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035 - Ein Horror-Fest um Mitternacht

035 - Ein Horror-Fest um Mitternacht

Titel: 035 - Ein Horror-Fest um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sie wußten es nicht – aber sie hatten einen Ghoul vor sich.
    Cronis nannte er sich, und er hatte versucht, einen Mann namens Andreas Kantos auf dessen Yacht »Kithira« zu töten.
    Kantos, den Verräter, denn der Mann hatte über etwas gesprochen, das niemand erfahren durfte. Einem schwarzhaarigen, grünäugigen Mädchen und einem Hünen mit Silberhaaren hatte er alles gesagt, was er erlebt hatte, obwohl er darüber strengstes Stillschweigen bewahren sollte.
    Cronis wußte nicht, daß Kantos es mit Roxane, der Hexe aus dem Jenseits, und mit dem Ex-Dämon Mr. Silver zu tun gehabt hatte, und der Ghoul ahnte auch nicht, daß Mr. Silver den Yachtbesitzer magisch hypnotisiert hatte.
    Sonst hätte Kantos niemals geredet.
    Egal, Cronis hörte den Verrat und beschloß, Kantos dafür mit dem Tod zu bestrafen. Als Roxane und Mr. Silver die Yacht verließen, stürzte sich Cronis auf sein Opfer, dessen Gebrüll die Hexe und den Ex-Dämon veranlaßten, augenblicklich umzukehren.
    Cronis sah sich gezwungen, von dem übel zugerichteten Mann abzulassen und die Flucht zu ergreifen. Mit einem Motorboot raste er davon und fiel auf dem Meer Verbrechern in die Hände, die sich der Piraterie verschrieben hatten.
    Ihr Anführer hieß Georgis Meskouri, ein muskelbepackter Bursche, der vom Erfolg verwöhnt war. Eben erst hatten sie sich eine 17-Meter-Yacht unter den Nagel gerissen. Ihre Besatzung hatten sie auf einer kleinen unbewohnten Insel ausgesetzt, und zwei von Meskouris Freunden befanden sich mit dem Schiff auf dem Weg nach Cesme, drüben in der Türkei, wo man die Yacht umtaufen, umtypisieren und geringfügig umbauen würde, um sie anschließend zu einem akzeptablen Preis auf dem Schwarzmarkt zu verhökern.
    Aber Meskouri und seine Freunde hatten nicht nur für schicke Yachten Verwendung. Sie kassierten auch schnelle Motorboote, wenn sich dazu die Gelegenheit bot.
    Und die hatte sich ihnen buchstäblich aufgedrängt, als sie Cronis, den Ghoul, über das Meer rasen sahen. Ihr Boot mit dem frisierten Motor war schneller als das des Leichenfressers, und so fiel es ihnen nicht schwer, den einsamen Mann einzuholen.
    Mit einer Maschinenpistole im Anschlag zwang Georgis Meskouri den Ghoul, zu ihnen herüberzukommen, und Cronis gehorchte.
    Furchtlos stand er nun vor den Piraten, die sich aus drei Männern und einem Mädchen – Nana Stuarnaras – rekrutierten.
    »Da bin ich!« sagte Cronis. Er brauchte vor der automatischen Kugelspritze keine Angst zu haben. Er war ein Dämon.
    Schwarzblütler kann man mit keinen gewöhnlichen Kugeln töten.
    »Was nun?«
    »Du besitzt ein schnelles Boot«, sagte Meskouri, dessen mollige Freundin den Fremden verächtlich ansah.
    Mickrig sah Cronis aus. Wie der geborene Verlierer. Daß aus ihm ein heroischer Sieger werden könnte, hielten die Piraten für ausgeschlossen.
    »Wir können es gut gebrauchen«, sagte Meskouri.
    »Schon möglich, aber ich geb’s nicht her«, erwiderte Cronis.
    Meskouri grinste. »Ich könnte mir vorstellen, daß wir dich gar nicht fragen, ob du bereit bist, dich davon zu trennen.«
    »Macht ihr das Meer schon lange unsicher?« fragte der Ghoul.
    »Schon eine ganze Weile.«
    »Und die Polizei hat euch noch nicht das Handwerk gelegt?«
    »Wie du siehst – nein. Sie wird das auch niemals schaffen.«
    »Nun, dann muß ich es tun«, sagte Cronis.
    Georgis Meskouri lachte herzlich. »Wie war das? Was hast du vor? Mann, wofür hältst du dich? Ich kann dich jederzeit in Stücke schießen und den Haien zum Fraß vorwerfen. Haie haben eine gute Nase; sie riechen Blut meilenweit. Ehe du dich versiehst, sind sie hier.«
    »Ihr habt heute euren ersten Fehler gemacht«, sagte der Leichenfresser.
    »Wieso?« wollte Meskouri wissen.
    »Ihr hättet euch nicht an mir vergreifen dürfen, denn das werdet ihr nicht überleben.«
    »Also ich habe den Eindruck, bei dir sind ein paar Schrauben locker!« sagte Meskouri schneidend. »Für einen Kerl, der nicht mehr lange zu leben hat, nimmst du den Mund ganz schön voll.«
    »Vielleicht hält er sich für unverwundbar«, sagte Nana und kicherte.
    »Ja, wie Siegfried«, sagte einer der Piraten grinsend.
    »Möglicherweise hat er in Drachenblut gebadet«, sagte der Mann neben ihm und grinste ebenfalls.
    »Ich bin unverwundbar«, behauptete Cronis. Selbstverständlich löste er damit einen Heiterkeitsausbruch aus.
    »Meine Güte, da haben wir ja einen Irren erwischt«, sagte Meskouri mit Lachtränen in den Augen. »Weißt du, daß du der größte

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