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Heimliche Wuensche

Titel: Heimliche Wuensche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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haben?«
    »Mich stört das. Weißt du, wo sie sich in Journada aufhalten?«
    »In einem dieser Schuppen dort. Nellie, du kannst dort unmöglich allein hingehen.«
    »Ich muß. Die Kinder dürfen nicht ohne Betreuung bleiben. Ich schätze, daß Vater den Einspänner genommen hat. Ich werde mir also einen mieten müssen.«
    Berni seufzte und versuchte ein Lächeln dahinter zu verstecken. »Wenn du unbedingt dorthin fahren willst, könnte ich dir ja meine Kutsche leihen.«
    »Das würde dir nichts ausmachen?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich werde einen Korb mit Lebensmitteln für dich vorbereiten, während zu zum Stall hinübergehst und die Kutsche holst.«
    Sobald Nellie aus dem Haus war, holte Berni ihren Smaragd-Zauberstab und schwang ihn über dem Bett hin und her. Ein großer Korb erschien. »Nun — was soll man da für Eßwaren hineintun?« überlegte sie laut und schwang abermals den Stab. Sogleich erschienen zwei große gebratene Cornish-Hühner, die mit Speckscheiben umwickelt und mit Brot und kandierten Früchten gefüllt waren.
    Es machte Berni einen Riesenspaß, noch mehr Lebensmittel in den Korb hineinzuzaubern und diesen eine Flasche Wein hinzuzufügen. Dann füllte sie ihn noch mit einem weißen Damasttischtuch, Limoges-Porzellan und schweren Silberbestecken. Sich auf ihren Stuhl zurücklehnend, nippte sie an ihrem Irish-Coffee und betrachtete prüfend ihr Werk. Natürlich platzte der Korb fast aus den Nähten unter dieser Fülle, und so mußte sie noch einen kleinen Zauber über dem Korb sprechen, dann einen dritten, als sie merkte, daß der Korb mindestens einen Zentner schwer war.
    »Sie werden es niemals merken«, sagte Berni zu sich. »Liebende glauben immer, daß alles Zauberwerk sei. Wenn eine Glocke läutet, meinen sie, das geschähe nur ihretwegen. Ein kleiner Korb enthält eine nie versagende Fülle von Lebensmitteln, und sie werden zweifellos glauben, das müßte eben so sein.«
    Sie wies den Korb an, vor ihr her die Treppe hinunterzuschweben, und sie faßte seinen Henkel erst an, als Nellie in die Halle kam. Die Kutsche wartete draußen, bereit, sie zu den hungrigen Kindern zu bringen.
    »Viel Glück«, rief Berni Nellie noch nach, als sie schon mit der Kutsche davonrollte. Berni kehrte in den Salon zurück, zog den Zauberstab aus der Tasche und schwang ihn. Das vordere Ende des Salons verschwand, und sie konnte den Bahnhof sehen. Jace Montgomery stand vor dem Fahrkartenschalter.
    »Tut mir leid, Sir«, sagte der Schalterbeamte, »aber Sie haben den Zug versäumt.«
    »Versäumt? Aber es ist doch noch eine Viertelstunde vor der fahrplanmäßigen Abfahrtszeit.«
    Der Beamte blickte auf die Wanduhr hinter ihm, dann auf seine Taschenuhr. »Das stimmt.« Er runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, daß der Zug bisher schon einmal zu früh abgefahren wäre. Zu spät, ja, aber niemals zu früh.«
    »Wann fahrt der nächste Zug?« schnaubte Jace.
    »Er geht um . . .« Der Beamte schüttelte den Kopf, als er den Fahrplan studierte. »Das ist aber komisch. In der Regel kommt hier jede halbe Stunde ein Zug durch, aber heute fährt der nächste Zug erst in vier Stunden.« Er blickte Jace an und zuckte mit den Achseln. »Vielleicht eine Sonderregelung, weil heute Weihnachtsabend ist.«
    »Ein schöner Weihnachtsabend!« murmelte Jace. Er nahm seine Koffer und machte sich wieder auf den Weg zu seinem Hotel. Was er jetzt tun wollte, war, sich zu betrinken — so sehr zu betrinken, daß er vergessen würde, jemals in Chandler, Colorado, gewesen zu sein.
    Berni schwang ihren Stab, und Jace verschwand. Ein neuer Schwenk, und sie sah Terel in einem Kaufhaus in Denver, wo sie mit einer resolut aussehenden Dame um eine Seidenbluse kämpfte. Die Verkäuferinnen schienen jeden Moment vor Erschöpfung ohnmächtig hinsinken zu wollen, während sie versuchten, Hunderte von schubsenden und drängelnden Frauen auf einmal zu bedienen.
    »Vielleicht habe ich das mit dem Sonderverkauf ein bißchen übertrieben«, murmelte Berni und schwenkte trotzdem noch einmal ihren Stab, um die Straße vor dem Kaufhaus sehen zu können. »Nun, teure Terel, wen können wir denn jetzt für dich finden? Jemanden, den du verdienst, aber auch jemanden, der dich glücklich machen wird.« Sie spähte die Straße hinauf und hinunter, bis sie einen alten Kastenwagen sah. Hinten auf der Ladefläche befanden sich sechs Kinder, wovon drei auf dem Boden herumrollten und versuchten, sich gegenseitig umzubringen. Auf dem Kutschbock saß ein großer,

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