? Wo ist der Virchow aus der heutigen Medizin, der sich das traut? Ich kenne kaum einen – und ich interessiere mich für die Medizin, sehr sogar!
Doch in welcher Zeitung, in welchem populären Magazin sind Ärzte zu lesen, in welcher Fernsehsendung zu sehen und zu hören? Ich höre, sehe und lese zu diesen öffentlich-relevanten Fragen kaum etwas von Medizinern abseits der üblichen Standes- und Klientelpolitik – aber vielleicht habe ich es bisher auch nur übersehen.
Wenn nicht – vielleicht haben Ärzte oder Patienten und solche, die es nicht werden wollen, in diesem Buch ein paar Anregungen gefunden, damit sie demnächst ihre Stimme hörbarer erheben und zu Verbesserungen im Gesundheitswesen beitragen. Ich würde mich freuen, und wir alle könnten es gut gebrauchen.
Haben Sie Anregungen für eine bessere Medizin? Dann melden Sie sich bitte unter:
www.werner-bartens.de
Literaturverzeichnis
In diesem Verzeichnis sind Fachartikel und Bücher in alphabetischer Reihenfolge angegeben, aus denen ich zitiert habe oder in denen sich interessante Forschungsergebnisse finden. Zudem habe ich weitere hilfreiche Literaturhinweise und Leseempfehlungen aufgeführt. Die große Mehrzahl der guten medizinischen Untersuchungen wird leider nicht auf Deutsch, sondern in englischsprachigen Zeitschriften veröffentlicht. Viele dieser Fachartikel sind frei zugänglich. Zu finden sind die Texte zumeist in der National Library of Medicine der USA, die mehr als 20 Millionen medizinische Fachartikel bereithält. Von den meisten ist eine kurze Zusammenfassung kostenlos online erhältlich, bei etlichen kann sogar der gesamte Artikel unentgeltlich aufgerufen werden.
Ein Wort zu der angegebenen Fachliteratur. Es gibt mittlerweile mehr als 20000 Fachzeitschriften weltweit, in denen medizinische Artikel publiziert werden können. Der Großteil von ihnen ist das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt werden, weil die Fachbeiträge von zu schlechter Qualität sind. Ich habe im Folgenden Artikel aus besonders hochwertigen Zeitschriften angegeben. Das New England Journal of Medicine, Lancet, JAMA, BMJ und die Annals of Internal Medicine sind die fünf weltweit führenden medizinischen Fachjournale. Die Cochrane-Datenbank ist die zuverlässigste Quelle für Überblicksarbeiten und systematische Meta-Analysen. Nature, Science und PNAS gelten als die besten Zeitschriften zu allgemeinen Wissenschaftsthemen. Zudem sind hier immer wieder führende Fachzeitschriften der medizinischen Subdisziplinen aufgeführt.
Die Abkürzung der Literaturhinweise folgt den international üblichen Standards. Die Angabe »Zweifel V, Skepsis M, Zuversicht K: How medicine can make you sick. N Engl J Med. 2012;398:147« bedeutet beispielsweise, dass ein (fiktiver) Artikel der Forscher Zweifel, Skepsis und Zuversicht in einer der weltweit angesehensten Fachzeitschriften für Ärzte erschienen ist, dem New England Journal of Medicine. Er findet sich dort im Jahr 2012, im Band 398 der Zeitschrift und beginnt auf Seite 147.
Amann U, Schmedt N, Garbe E: Prescribing of potentially inappropriate medications for the elderly: an analysis based on the PRISCUS list. Deutsches Ärzteblatt Int 2012;109:69
ANZIC Influenza Investigators, Webb SA, Pettilä V, Seppelt I, Bellomo R, Bailey M, Cooper DJ, Cretikos M, Davies AR, Finfer S, Harrigan PW, Hart GK, Howe B, Iredell JR, McArthur C, Mitchell I, Morrison S, Nichol AD, Paterson DL, Peake S, Richards B, Stephens D, Turner A, Yung M: Critical care services and 2009 H1N1 influenza in Australia and New Zealand. N Engl J Med 2009;361:1925
Autier P, Boniol M, Gavin A, Vatten LJ: Breast cancer mortality in neighbouring European countries with different levels of screening but similar access to treatment: trend analysis of WHO mortality database. BMJ 2011;343:d4411
Bartens W: Hormonstreit um die Wechseljahre. Deutsche Gynäkologen ignorieren brisante Daten. Die Zeit 18. Juli 2002
Bartens W: Vorsicht Vorsorge. Wenn Prävention nutzlos oder gefährlich wird. Frankfurt 2008
Bartens W:
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